Erfahrungen mit der Monsterspule und Induktion 2. Art.
Für die Induktion 2. Art gilt: Mit der Helmholtzspule, den Monsterspulen, dem selbstgebauten Netzgerät und einem Steckskaleninstrument mit 30 mV Messbereich von Phywe ließen sich alle Abhängigkeiten qualitativ gut zeigen. Bei der Monsterspule 30 x 15 cm, halbierte sich die Induktionsspannung, wenn
man statt 200 Windungen nur 100 Windungen benutzte. Auch die Abhängigkeit von der Änderungsgeschwindigkeit der Flussdichte war gut zu zeigen. |
Im Video erkennt man die Spule mit 30 x 15 cm und 200
Windungen. Die Stromstärke steigt in drei Grobschritten an. Gestoppt wird
die Zeit für den Anstieg / Abfall von etwa 1,0 A bis etwa 3,0 A. |
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Quantitativ hingegen passten die Ergebnisse zunächst nicht zur Theorie. Die angezeigten Induktionsspannungen betrugen nur etwa die Hälfte der Werte, die sich nach der Theorie hätten ergeben sollen. Die Linearität der Feldänderung konnte ich als Ursache sicher
ausschließen, das Netzgerät arbeitete perfekt. |
Dann fand ich die Ursache doch noch: Ich benutzte dann diesen scheinbaren Widerspruch zwischen Experiment und
Theorie im Unterricht sogar, um in das Thema "Induktionsspule als
stromdurchflossener Leiter" einzusteigen. Es bietet sich sogar an, das
bewusst so zu provozieren. Verwendet man statt des Steckskaleninstruments z.B. ein übliches Digitalmultimeter, dessen Eingangswiderstand bei etwa 1 Megohm liegt, dann ergeben sich auch die nach der Theorie zu erwartenden Induktionsspannungen. |
Fazit:
Obwohl es verlockend ist, die relativ großen Induktionsspannungen mit
einem Drehspulinstrument im empfindlichsten Bereich direkt zu messen, sollte
man das für quantitative Messungen lieber lassen. Deren
Innenwiderstände sind viel zu klein!
Man kommt dann doch um einen "Messverstärker" - als
Impedanzwandler - nicht herum, es sei denn, man verwendet ein
Digitalmultimeter. Das kann man aber nur sinnvoll einsetzen, wenn sich die
Induktionsspannungen nicht zu schnell ändern, da diese ja nur etwa 4 bis 6
Messungen je Sekunde anzeigen.
Bei der Induktion 2. Art ist das ohne Weiteres möglich, wenn der
Stromstieg 2 s oder mehr beträgt, dann ist das bequem ablesbar.
Da die Induktionsspannungen bei der Monsterspule ohnehin relativ groß
sind, kann man sich einen langsamen Stromanstieg in der Helmholtzspule auch
leisten. Man muss dafür lediglich die Widerstände für die
Zeitkonstante bei dem Integrator im Netzgerät etwas größer
wählen.
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