Domain Field

2003

 

Domain Field entstand 2003 und ist die zweite Arbeit A. Gormleys, in der er nicht seinen eigenen Körper als Medium verwendet. 

Gormley prägte in diesem Zusammenhang den Begriff des "collectiv bodys", mit dem er den Aspekt des Sozialen in den Mittelpunkt stellt. Für ihn besteht ein kollektives Energiefeld, das dadurch entsteht, dass jeder einzelne Körper Raum verdrängt.

Das Material sind Edelstahl-Kantstäbe mit einem Querschnitt von ca. 4,7cm auf ca. 4,7 cm, die Größe der Figuren variiert.

In der Arbeit werden 287 Menschen dargestellt, alle im Alter zwischen 2,5 und 85 Jahren.

 

Vgl. A. Gormleys Homepage

 

Antony Gormley:

"Wie können Sie die Räume, die Menschen verdrängen, zu einem kollektiven Energiefeld machen - also die Idee der räumlichen Ausdehnung von der Idee einer Singularität übernehmen und ein erweitertes Feld zu einem immersiven Feld einzelner Energiepakete machen?

Auf einer ganzen Etage von BALTIC (8000 Quadratfuß) nahmen Freiwillige aus Newcastle und Gateshead teil.

Freiwillige im Alter von zwei bis fünfundachtzig Jahren wurden in Gips von speziell ausgebildeten Mitarbeitern geformt. Diese Formen wurden dann verwendet, um die einzelnen DOMAIN-Skulpturen durch einen Prozess des Verschweißens der Stahlelemente innerhalb jeder Form zu konstruieren.

Ein DOMAIN besteht aus Edelstahlstäben in verschiedenen Längen, die fertige Installation umfasst eine Sammlung von 287 Skulpturen. Die Arbeit muss von den lebenden Körpern der Zuschauer besucht werden (zu denen in Gateshead viele der Freunde und Verwandten der Teilnehmer gehörten). Es ist ihre Bewegung durch das Stück, die die Arbeit gemacht hat."

(aus dem Englischen) 

Quelle:   http://www.antonygormley.com;  2018-02-21

 

Zusammen ergeben die Einzelfiguren (Gormley nennt sie hier: die DOMAINS) ein Feld, eine Ansammlung von Figuren in einem Raum, die gleichzeitig uniform und individuell erscheinen.
Die Betrachter treten in unmittelbaren Kontakt mit den Figuren im Einzelnen und im Kollektiv.
ALLOTMENT und DOMAIN FIELD markieren den Wechsel vom persönlichen in den sozialen Raum.

Von der Grundidee her basieren die Domains auf dem Konzept der QUANTUM-CLOUD-Serie (1999-2009): der Öffnung des Körpers und der Ausbreitung in den Raum. Gormley forciert auch hier die Entmaterialisierung und Auflösung des Körpers bei gleichzeitiger Verdichtung des Zentrums. Der Körper ist als „Kern“ stets sichtbar, während die Körper der DOMAINS vollständig in Auflösung begriffen sind. Die Körper der DOMAIN-Serie sind durch eine imaginäre Außenhülle begrenzt. QUANTUM CLOUD hingegen stellt die Frage nach der Präsenz des Körpers im Raum, nicht begrenzt durch eine sichtbare Außenhülle. Körper und Raum treten in Beziehung zueinander. Taucht der Körper in einem chaotischen Energiefeld auf oder entsteht dieser energetische Raum aus dem Körper heraus?

 

Quellen: 

• Michael Mack, Richard Noble, A. Gormley: Antony Gormley. Verlag Steidl Mack. Göttingen 2007

• Mark Holborn: Antony Gormley. über Skulptur. Sieverking Verlag. Köln 2015

• Manfred Schneckenburger: Der Körper als Ort für das Ich und das Wir. in: Antony Gormley, BODIES, Publikation Bernhard-Heiliger-Preis für Skulptur. Berlin 2007


www.antonygormley.com (2018-02-21)