Beobachtungen und Experimente zur Blütenbestäubung
Attrappenversuche mit Hummeln
Viele Hautflügler lassen sich von Formen von Pollensäcken leicht anlocken. Die optimale Größe ist dabei etwas größer als die in der Natur vorkommenden Pollensäcke: Überoptimaler Reiz. Zusätzlich sind zwei Pollensäcke wirksamer als einer und der Abstand muss optimal sein.
Die glockenförmigen Blüten des Fingerhuts weisen viele dunkle, weiß umrandete und daher auffällige, Fleckenam Eingang der Blüte auf, die wohl als Dummies für Blütenstaubsäcke dienen.
Blüten im UV-Licht
Viele Blüten absorbieren im Zentrum UV-Licht und reflektieren es in der Peripherie. Die meisten Staubgefäße absorbieren ebenfalls UV-Licht. Verantwortlich für die Absorption von UV-Licht sind die Flavonole. In den gelben Blüten des Hahnenfußes sieht man schon mit dem bloßen Auge einen zentralen, wesentlich blasser gelben, Bereich, der das UV-Licht schluckt.
Wirksame Blütenfarben
Gelb ist die wirksamste Blütenfarbe, deswegen kann man gelbe Teller als Fallen verwenden.
Blütenfarbstoffe
Damit werden die Unterschiede in der Polarität der Farbstoffmoleküle in Geschwindigkeitsunterschiede umgemünzt und diese letztendlich zur Trennung verwendet. Die Komponenten des Farbstoffgemischs kann man durch ihre Eigenfarbe bzw. durch Fluoreszenz unter UV-Licht von 360nm erkennen. Wildbienen sehen dieses für den Mensch unsichtbare UV-Licht.
Gleiche Farbstoffe in nichtverwandten Arten deuten auf eine konvergente Evolution hin, gleiche Farbstoffe in verwandten Arten machen wahrscheinlich, dass dieser Farbstoff sich in der Evolution entwickelt hat, bevor die beiden Arten sich trennten.
Anlockung durch Duftstoffe
Die Duftfelder, in denen die Blütenfarbstoffe produziert werden, liegen meist am Grund der Blütenblätter.
Geschlechtsorgane in zwittrigen Blüten
Pflanze | Blühzeitraum | Beschreibe die Geschlechtsorgane in den
Blüten! |
Wie wird dadurch Selbstbestäubung verhindert? |
Wald-Weidenröschen Epilobium angustifolium |
Juli bis August | Die jüngeren Blüten weiter oben im
Blütenstand haben voll entwickelte
Staubgefäße mit prallen violetten
Pollensäcken und einen Stempel ohne Narbe. Die
älteren Blüten weiter unten weisen vertrocknete
Staubgefäße und einen Stempel mit voll entwickelter,
vierfach gespreizter Narbe auf. |
In einer Blüte kann keine Selbstbestäubung stattfinden, da entweder die weiblichen oder die männlichen Geschlechtsorgane entwickelt sind. Wenn das bestäubende Insekt nun von den älteren Blüten zu den jüngeren (also den Blütenstand von unten nach oben) fliegt, kann sich eine Pflanze nicht selbst bestäuben. |
Wiesen-Storchschnabel Geranium pratense |
Juni bis September | Es gibt Blüten mit voll entwickelten Staubgefäßen mit prallen schwarzen Pollensäcken und einem Stempel ohne Narbe. Andere Blüten haben vertrocknete Staubgefäße und eine voll ausgebildeten Stempel mit einer großen Narbe. | In einer Blüte kann keine Selbstbestäubung stattfinden, da entweder die weiblichen oder die männlichen Geschlechtsorgane entwickelt sind. |
Wald-Schlüsselblume Primula elatior |
März bis Mai | Es gibt Pflanzen mit Blüten mit einem langen Stempel und kurzen Staubgefäßen, so dass die Narbe weit über die Pollensäcke hinausreicht. Andere Pflanzen haben Blüten mit einem kurzen Stempel und langen Staubgefäßen, so dass die Narbe unterhalb der Pollensäcke steht. | Ein Insekt nimmt die Pollen bei den Pflanzen mit kurzen Staubgefäßen weiter vorn am Körper auf als die Pollen von Pflanzen mit langen Staubgefäßen. Die Pollen der ersteren können dann räumlich nur an der Narbe der zweiteren abgestreift werden. |
Blutweiderich Lythrum salicaria |
Juli bis September | Der gleiche Fall wie bei der Wald-Schlüsselblume, nur mit zwei verschieden langen Kränzen von Staubgefäßen und drei verschieden langen Stempeln. | Der gleiche Fall wie bei der Wald-Schlüsselblume |