Eisengüsse

Seit 1993

In dieser Werkreihe entstehen massive Eisengüsse. Die Grundlage für die Plastiken sind wiederum Körperabgüsse Antony Gormleys. 
Er betont in dieser Reihe den konzeptionellen Ansatz seiner Kunst, indem er den industriellen Herstellungsprozess des Eisengusses nicht negiert. Wir sehen Gussgrate, Stellen mit eingebranntem Sand usw. Die durch den Guss entstandenen Kontaktflächen mit der Gussform bleiben als Kreisformen an Brust, Rücken, Oberschenkeln und Gesäß sichtbar.

Der künsterlische Schaffensprozess löst sich vom Herstellungsprozess. A. Gormley gibt den Guss in Auftrag und hat nur noch begrenzen Einfluss auf die handwerkliche Umsetzung. Die Konzeption der Arbeit, die Gedanken und die Intensionen treten in den Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens. Die reine handwerkliche Arbeit kann gleichzeitig teilweise ausgelagert werden.


Der die Figuren umgebende Raum wird nun ebenfalls Teil des Kunsterlebnisses. Der Umraum korrespondiert mit der Figur / den Figuren. Es können provozierende, absurde, komische, berührende usw. Verbindungen entstehen. Diese Verknüpfung von Figur und Raum ist ein zentraler Bestandteil des künstlerischen Anliegens Gormley. 
Weiterhin wirft Gormley beispielsweise Fragen zum seriellen Arbeiten auf, oder wie sich das Verhältnis von Figur und Modell entwickelt. Auch das Thema Zeit kann in den Arbeiten erkannt werden. (Ablagerungen, Rost, Algen, Korrosion etc.)


TESTING A WORLD VIEW, 1993 Gusseisen
CRITICAL MASS II, 1995 Gusseisen
TOTAL STRANGERS, 1996 Gusseisen

 

Quellen: 

• Michael Mack, Richard Noble, A. Gormley: Antony Gormley. Verlag Steidl Mack. Göttingen 2007

• Mark Holborn: Antony Gormley. über Skulptur. Sieverking Verlag. Köln 2015

• Manfred Schneckenburger: Der Körper als Ort für das Ich und das Wir. in: Antony Gormley, BODIES, Publikation Bernhard-Heiliger-Preis für Skulptur. Berlin 2007

www.antonygormley.com (2018-02-21)