Biodiversität und Gefährdung von Amphibien
Auch der Feuersalamander ist vom parasitischen Chytrid-Pilz bedroht. |
Weltweit gehen die Bestände und die Artenvielfalt von Amphibien zurück. Ein Drittel aller Amphibienarten gilt als gefährdet. Dabei ist es nicht nur die Zerstörung von Biotopen, unter der Amphibien zu leiden haben. Ein parasitischer Pilz macht den Feuchtlufttieren ebenfalls zu schaffen: Es handelt sich um den sogenannten Chytrid-Pilz Batrachochytrium dendrobatides, der einzige Vertreter der Urpilze (Chytridiomyceten), der sich an Wirbeltieren vergreift. Er zerstört das Hauteiweiß Keratin, das die Haut von Amphibien stabilisiert: die Hautatmung wird blockiert und die Tiere sterben.
Interessanterweise zeigt der einzige Einwanderer unter unseren heimischen Fröschen, der nordamerikanische Ochsenfrosch (Rana catesbeiana), niemals Krankheitssymptome, obwohl der Pilz sich auch in ihre Hautzellen einnistet. Die Verschleppung dieser Froschart von Amerika nach Europa hat vermutlich auch zu der globalen Verbreitung von Batrachochytrium beigetragen. Auch der afrikanische, glatte Krallenfrosch Xenopus erkrankt nicht. Gerade diese Art wurde aber seit den 1930ern aus Südafrika in alle Welt exportiert und als lebender Schwangerschaftstest eingesetzt. Ausgesetzte Tiere verbreiteten den Pilz.
In Spanien wurde die Ausbreitung dieses Pilzes genauer untersucht: dabei zeigte sich, dass der Pilz unter den Geburtshelferkröten aber auch unter Feuersalamandern und Erdkröten drastisch aufgeräumt hat. Nach Einschätzung der Wissenschaftler trägt zusätzlich die Klimaerwärmung noch zur Verbreitung der Pilze bei.