Doppelspalt und Gitter.
Ein (optisches) Gitter ist eine Anordnung von vielen Spalten, die alle
denselben Abstand voneinander haben. Man nennt diesen Abstand dann die
Gitterkonstante g.
Doppelspalt und Gitter haben Gemeinsamkeiten, es ergeben sich aber auch
einige Unterschiede zwischen diesen Anordnungen.
1) Ein Gitter - viele Doppelspalte nebeneinander.
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Doppelspalt |
Gitter |
1. Maximum |
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Die Wellenstrahlen von Spalt 1 und Spalt 2 haben den Gangunterschied
λ .
Es gibt eine konstruktive Interferenz. |
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Jeweils zwei benachbarte Wellenstrahlen haben den Gangunterschied
λ .
Es gibt eine konstruktive Interferenz der Wellen aus allen Spalten. |
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1. Minimum |
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Die Wellenstrahlen von Spalt 1 und Spalt 2 haben den Gangunterschied
λ / 2.
Es gibt eine destruktive Interferenz. |
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Jeweils zwei benachbarte Wellenstrahlen haben den Gangunterschied
λ / 2.
Es gibt eine destruktive Interferenz der Wellen aus allen Spalten.
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Entsprechend gilt die Herleitung für die
Interferenz am
Doppelspalt auch für das Gitter, denn die Grundüberlegungen
bleiben dieselben.
Auch für das Gitter gilt also:
Maxima (Helligkeiten) ergeben sich wenn gilt: |
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(k = 0, 1, 2, 3, 4,...) |
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Minima (Dunkelheiten) ergeben sich wenn gilt: |
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(k = 0, 1, 2, 3, 4,...) |
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Ebenso wie beim Doppelspalt kann man diese Näherungsgleichungen
nur dann verwenden, wenn die Winkel noch klein sind.
2) Vergleich Doppelspalt und Gitter - Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
2.1) Gemeinsamkeiten.
Ein Gitter hat z.B. 100 Spalte je cm. Das sind dann 10 Spalte je mm, d.h.
der Abstand zweier benachbarter Spalte ist also 0,1 mm, das ist die
Gitterkonstante g dieses Gitters.
Seine Interferenzerscheinung wird mit der eines Doppelspalts verglichen, bei
dem die beiden Spalte ebenfalls einen Abstand von 0,1 mm haben.
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Entsprechende Maxima und Minima (hier z.B. das 1. Maximum) fallen dann
unter denselben Winkel α , d.h. auch die
Abstände d der jeweiligen Maxima und Minima von
der Mitte aus sind gleich.
Dies gilt selbst dann, wenn man die Näherungsgleichungen wegen zu
großer Winkel nicht mehr verwenden kann.
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Das Experimentfoto zeigt genau das. Ein Doppelspalt mit
g = 0,1 mm Mittenabstand und ein Gitter mit 100 Spalten je cm (also
auch g = 0,1 mm) wurden übereinander mit zwei gleichen
HeNe-Gaslasern beleuchtet.
Die Interferenz des Gitters ist oben, die des Doppelspalts unten zu sehen. Hier
fällt jede zweite Ordnung aus.
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Sind die Abstände g zweier benachbarter Spalte bei Doppelspalt
und Gitter gleich groß, so fallen die jeweiligen Maxima und Minima unter
denselben Winkel und haben denselben Abstand von der
Schirmmitte.
Dies ist unabhängig vom Schirmabstand a und der Wellenlänge des
verwendeten Lichts. |
2.2) Unterschiede.
Das Foto zeigt aber auch die Unterschiede auf. In einem Originalexperiment
sind sie noch besser zu erkennen als das Foto dies darstellen kann.
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- Die Maxima beim Gitter sind viel heller als beim
Doppelspalt.
Dies liegt daran, dass hier Licht aus viel mehr Einzelspalten miteinander
interferiert. Jeder Einzelspalt trägt mit einer gewissen Intensität
bei, daher ist die Gesamtintensität größer.
- Die Maxima sind viel schmäler und schärfer
abgegrenzt.
Da hier mehr Spalte zur Interferenz beitragen verringert sich die
Gesamtintensität der Summe schneller.
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Eine genaue quantitative Erklärung ist nur mit Phasenzeigern
möglich. Die Idee hierzu findest du auf der Seite
Mehrfachspalte