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Hummeln - Verwandtschaft und Körperbau
Verwandtschaft der Hummeln
Hummeln gehören zu den Bienen (Apidae), einer Familie der Hautflügler (Hymenoptera). Sie bilden mit allen anderen körbchentragenden Bienen eine monophyletische Gruppe, die meist als Unterfamilie Apinae klassifiziert wird. In Mitteleuropa kommen aus dieser Unterfamilie nur zwei Gattungen vor:
- Apis mit der Honigbiene (Apis mellifera) als einziger Art
- Bombus, die eigentlichen Hummeln, mit der Bunthummel (Bombus sylvarum). Die Gattung umfasst mehrere monophyletische Untergattungen. Eine davon bilden die Schmarotzerhummeln (Untergattung Psithyrus).
Körperbau
Die ursprüngliche Körpergliederung der Insekten in Kopf, Brust und Hinterleib ist bei den Hummeln wie bei allen übrigen Stechimmen (Hymenoptera aculeata) sekundär abgewandelt. Der mittlere Körperabschnitt besteht hier nicht nur aus den drei Brustsegmenten sondern schließt auch das erste Segment des Hinterleibs mit ein. Erst zwischen dem ursprünglich ersten und zweiten Hinterleibssegment befindet sich die eng eingeschnürte Taille. Hinter der Taille folgen die Segmente zwei bis zehn des Hinterleibs. Im Folgenden wird der Vereinfachung halber aber mit "Brust" der Abschnitt zwischen Kopf und Taille (Fachbegriff: Mesosoma) und mit "Hinterleib" der Abschnitt nach der Taille bezeichnet (Fachbegriff: Metasoma). Die Weibchen von Hummeln haben wie bei anderen Bienen und alle anderen Stechimmen einen Giftstachel, der allerdings nur selten benutzt wird.
Dass die Hummeln eine Teilgruppe der Bienen sind, kann man daran erkennen, dass sie abgeleitete (Fachbegriff: apomorphe) Merkmale der Bienen aufweisen. Wie bei allen Bienen ist bei Hummeln das erste Fußglied der Hinterbeine, der Metatarsus, gegenüber den anderen Fußgliedern verbreitert, abgeflacht und verlängert. Außerdem haben Hummeln, wie alle anderen Bienen, auch gefiederte Haare.
Hummeln erkennt man an folgenden abgeleiteten Merkmalen
- das Körbchen (besitzt in Mitteleuropa nur noch die Honigbiene)
- die drei Punktaugen (Ocellen) auf der Stirn liegen auf einer Geraden
- drei etwa gleich große Marginalzellen des Flügels
Die Geschlechter kann man leicht unterscheiden:
- Weibchen
- Hinterleib mit 6 sichtbaren Segmenten, der Hinterleib endet „spitz“.
- kurze Antennen mit 12 Gliedern
- kräftige Kiefer
- Männchen
- Hinterleib mit 7 sichtbaren Segmenten, der Hinterleib endet „rundlich“.
- längere Antennen mit 13 Gliedern
- schwache Kiefer mit „Kieferbart“, einer Haarbürste an den Kiefern
- häufig gelbe Haarbüschel im Gesichtsfeld
Alle Weibchen verfügen über einen (von außen nicht sichtbaren) Giftstachel, den sie aber nur einsetzen, wenn sie gedrückt oder gequetscht werden oder bei der Verteidigung ihres Nestes.