Informationen und Materialien zum Fach Biologie in allen Schulformen und für alle Schulstufen


Die Biologie von Heuschrecken

Punktierte Zartschrecke, eine Langfühlerschrecke
Punktierte Zartschrecke, eine Langfühlerschrecke
Gemeiner Grashüpfer, eine Kurzfühlerschrecke
Gemeiner Grashüpfer, eine Kurzfühlerschrecke

Allgemeines

Die Hinterbeine der Heuschrecken sind zu Sprungbeinen umgestaltet. Die Vorderflügel der Tiere sind schmal und verhärtet. Die Hinterflügel sind weich und häutig. Es gibt eine Reihe von Arten, die verkürzte Flügel haben oder völlig flügellos sind.

Langfühler- und Kurzfühlerschrecken

Heuschrecken gehören entweder zur Ordnung der Langfühlerschrecken (Ensifera) oder zur Ordnung der Kurzfühlerschrecken (Caelifera).

Langfühlerschrecken Kurzfühlerschrecken
Länge der Fühler
so lang oder länger als Körper, mit bis zu 500 Gliedern kürzer als Körper, aus max. 30 Gliedern
Weibchen
Hinterleibsende mit langem Legerohr für die Eier Hinterleibsende mit 2 oberen und 2 unteren, sehr kurzen Klappen des Legerohrs.
Paarungsverhalten Bei der Paarung ist das Männchen unten. Bei der Paarung ist das Männchen oben.
Eiablage Die Eier werden meistens einzeln abgelegt. Die Eier werden zu mehreren in einen Sekretkokon verpackt.
Nahrung Pflanzen, Insekten oder sowohl Pflanzen als auch Insekten Pflanzen
Gehörorgane Am oberen Ende der Schienen der Vorderbeine Seitlich am ersten Hinterleibssegment
Gesänge Die Vorderflügel werden aneinander gerieben. Die Hinterbeine werden an Adern der Vorderflügel gerieben.

Lebensräume

Grashüpfer (Gomphocerinae) kommen häufig auf schwach gedüngten Wiesen im Gras vor. Manche Langfühlerschrecken findet man häufig auf niedrigem Gebüsch auf schwach gedüngten Wiesen, so bspw. die Gemeine Sichelschrecke. Viele Langfühlerschrecken benötigen hohe Grasvegetation, also lang ungemähte Wiesen oder Wiesenraine.

Jahreszeiten

Die meisten Heuschreckenarten kommen im späten Frühjahr, im Sommer und im frühen Herbst vor. Der beste Monat für die Beobachtung von Heuschrecken ist der Juli, da dann bei fast allen Arten auch erwachsene Tiere gefunden werden, die leichter zu bestimmen sind als Larven.

Ernährung

Heuschrecken haben kauend-beißende Mundwerkzeuge. An den Maxillar- und den Labialtastern befinden sich Chemorezeptoren zum Prüfen der Nahrung. Außerdem befinden sich Chemorezeptoren auf den Tarsen und den Antennen.

Fortbewegung

Langfühlerschrecken bewegen sich pro Tag durchschnittlich nur wenige Meter fort. Das große Heupferd kann sich aber durch einen Flug bis zu einem Kilometer fortbewegen.

Die Wespenspinne frisst Heuschrecken.
Die Wespenspinne frisst Heuschrecken.

Feinde und Parasiten

Wichtige Feinde von Heuschrecken sind Vögel, Eidechsen und netzbauende Webspinnen so bspw. die Wespenspinne (Argiope bruennechi). Eier sind häufig durch Zehrwespen (Scelionidae) und manche Erzwespen (Chalcidoidea) parasitiert. Larven und erwachsene Heuschrecken werden von den Larven von Fleischfliegen (Sarcophagidae, Gattung Blesoxipha) parasitiert. Die Weibchen von Grabwespen (Sphecidae) fangen Heuschrecken und tragen sie in ihre Erdnester, wo sie den Larven als Nahrung dienen.

Hälterung

Erwachsene Heuschrecken können in Gefangenschaft mehrere Monate alt werden.