Energieerhaltung beim senkrechten Wurf.


1) Die Symmetrie der Bewegung.

Berechnet man die Höhen einer Kugel über dem Boden bei einer Abwurfgeschwindigkeit von vo = 5 m/s, so ergibt sich die folgende Tabelle.
Mehr dazu auf dieser Seite Symmetrie beim senkrechten Wurf.

Bewegungsanteil Zeit t gleichförmiger Anteil
s1 = vo * t
Fallanteil
s2 = -1/2 * g * t2
Gesamtstrecke
sges = s1 + s2
Geschwindigkeit
v = vo - g * t
Steigbewegung 0 s 0 m 0 m 0 m 5 m/s
0,1 s 0,50 m -0,05 m 0,45 m 4 m/s
0,2 s 1,00 m -0,20 m 0,80 m 3 m/s
0,3 s 1,50 m -0,45 m 1,05 m 2 m/s
0,4 s 2,00 m -0,80 m 1,20 m 1 m/s
0,5 s 2,50 m -1,25 m 1,25 m 0 m/s
Fallbewegung 0,6 s 3,00 m -1,80 m 1,20 m -1 m/s
0,7 s 3,50 m -2,45 m 1,05 m -2 m/s
0,8 s 4,00 m -3,20 m 0,80 m -3 m/s
0,9 s 4,50 m -4,05 m 0,45 m -4 m/s
1,0 s 5,00 m -5,00 m 0 m -5 m/s

Fällt dir etwas auf, wenn du die Höhen über dem Boden und die Geschwindigkeiten in diesen Höhen vergleichst? (Beachte z.B. die Hervorhebungen)


2.) Der senkrechte Wurf mit Energieerhaltung erklärt.

2.1. Die Steigbewegung - energetisch betrachtet.

Wenn die Kugel unten mit vo abgeworfen wird, dann hat sie zunächst eine (kinetische) Anfangsenergie von Wstart = 1/2 * m * vo2.

Auf dem Weg nach oben wird die kinetische Energie immer kleiner, denn die Kugel wird ja langsamer.
Dafür wird die Lageenergie größer, denn die Kugel kommt ja immer höher.

In jeder Höhe ist die Summe aus kinetischer Energie und Lageenergie gleich der Anfangsenergie.
Im höchsten Punkt kommt die Kugel für einen Moment zur Ruhe. Sie hat dort keine kinetische Energie mehr, dafür ist die Lageenergie maximal, es gilt dort WL = m * g * hwurf.


2.2. Die Wurfhöhe.

Mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes können wir die Wurfhöhe hwurf auch berechnen, ohne dass wir dazu die Bewegungsgleichungen brauchen. Es gilt nämlich:
Wurfhöhe beim senkrechten Wurf


2.3. Die Fallbewegung - energetisch betrachtet.

Auf dem Weg nach unten (Fallbewegung) passiert das Gegenteil:
die kinetische Energie nimmt immer mehr zu und dafür nimmt die Lageenergie immer mehr ab.
Am Boden angekommen ist die Lageenergie dann 0 und die gesamte Energie steckt wieder in kinetischer Energie.

Sehen wir vom Luftwiderstand ab, so hat die Kugel am Boden wieder die gleiche kinetische Energie, mit der sie gestartet ist, also auch den gleichen Betrag der Geschwindigkeit!
Unterschiedlich ist lediglich die Richtung der Geschwindigkeit, also das Vorzeichen:
am Anfang zeigt die Geschwindigkeit nach oben, bei der Fallbewegung nach unten.
Weil in der Gleichung der kinetischen Energie Wkin = 1/2 * m * v2 die Geschwindigkeit quadratisch vorkommt, spielt für die kinetische Energie das Vorzeichen der Geschwindigkeit aber keine Rolle!


2.4. Geschwindigkeiten in jeder beliebigen Höhe der Wurfbahn.

Nun wird auch verständlich, warum die Kugel in der gleichen Höhe über dem Boden auch den gleichen Geschwindigkeitsbetrag haben muss:
Egal ob die Kugel sich nach oben oder unten bewegt, hat sie in der gleichen Höhe auch die gleiche Lageenergie. Sie muss deshalb dort auch die gleiche kinetische Energie haben, denn es gilt ja Wkin = Wstart - WL. Damit hat sie wegen Wkin = 1/2 * m * v2 dort natürlich auch den gleichen Geschwindigkeitsbetrag!


Wenn du die Fragen und Aufgaben zum Applet sorgfältig durcharbeitest, solltest du diese Gedanken noch besser verstehen.

Startgeschwindigkeit vo
 m/s

Masse m :      

3.) Fragen und Aufgaben:

1. Die Simulation zur Tabelle von oben

Klicke einfach "Start" und schaue die Animation an.
Lass die noch einmal laufen, stoppe sie aber jeweils nach 0,1 s (also bei 0,1 s, 0,2 s, 0,3 s, .....) und notiere die Höhe über dem Boden, die Geschwindigkeit, die kinetische Energie und die Lageenergie.

Du kannst dazu diese Tabelle ausdrucken oder auch gleich parallel dazu einsetzen: Arbeitsblatt Tabelle (WORD)  WORD Dokument

  • Vergleiche deine notierten Werte mit der Tabelle von oben!

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2. Die Masse wird verändert.

Belasse die Startgeschwindigkeit mit 5 m/s aber ändere die Masse der Kugel.

  • Was ist nun gleich und was ist nun anders als vorher?

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3. Veränderung der Energieanteile.

Ändere die Masse wieder auf 0,1 kg. Belasse die Startgeschwindigkeit bei 5 m/s.

  • In welcher Höhe über dem Boden sind Lageenergie und kinetische Energie genau gleich?
  • Kannst du das begründen?
  • Warum ist die Geschwindigkeit in dieser Höhe nicht die halbe Startgeschwindigkeit (2,5 m/s)?
  • In welcher Höhe über dem Boden hat denn die Kugel die halbe Startgeschwindigkeit?

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4. Veränderung der Startgeschwindigkeit.

Im Feld für die Startgeschwindigkeit kannst du Zahlen eingeben. Es nimmt allerdings nur positive Geschwindigkeiten bis maximal 5 m/s an. Dezimalwerte gibst du bitte mit einem Punkt als Trennzeichen ein. Verändere nun diese Geschwindigkeit.

  • Wie groß sind Anfangsenergie und Wurfhöhe, wenn du halbe Startgeschwindigkeit (2,5 m/s eingibst)
  • Begründe dies!
  • Bei welcher Startgeschwindigkeit ergibt sich halbe Anfangsenergie (0,625 J)?
  • Wie groß ist die Wurfhöhe in diesem Fall? Begründe!

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Hilfedateien für die Arbeiten mit dem Applet:

Arbeitsblatt Tabelle (WORD)  WORD Dokument

Arbeitsblatt Tabelle (PDF) PDF Dokument

Arbeitsblatt zu den Aufgaben (WORD) WORD Dokument

Arbeitsblatt zu den Aufgaben (PDF) PDF Dokument


Physlets am Davidson College

Die Simulationen entstanden mit Hilfe von Physlets von Wolfgang Christian und Mario Belloni vom Davidson College, USA externer Link (Copyright Hinweise)
© Javascript dieses Problems : Klaus-Dieter Grüninger, Landesbildungsserver Baden-Württemberg, 2015