Das Rätsel des "klebenden" Luftballons
Unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche Elektronegativität:
wenn man zwei Körper aus unterschiedlichen Materialien aneinander
reibt, entreißt ein Material dem anderen mit großer
Wahrscheinlichkeit Elektronen. (
vgl
Reibungselektrizität)
Wenn du einen Luftballon an deinen Haaren reibst, dann entreißt
das Gummi des Ballons deinem Haar Elektronen.
Dadurch lädt sich dein Haar positiv auf (Elektronenmangel) und
der Ballon negativ (Elektronenüberschuß).
Dein Haar wird von der Oberfläche des Ballons angezogen
(ungleichnamige Ladungen ziehen sich an)
Du wirst auch feststellen, dass dir "die Haare zu Berge stehen",
auch wenn der Ballon nicht in der Nähe ist. Das kommt daher, dass
ja alle Haare positiv geladen sind und sich die gleichnamig geladenen
Haare gegenseitig abstoßen.
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Wird der Luftballon nun an die Wand gehalten bleibt er daran
"kleben". Warum?
=> Sieh' dir die Animation dazu an!
Die negative Ladung auf dem Ballon sorgt dafür, dass sich die
Elektronen in den Atomen des Wandmaterials auf die andere Seite
des Atoms bewegen, also weg von der Wandoberfläche.
Daher erscheint der Wandteil, der dem Ballon gegenübersteht,
positiv geladen.
Der negativ geladene Ballon und die positiv geladene Wand üben
gegenseitig Anziehungskräfte aufeinander aus - der Ballon
bleibt "kleben".
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Wenn die Luft sehr trocken ist und die Wand gut isoliert, kann sich
der Ballon kaum entladen. Er kann viele Stunden lang, ja tagelang, an der
Wand bleiben!
Ist die Luft jedoch feucht, so entlädt sich der Luftballon evtl.
auch sehr schnell und der Versuch gelingt u.U. gar nicht.
© Grafik: Science Joy Wagon,
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