Magnetismus und Elektrostatik - ein Vergleich
Vergleich der Grunderscheinungen
Magnetismus |
Elektrostatik |
|||||
besondere "Steine" in der Natur | Magnetsteine kennt man schon sehr
lange. Sie sind schwache, natürlich vorkommende Magnete, die andere
Stoffe, z.B. aus Eisen anziehen. |
Schon die alten Griechen hatten - wahrscheinlich beim Versuch
Bernstein zu polieren - entdeckt, dass sich Bernstein
elektrisch auflädt, wenn man ihm mit einem Tuch reibt. (Bild: Lanzi, de.wikipedia.org - CC - verkleinert) |
||||
es gibt verschiedene Pole | Wird ein Magnet einem zweiten Magneten genähert, so ziehen
sich die beiden Magnete evtl. an. Dreht man einen davon um, so
stoßen sich die Magnete diesmal ab. Die beiden Enden (Pole) sind also nicht gleichwertig sondern unterschiedlich. |
Zwei Bernsteine werden mit einem Tuch gerieben. Bernstein und Tuch ziehen
sich anschließend an, die beiden Bernsteine hingegen stoßen sich
ab. Die elektrische Ladung auf Bernstein und Tuch muss also unterschiedlich sein. |
||||
Festlegung der Pole | Wird ein Magnet drehbar gelagert oder
aufgehängt, so richtet er sich im Magnetfeld der Erde aus. Man nennt dies
einen Kompass. Auch wenn man ihn wegdreht, stellt er sich immer wieder so ein, dass dasselbe Ende des Magneten - derselbe Pol - nach Norden zeigt. Diesen Pol nennt man den Nordpol (rot), der andere Pol ist der Südpol (grün). Diese Benennung ist willkürlich. |
Ein Ende einer Glimmlampe wird mit Erde verbunden. Bringt man
unterschiedlich geladene Körper mit der Glimmlampe zur
Berührung, so blitzt sie an den unterschiedlichen Enden auf.
Blitzt sie am Berührungsende, so nennt man die Ladung negativ (- Ladung), blitzt sie am anderen Ende, so nennt man die Ladung positiv (+ Ladung). Auch diese Festlegung ist willkürlich. |
||||
Kräfte zwischen den Polen genauere Untersuchung |
Magnetpole nennt man immer N und S , niemals + und -, das gehört zu den elektrischen Ladungen! |
Elektrische Pole / Ladungen nennt man immer + und - niemals N und S, das gehört zu den Magneten! |
||||
Was passiert beim Teilen? | Bricht oder sägt man einen Magneten auseinander, so
bekommt man nicht etwa einen Nordpol und einen Südpol, sondern wieder
zwei vollständige Magnete mit Nordpol und Südpol
(Dipole). Führt man dies immer weiter durch, so kommt man schließlich zu Super-Mini-Magnetchen, die man nicht mehr weiter teilen kann, den sogenannten Elementarmagneten. Es sind aber immer noch vollständige Dipole mit Nordpol und Südpol. Magnetische Einzelpole (Monopole) gibt es nicht! |
Bringt man einen elektrisch geladenen Körper mit einem
gleichen ungeladenen Körper zusammen, so verteilt sich die Ladung
gleichmäßig auf beide Körper. Man kann Ladung also teilen. Irgendwann ist man aber bei einer kleinsten Ladungsportion angelangt, die man nicht mehr weiter teilen kann. Man nennt sie die Elementarladung. Ein Elektron hat eine Elementarladung. Beachte den Unterschied zum Magnetismus! Einzelne positive oder negative Ladungen gibt es sehr wohl! |
||||
Ein anderer Körper wird influenziert, er ändert vorübergehend sein Verhalten |
Ein Eisenkörper wird zwar von Magneten
angezogen, kann aber selber keinen anderen Eisenkörper anziehen. Elementarmagnete sind im Eisen zwar vorhanden, aber ungeordnet. Bringt man jedoch einen anderen Magneten in die Nähe des Eisenkörpers, so werden die Elementarmagnete im Eisen ausgerichtet. Das Eisenstück wird dadurch vorübergehend selber zum Magneten. |
Hier muss man zwischen Leitern und Nichtleitern
unterscheiden. Leiter: Bei einem Leiter sind die Elektronen (Träger der negativen Ladung) beweglich. Bringt man also eine andere negative Ladung in die Nähe, so werden die Elektronen im Draht sich von diesem wegbewegen. Nichtleiter: Bei einem Nichtleiter sind die Elektronen nicht beweglich. Sie können ihr Atom nicht verlassen. Trotzdem werden sie versuchen sich so weit wie möglich von der anderen negativen Ladung zu entfernen. Dadurch werden in den Atomen die Ladungsschwerpunkte verschoben. |
||||
Abstoßung zwischen gleichen Polen | Lässt man mehrere Eisennägel von einem Magneten
anziehen, so wird jeder der Nägel vorübergehend selbst zu einem
Magneten (s.o.). Da sich an den Köpfen gleiche Pole bilden, stoßen sich die Nägel gegenseitig ab (vgl. Foto und Skizze). |
Wird mit der Influenzmaschine Ladung getrennt, so findet man
die Ladung auch auf den Lametta- oder Papierfäden. Sie stoßen sich
ab. Dasselbe kann man auch an Haaren beobachten, wenn sie an einem Pulli oder Luftballon gerieben wurden. |
||||
Möglichkeiten für ein Messinstrument | Legt man zwei Magnete so übereinander, dass
gleiche Pole an den Enden sind, so stoßen sie sich ab. Je kräftiger
die Magnete sind, desto größer ist die Abstoßung. |
Bringt man negative Ladung auf ein Elektroskop, so verteilt sie sich auf
den feststehenden Teil und auf den Zeiger - die gleichnamigen Ladungen
stoßen sich ab, es gibt einen Zeigerausschlag. Dieser ist um so
größer je größer die Ladung auf dem Elektroskop ist. |
||||
Neutralisation | Ein Magnet zieht mit seinem Nordpol Cent-Münzen an. Sie
sehen aus als wären sie aus Kupfer, sind sie aber nicht, sie sind nur
verkupfert, ihr Kern besteht aus Eisen. Nähert man einen zweiten Magneten mit dem Südpol, so fallen die meisten Münzen ab. Der Südpol hebt die Wirkung des Nordpols weitgehend auf, man nennt dies Neutralisation. |
Bringt man gleiche Mengen positiver und negativer Ladung zusammen, so heben
sie sich in ihrer Wirkung auf. Der Körper wirkt genau so wie ein
ungeladener Körper. Man nennt dies Neutralisation. |
Bilder und Grafiken (sofern nichts anderes angegeben) : Grüninger, Landesbildungsserver