Fortpflanzung von Ameisen
Geflügelte junge Ameisenkönigin |
Ameiseneier sind sehr klein, selbst bei großen Arten sind sie kürzer als 1 mm. Die Larve ist eine Made ohne Augen und Beine. Ihr Darm ist blind geschlossen, die Ausscheidungen sammeln sie im sog. "Kotsack" am Ende des Mitteldarms. Erst am Ende der Larvenstadien öffnet sich der After, dann wird auch der Inhalt des Kotsacks entsorgt. Bei manchen Arten spinnt sich das letzte Larvenstadium in einem Kokon ein und verpuppt sich dann. Bei den meisten Arten gibt es 4 Larvenstadien, die Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Insekt dauert bei den Arbeiterinnen und den Männchen von Waldameisen in ihren Nestern 1 bis 1,5 Monate, die Entwicklung der Königinnen etwa 2 Jahre.
Die erwachsenen Arbeiterinnen werden max. 3 Jahre alt, die Ameisenköniginnen der meisten Arten werden mindestens 5 Jahre alt. Königinnen der Gattungen Lasius und Formica leben in Gefangenschaft 15 bis 22 Jahre. Während dieses langen Lebens produziert eine Königin eine Unmenge von Nachkommen, die Königinnen der Blattschneiderameisen Süd- und Mittelamerikas bspw. bis zu 150 Mio..
Die Königinnen werden nur einmal, am Anfang ihres Lebens, befruchtet. Sie verfügen über eine "Spermabank": sie speichern das Sperma nach der Kopulation im Hinterleib. Dort werden die Spermien auf physiologischem Wege ruhig gestellt und können so über Jahre lebend aufbewahrt werden. Nach einer erfolgreichen Kopulation brechen übrigens die Königinnen aktiv ihre Flügel ab und suchen dann nach einer Stelle, um ihr Erdnest zu graben.
Königinnen entscheiden über das Geschlecht ihrer Nachkommen: wenn sie Sperma zur Eizelle geben, entstehen diploide Weibchen, wenn sie das Ei nicht befruchten, entstehen haploide Männchen. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste, also ob ein Weibchen Königin oder Arbeiterin wird, wird bspw. durch die Larvennahrung festgelegt, dabei gibt es eine sensible Phase am Beginn der Fütterung, die die weitere Entwicklung festlegt und nicht mehr umgekehrt werden kann.