1. Vererbung der Färbung von Schneckengehäusen
Raum 2 1
Bänderschnecke |
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Du siehst hier die Vererbung der Färbung des Gehäuses von Bänderschnecken der Gattung Cepaea, das sind Gehäuseschnecken der Familie Schnirkelschnecken (Helicidae) so wie die bekannten Weinbergschnecken (Helix pomatia). Bänderschnecken sind beliebt bei Biologen, weil sie "ihre Gene auf dem Rücken tragen": Die Färbung ihrer Gehäuse ist erblich festgelegt und teilweise sehr einfach zu verstehen.
Die Gehäuse der Bänderschnecken haben verschiedene Grundfärbungen: braun, rot oder gelb, die durch das Gen C festgelegt werden. Dieses hat Allele für braun, für rot und für gelb. Die Allele sind in dieser Reihenfolge dominant: braun ist dominant über rot und rot über gelb.
Außerdem haben ihre Gehäuse Bänder (entlang den Windungen). Ein dominantes Gen B bewirkt die Abwesenheit von Bändern. Schnecken mit bebändertem Gehäuse sind deswegen homozygot rezessiv.
Schließlich bestimmt ein drittes Gen U mit zwei Allelen, ob auf dem Gehäuse ein zentrales Band oder 5 parallele Bänder auftreten.
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Beschreibe die Gehäuse der Nachkommen von zwei für das Bändergen heterozygoten Bänderschnecken und gib die Anteile an. Begründe.
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Man kreuzt eine für das Bändergen heterozygote Bänderschnecke mit einer Bänderschnecke mit gestreiftem Gehäuse. Stelle ein Kreuzungsschema dieser Kreuzung mit Genotypen und Phänotypen auf.
Das Interessante an Kreuzungen von Schnecken ist, dass diese Hermaphroditen sind, d.h. sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane tragen. Vor einer Paarung müssen sich also die beiden Schnecken einigen, wer der "er" und wer die "sie" sein soll...
Und noch etwas: Ihr fragt euch sicher, ob die Farbe der Gehäuse nur für Biologen interessant sind oder ob sie auch für die Schnecken selbst von Bedeutung ist. Die Gehäusefarbe dient der Tarnung: dunkle Gehäuse wie rot oder braun treten also eher im Wald auf dunklem Falllaub oder dunkler Erde auf, während eine helle Gehäusefarbe wie gelb eher auf Wiesen mit hellgelben vertrockneten Grashalmen zwischen den grünen, frischen Grashalmen auftreten.
Gefressen werden Bänderschnecken bspw. von der Singdrossel (Turdus philomelos), nahe verwandt zu unserer Amsel (Turdus merula). Allerdings wird die Singdrossel immer seltener, also sollte der Selektionsdruck auf eine möglichst unauffällige Gehäusefarbe auch abnehmen. Außerdem erwärmen sich dunkle Gehäuse bei Sonneneinstrahlung schneller als helle, das ist besonders im Frühjahr und Herbst ein Vorteil.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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