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Lerngang zu Wildbienen

Sandbiene, eine Wildbiene, an einer Blüte
Sandbiene, eine Wildbiene, an einer Blüte

Wildbienen beobachten

Wildbienen leben gerne an warmen trockenen Standorten. Am besten kann man sie im Juni oder Juli beobachten und dann auch v.a. zwischen 11.00 Uhr und 17.00 Uhr, also in der heißesten Tageszeit. Deswegen sollten die Schülerinnen und Schüler immer einen Hut als Sonnenschutz und helle, weite, atmungsaktive Kleidung tragen.

Hummeln dagegen können selbst bei 2° Celsius noch fliegen. Dazu wärmen sie sich mit Muskelzittern vor dem Abflug auf. Wenn das Wetter also umschlägt, kann man meist noch Hummeln beim Sammeln von Pollen und Nektar beobachten.

Am Nest bspw. einem Erdnest benötigt man etwas Geduld: die Tiere kommen nur in bestimmten Zeitintervallen z.B. alle Minute oder alle zwei Minuten. Der Vorteil ist, dass man auf sie warten kann, weil sie mit Sicherheit kommen. Vorsicht bei Hummelnestern: Hummeln nisten sozial in kleinen Völkern in bestehenden Erdhöhlen, bspw. in Maus- oder Maulwurfgängen. Hier nicht hineingreifen, die Tiere könnten stechen.

Erdnest einer Schmalbiene, einer Wildbiene, am FeldrainErdnest einer Schmalbiene, einer Wildbiene, am Feldrain

Im Wald findet man warme und trockene Standorte nur an größeren Waldwiesen, an Waldrändern und an Kahlschlägen. Wichtig ist die Offenheit in Südrichtung, geeignete Standorte kann man deswegen manchmal schon auf der topografischen Karte festlegen.

Im offenen Land bieten blütenreiche Wiesen Standorte zur Beobachtung von Wildbienen bei der Nahrungsaufnahme. Erdnester findet man auf nach Süden ausgerichteten Feldrainen mit freiliegendem Erdboden. Im Wald finden Wildbienen auf Kahlschlägen ihre Nahrung bspw. in blühenden Brombeerhecken im Juni oder blühenden Kratzdisteln im Juli.

Andere Insekten, die auch an Blüten von Blütenpflanzen Pollen und Nektar suchen, sind manche Bockkäfer, z.B. der Schmalbock (Strangalia maculata), Honigbienen (besonders wenn ein Imker in der Nähe die Bienenstöcke aufgestellt hat) und Schwebfliegen. Letztere werden von unerfahrenen Schülerinnen und Schülern auch häufig mit Wildbienen oder Wespen verwechselt. Ihre Flugweise mit plötzlichem Verhalten in der Luft lässt sie aber schnell auch im Flug unterscheiden.

Schmalbiene, eine Wildbiene, verlässt ihr Erdnest.
Schmalbiene, eine Wildbiene, verlässt ihr Erdnest.

Hilfsmittel

Genadelte Wildbienen in einem Insektenkasten sind ein hervorragendes Mittel, durch direkten Vergleich im Freiland wichtige Wildbienenarten schnell kennen zu lernen. Mit einem gelben Teller u.ä. kann man Wildbienen anlocken.

Zum Beobachten im Freiland leistet auch ein Nahglas gute Dienste, das ist ein Fernglas, mit dem man Objekte im Nahbereich anschauen kann, bspw. das Pentax Papilio 8,5 x 21 fuer um die 100 Euro.

Ein Insektenkescher benötigt man, um Insekten schnell und schonend zu fangen. Mit einem Insektenkescher streift man schnell über die Vegetation und schlägt den Keschersack dann mit Schwung um, damit die Tiere nicht entweichen können. Mit einem Fangglas greift man dann in den Keschersack hinein und klopft von der anderen Seite die Insekten vorsichtig ins Fangglas. Vorsicht, Wildbienen können stechen, besonders der Stich von großen Hummeln ist schmerzhaft! Nach der Bestimmung lässt man die Insekten selbstverständlich wieder frei. Fanggeräte bei bioform, Entomologie Meier München usw.

Achtung: Wildbienen sind ganzjährig völlig geschützt und dürfen auch nicht gekäschert werden!