Simulation zur Parallelschaltung.
Beschreibung der Parallelschaltung.
In einem Parallelstromkreis gibt es mehr als einen Widerstand
(allgemein: Gerät). Der Name kommt daher, dass der fließenden
Ladung (dem Strom) mehrere parallele Wege offenstehen. Wenn einer
dieser Wege unterbrochen ist (weil das Gerät dort abgeschaltet
wurde), fließt keine Ladung mehr durch diesen Zweig, jedoch fließt
weiterhin Ladung durch die anderen Zweige.
Die Parallelschaltung findet man vor allem im Haushalt. Schließlich
soll die Raumbeleuchtung nicht nur deshalb mit ausgehen, weil man den
Fernseher ausschaltet!
Die folgende Animation ist ein Modell eines Stromkreises bei Parallelschaltung.
Das Modell ....
Im Modell hebt das Förderband (links) die Kugeln
an. Sie bekommen dadurch Lageenergie oder potenzielle
Energie.
Anschließend laufen sie durch Mühlräder. Dort wird die
aufgenommene Lageenergie abgegeben und in andere Energieformen
umgewandelt. Die Kugeln laufen dabei im Kreis, sie transportieren die
Energie nur.
.... und wofür es steht.
Im elektrischen Stromkreis entspricht dem Förderband
die Batterie (oder allgemein die Quelle) Die Kugeln
sind die Elektronen oder elektrischen Ladungen, sie
bekommen an der Quelle elektrische Energie.
Die Mühlräder entsprechen den Widerständen
(oder allgemein :elektrischen Geräten). Die an der Quelle
aufgenommene elektrische Energie wird in den Geräten abgegeben
und - je nach Gerät - in andere Energieformen (Wärme, Licht,
mechanische Energie) umgewandelt. Die elektrischen Ladungen laufen
dabei im Kreis, sie transportieren die elektrische Energie nur.
Die Energie:
Die größer die Höhendifferenz der "Rampe"
im Modell, desto größer ist die Energieaufnahme der
Kugeln (Anheben) bzw. Energieabgabe (Verrichten von Arbeit) in den "Mühlrädern".
Im Stromkreis entspricht diese Höhendifferenz der
aufgenommenen bzw. abgegebenen elektrischen Energie.
Bei einer kräftigen Quelle (hohe Spannung U) bekommt eine
Ladung Q viel Energie W mit. (die "Rampe" im Modell wäre
dann also hoch).
Es gilt U = W/Q bzw. für eine feste Ladungsmenge Q : U ~ W.
Die Farben:
Energiereiche Ladungen sind hier rot
dargestellt, energiearme Ladungen blau
(denke an den Wasserhahn :
heißes (energiereiches) Wasser => roter Punkt,
kaltes (energiearmes) Wasser => blauer Punkt).
Je mehr in der Animation der Farbton ins rot geht, desto größer
ist die Energie der Kugeln (Ladungen), je mehr er ins blau geht, desto
gringer ist ihre Energie.
Eine violette Färbung bedeutet,
dass die Ladungen etwas Energie haben, weniger als "oben"
aber mehr als "unten".
In der Animation solltest du auf folgende Dinge besonders achten:
Stromstärke:
- Jede Ladung kann auf zwei Wegen zurück zur Quelle
gelangen - entweder durch den Widerstand rechts, oder
durch den Widerstand in der Mitte.
- Zu den Verzweigungsstellen (Knotenstellen) fließen stets
gleich viele Ladungen hin, wie auch von diesen wegfließen,
Ladung "staut sich nicht" (Kirchhoff'sches Gesetz).
- Mehr Ladungen wählen den "leichteren Weg" - durch
den kleineren Widerstand (rechts).
Bei den gegebenen Widerstandswerten gehen in derselben Zeit durch
den rechten Widerstand 3 mal so viele Ladungen wie durch den
Widerstand in der Mitte - die Stromstärke ist dort also drei
mal so groß.
Beim kleineren Widerstand R ergibt sich die größere
Stromstärke I.
Energieabgabe, Potenzial und Spannung:
- Alle "Rampen" im Modell sind gleich hoch. Jede einzelne
Ladung gibt also ihre ganze Energie, die sie an der Quelle
aufgenommen hat, an einem der beiden Widerstände ab.
Weil Energie und Spannung aber proportional sind (W ~ U), sind
die Spannungen an den Anschlüssen der Widerstände gleich
groß und auch gleich groß wie die Spannung der Quelle.
U1 = U2 = Uq
- Da jede einzelne Ladung (Kugel) gleich viel Energie abgibt, wird
im Widerstand rechts drei mal so viel Energie abgegeben, da dort in
derselben Zeit dreimal so viel Ladungen durchkommen wie in der
Mitte.
Die folgenden Regeln gelten also für den Parallelstromkreis:
- Die Spannungen, die man an den beidenWiderständen messen
kann (Potenzial), sind also genau so groß wie die Spannung der
Quelle.
- Die Gesamtstromstärke (Hauptleitung) ist die Summe der
Stromstärken in den Teilzweigen:
- Im Teilzweig mit dem kleinen Widerstand ist die Stomstärke
groß und umgekehrt.
Für jeden einzelnen Teilzweig gilt das ohm'sche Gesetz, ebenso
wie für den gesamten Stromkreis.
- Setzt man die Werte der rechten Spalte in die Gleichung für
die Stromstärke (oben) ein und dividiert durch U so erhält
man:
Der Kehrwert des Gesamtwiderstands im Stromkreis (auch
Effektivwiderstand genannt) ist gleich der Summe der Kehrwerte der
Einzelwiderstände
Eine wichtige Tatsache folgt aus der letzten Gleichung:
Je mehr Widerstände man in einem Stromkreis parallel
schaltet ( je mehr Geräte also in Betrieb sind), desto größer
wird die Gesamtstromstärke. Weil die Spannung aber konstant
ist, bedeutet dies, dass der Gesamtwiderstand also kleiner wird.
© der animierten Grafik: Science
Joy Wagon, Überarbeitung und Seite : Landesbildungsserver |