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Pollenpraktikum - Ergebnisse

Pollen der Haselnuss
Pollen der Haselnuss
Pollen der Schwarz-Erle
Pollen der Schwarz-Erle

Hinweis: Um Schülern und Lehrern mit Heuschnupfen entgegen zu kommen, werden alle windblütigen Pflanzen in der Schule in Plastiksäcken aufbewahrt!

1. Pollen aus der Luft

Windblütigen Pollen kann man durch Auslegen von Objektträgern mit Glycerintropfen sammeln: Im Februar/März mindestens 24 Stunden, später bei gutem Wetter und etwas Luftbewegung genügt ein bis zwei Stunden (je nach Ort). Möglichst zu Beginn des Unterrichts auslegen, damit eventuell schon am Ende des Unterrichts erste Ergebnisse sichtbar sind. Ansonsten mindestens noch einmal 24 Stunden stehen lassen und dann mit einem Deckglas verschließen.

Pollen kann man auch in Eisessig (=reine Essigsäure) für längere Zeit aufbewahren.

2. Keimung von Pollen

Möglichst zu Beginn des Unterrichts ansetzen, damit eventuell am Ende erste Ergebnisse vorliegen. Ansonsten über Nacht stehen lassen. Man kann das Wachstum der allgegenwärtigen Schimmelpilze im Kühlschrank verlangsamen, falls die nächste Stunde mehr als 24 Stunden später liegt.

Gute Ergebnisse mit Schwarz-Erle, Salweide, Narzisse, Forsythie, Johannisbeere, Fleißigem Lieschen, Petunie, Fuchsie und Lilie

In der Literatur wird der Zusatz von etwas Natriumborat empfohlen.

Gekeimte Pollenschläuche können bei Nachtkerzengewächsen (Onagraceae) wie der Nachtkerze (Oenothera) oder dem Weidenröschen (Epilobium) mit Iodlösung gefärbt werden, da sie stärkehaltige Plastiden beinhalten.

Die Zellkerne der Pollenschläuche können mit Methylgrünessigsäure angefärbt werden: In 2%iger Essigsäure soviel Methylgrün lösen, dass eine tief blaugrüne Lösung entsteht.

3. Pollen von Blüten

Je nach Wetter kann man ab Mitte Februar bis Anfang März einen Zweig mit Kätzchen von Haselnuss und Schwarz-Erle in der Schule in eine Vase stellen. Nach ein paar Tagen öffnen sich die Kätzchen und man kann den Pollen untersuchen lassen. Oder man kauft Schnittblumen: Tulpen, Narzissen usw.. Oder man geht mit den Schülern nach draußen und lässt sie selber Pollen sammeln.

Trockener Pollen der Salweide
Trockener Pollen der Salweide
Gequollener und gekeimter Pollen der Salweide
Gequollener und gekeimter Pollen der Salweide

Die Pollen von windblütigen Pflanzen sind im allgemeinen klein und haben eine glatte Oberfläche. Die Pollen von insektenblütigen Pflanzen sind im allgemeinen größer, haben häufig eine skulpturierte Oberfläche und haften dadurch gut an der Insektenoberfläche.

Den Vektor der Pollenübertragung (Wind oder Insekten) kann man bspw. aus folgender Datenbank herauslesen (Zugriff über den lateinischen Gattungsnamen im Menü: [Übersicht] [Gattungen]):
Biolflor

4. Pollen aus Honig

An der Oberfläche sammeln sich die Pollenkörner, die eine geringere Dichte als Honigwasser haben. Im Bodensatz sind die Pollenkörner enthalten, die eine höhere Dichte als Honigwasser haben.

Im Bodensatz sind sehr viel mehr Pollen enthalten.

5. Mikroskopische Untersuchung von Pollen

Untersuche im Mikroskop auf einem Objektträger (Deckglas verwenden!).

  • Calberla-Reagenz: 5 ml Glycerin, 10 ml Ethanol (96%) und 3 Tropfen einer gesättigten Fuchsinlösung: Exine wird rot.
  • Methylenblau-Lösung (1 : 10 000): Exine schwach grünlich, Intine intensiv violettblau
  • Safranin-Lösung (1 : 10 000): Exine rot, Intine orange (5%ige Safraninlösung 10 - 30 Minuten)
  • Chloralkarmin: 1 g Karminpulver in 60 ml Ethanol (92%) und 25 ml Salzsäure (25%). 30 min im kochenden Wasserbad. Abkühlen lassen, 50 g Chloralhydrat dazu geben und filtrieren: Zellkerne rot
Gekeimte Pollen der Schwarz-Erle
Gekeimte Pollenkörner der Schwarz-Erle
Gekeimtes Pollenkorn der Schwarz-Erle
Gekeimtes Pollenkorn der Schwarz-Erle