Informationen und Materialien zum Fach Biologie in allen Schulformen und für alle Schulstufen

Stuttgarter Exkursionsführer

Erdhummel (Bombus terrestris)
Erdhummel (Bombus terrestris)

Exkursion zum Naturschutzgebiet Eichenhain

Achtung: Es muss eine Ausnahmegenehmigung vom Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 56 - Naturschutz und Landschaftspflege, eingeholt werden.

Biologische Zielsetzungen

  • Bestimmungsübungen von Wildbienen
  • Fortpflanzungsökologie von Blütenpflanzen

Anfahrt

Die Anfahrt erfolgt bis zur Haltestelle Rotwiesenstraße des Bus Nr. 65 in Stuttgart Riedenberg. Von dort geht man die Birkacher Straße einige Meter den Berg hinunter und biegt dann nach rechts in das Naturschutzgebiet ein. Im Naturschutzgebiet bewegt man sich am Hang in Richtung Norden..

Büschelglockenblume Campanula glomerata
Büschelglockenblume Campanula glomerata

Zeitbedarf

Halber Tag, reine Laufzeit 15 Minuten.

Biologische Beobachtungen und Besonderheiten

Das Naturschutzgebiet Eichenhain ist eines der wenigen verbliebenen Heidegebiete auf Stuttgarter Markung. Auf dem Halbtrockenrasen blühen im Juli Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Weiden-Alant (Inula salicina), echtes Labkraut (Galium verum), Wilder Majoran (Origanum vulgare), Heil-Ziest (Stachys officinalis), Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), Acker-Skabiose (Knautia arvensis), Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata), Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) und Dornige Hauhechel (Ononis spinosa). Der Untergrund wird von Knollenmergel gebildet, der immer wieder abrutscht und so offene Erdstellen erzeugt.

Dornen am Hinterleib eines Männchens der großen Wollbiene (Anthidium manicatum)
Dornen am Hinterleib eines Männchens der großen Wollbiene (Anthidium manicatum)

Wildbienen kann man an den Blüten und an Erdnestern beobachten. An Hummeln sieht man die Erdhummel (Bombus terrestris), die Steinhummel (B. lapidarius), die Veränderliche Hummel (B.) und die Ackerhummel (B.), von den Bauchsammlerbienen bspw. die große Wollbiene (Anthidium manicatum), deren Männchen ihre Nahrungspflanzen verteidigen: sie schneiden mit ihren langen, gebogenen Dornen an den letzten beiden Hinterleibssegmenten Honigbienen die Flügel ab. Außerdem sieht man Furchenbienen (Gattungen Halictus und Lasioglossum).

Neben Wildbienen kann man "nebenbei" eine Fülle von weiteren Insekten beobachten bspw. Skorpionsfliegen (Panorpa communis): die Männchen der Skorpionsfliege haben einen Genitalapparat, der dem Schwanz und Stachel eines Skorpions ähnelt, aber nicht zum Stechen benutzt wird. Auch Schmetterlinge sieht man wie bspw. das Große Ochsenauge (Maniola jurtinia) und das Schachbrett (Melanargia galathea). Außerdem Kurz- und Langfühlerschrecken (bspw. das Große Heupferd Tettigonia viridissima) usw.