Bewegung einer Ladung im Längsfeld und Bewegung an der schiefen Ebene.
1) Die Schwerkraft und die Hangabtriebskraft.
Betrachte die im Bild gezeichnete Kugel. Auf sie wirkt die Schwerkraft
Fg. Diese bewirkt einerseits, dass die Kugel mit einer gewissen
Kraft, der Normalkraft FN, auf die Unterlage drückt,
andererseits wirkt die Hangabtriebskraft FH, welche die Kugel
"den Hang hinunter treibt". Zwischen der Schwerkraft Fg und der Hangabtriebskraft FH gilt im linken rechtwinkligen Kräftedreieck (gelb eingefärbt) folgende Beziehung: Wobei α auch der Neigungswinkel der schiefen Ebene ist. . |
Da bei der schiefen Ebene der Neigungswinkel α und die Schwerkraft Fg konstant sind, ist auch die Hangabtriebskraft FH konstant.
2.1.) Bewegung die schiefe Ebene hinunter / Bewegung der Ladung +q in Richtung des elektrischen Feldes.
Bewegung der Kugel eine schiefe Ebene hinunter | Bewegung einer Ladung +q in Feldrichtung (nach links) |
Kraft, Bewegung | Kraft, Bewegung |
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Das kennst du aus dem Alltag, wenn du mit dem Fahrrad oder mit den Ski
einen Berg hinunter fährst:
Die Lageenergie nimmt ab und die Bewegungsenergie nimmt zu - du wirst also
schneller.
Welche Geschwindigkeit du am Fuß des Hangs erreichst, hängt davon
ab, wie steil der Hang ist (wie groß also die Hangabtriebskraft ist) und
wie lange der Hang ist (Strecke d).
An einem langen und steilen Hang erreichst du unten eine große kinetische
Energie und damit eine große Geschwindigkeit.
Energieumwandlung | Energieumwandlung |
Zunächst hat die Kugel nur Lageenergie (potentielle
Energie) Für sie gilt: Es gilt der Energieerhaltungssatz: Diese Energie wird am bis zum Boden (Nullniveau) komplett in kinetische Energie umgewandelt. Es gilt: Wkin = 1/2 * m * v2 = m * g * h. |
Zunächst hat die Ladung nur potentielle Energie Für sie gilt: Es gilt der Energieerhaltungssatz: Diese Energie wird bis zur linken Platte (Potentialnullpunkt) komplett in kinetische Energie umgewandelt. Es gilt: Wkin = 1/2 * m * v2 = q * U. |
2.2.) Bewegung den Hang hinauf / Ladung +q im elektrischen Gegenfeld.
Bewegung der Kugel eine schiefe Ebene hinauf | Bewegung einer Ladung +q entgegen der Feldrichtung (nach rechts) |
Kraft, Bewegung | Kraft, Bewegung |
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Das kennst du aus dem Alltag, wenn du mit dem Fahrrad (ohne weiter zu
treten) einen Berg hinauf fährst:
Die Bewegungsenergie nimmt ab und die Lageenergieenergie nimmt zu - du wirst
also langsamer, kommst dafür aber den Hang hinauf..
Ob du einen Hang gut, gerade eben noch so, oder auch gar nicht schaffst,
hängt von deiner Anfangsgeschwindigkeit und damit von deiner kinetischen
Energie am Fuß des Hangs ab.
Natürlich spielt dabei auch Steigungs des Hangs (letztlich die
Größe der Hangabtriebskraft, die dich nun bremst) und die Länge
des Hangs eine Rolle.
Energieumwandlung | Energieumwandlung | ||||||||||||||||||
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a) Welche kinetische Energie muss die Kugel haben, damit sie den höchsten Punkt des Hangs gerade so erreicht? | a) Welche kinetische Energie muss die Ladung haben, damit sie die rechte Kondensatorplatte gerade knapp erreicht? | ||||||||||||||||||
Die Kugel erreicht - wenn man die Reibung vernachlässigt - den
höchsten Punkt gerade eben so, wenn sie mit der Geschwindigkeit v
unten startet, die sie in 2.1.) unten erreicht hat. |
Die Ladung erreicht die rechte Platte gerade eben so, wenn sie mit
der Geschwindigkeit v an der linken Platte startet, die sie in 2.1.) dort
erreicht hat. |
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b) Die kinetische Energie bei Start ist größer als in a) | b) Die kinetische Energie beim Start ist größer als in a) | ||||||||||||||||||
Startet die Kugel mit einer größeren Geschwindigkeit, hat sie zu
Beginn auch eine größere kin. Energie. Wenn sie den höchsten Punkt der schiefen Ebene erreicht, hat sie also noch kin. Energie übrig: (kin. Energie (oben) = Anfangsenergie(unten) - m* g * h) |
Startet die Ladung mit einer größeren Geschwindigkeit, hat sie
zu Beginn auch eine größere kin. Energie. Wenn sie die rechte Kondensatorplatte erreicht, hat sie also noch kin. Energie übrig: (Energie an der rechten Platte = Anfangsenergie (linke Platte) - q* U) und prallt auf diese auf. |
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c) Die kinetische Energie beim Start ist kleiner als in a) | c) Die kinetische Energie beim Start ist kleiner als in a) | ||||||||||||||||||
Die Kugel erreicht nun den oberen Punkt der schiefen Ebene nicht mehr, sondern kehrt schon vorher um. | Die Ladung erreicht nun die rechte Kondensatorplatte nicht mehr, sondern kehrt schon vorher um. | ||||||||||||||||||
Ist die kinetische Energie beim Start nur halb so groß wie
in a), so kommt die Kugel auch nur die halbe Ebene hinauf bis zur
Höhe s = h / 2 und kehrt dort um. Ist die kinetische Energie beim Start nur 1/4 so groß wie in a), so kommt die Kugel auch nur bis zur Höhe s = h / 4. Die Steighöhe s ist also zur Anfangsenergie Wkin = 1/2 * m * v2 proportional. |
Ist die kinetische Energie beim Start nur halb so groß wie
in a), so kommt die Ladung nur bis genau zur Mitte des Kondensators
also bis s = d / 2 und kehrt dort um. Ist die kinetische Energie beim Start nur 1/4 so groß wie in a), so kommt die Ladung nach s = d / 4 zur Ruhe und kehrt dann um. Die im Kondensator zurückgelegte Wegstrecke s ist also zur Anfangsenergie Wkin = 1/2 * m * v2 proportional. |
Grüninger, Landesbildungsserver, 2011