Theater spielen
Tom auf der Suche nach einem Erdbeermarmeladenbrot mit Honig
Vom Film zum Theaterstück - Projekt in einer jahrgangsgemischten Gruppe der Klasse 2-4
Der TrickfilmDie Länge der Trickfilme (5 Minuten) und die Handlungsstrukturen sind für Grundschulkinder besonders geeignet. Immer wieder kehren bestimmte Handlungsmuster, als stilistische Mittel, in Trickfilmen auf. Diese gilt es herauszuarbeiten und als Ideenpool für ein Theaterstück zu nutzen und anzuwenden. Eine Filmanalyse im klassischen Sinne ist in der Grundschule nur in Anstäzen durchführbar. Mit dem Hintergrund ein Theaterstück mit derselben Thematik zu verfassen, lenken die Schülerinnen und Schüler ihren Blick ganz gezielt auf die Trickfilme. Die Sprache der Trickfilme ist einfach.Zwei besondere Gemeinsamkeiten der Trickfilme sind schnell herausgefunden. Zu Beginn mit der Einleitung "Eines Tages dachte Tom an ein leckeres Erdbeermarmeladenbrot mit Honig. Er machte eine Spaziergang, doch das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen." Zuerst trifft er immer bei seiner Suche auf seinen besten Freund den Müller. Sobald Tom von einem seiner Mitspieler einen Hinweis bekommt, an welcher Stelle oder welchem Ort er eine weitere Zutat bekommt so jubelt er: "Tom hielt das für eine wunderbare Idee." |
EinspielübungenUm bei den Schülerinnen und Schülern Grundlagen in der Bewegung, der Mimik, dem sprachlichen Ausdruck und der Stimme zu legen, finden zu Beginn des Unterrichts sogenannte Einspielübungen statt. Diese Übungen werden themenbezogen zu den einzelnen Theaterstücken von der Lehrkraft ausgewählt und dienen der Unterstützung.Dabei wird das Material von Uta Klotz verwendet. Es handelt sich um Spiele, die in sechs Kategorien eingeteilt sind: Orientierung im Raum, Raum und Sprache, Sprache und Text, Text erarbeiten, Spiel mit Requisiten, Tanz und Choreographie. Die Spiele sind übersichtlich und stichwortartig in einem Materialheft und zusätzlich auf 32 Karten zusammengesfasst. Materialheft und die Spickkarten sind enthalten in der Zeitschrift "Grundschulzeitschrift - Kinder spielen Theater für Kinder" Heft 228.229 November 2009 erschienen im Friedrich-Verlag. Ein Repertoire aus dem die Lehrkraft viele Anregungen erhält. |
Figuren erarbeitenBevor es an die Rollenverteilung geht erhalten alle Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Übungen die Möglichkeit die Figuren mit "Leben" zu füllen und ihre besonderen Eigenschaften dazustellen. In dieser Phase werden alle Figuren von allen gespielt, um ein reichhaltiges Repertoire an Mimik, Gestik und Sprache zu bekommen.So wird die Figur "Tom" mit folgender Übung erarbeitet: Die Schülerinnen und Schüler gehen nach eigener Geschwindigkeit im Raum. Auf ein vorher vereinbartes Signal durch die Lehrkraft bleiben sie stehen. Die Lehrkraft stellt folgende Fragestellungen:
RolleneinteilungBevor es zur endgültigen Einteilung der Rollen kommt erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit immer wieder in verschiedene Rollen ihrer Geschichten zu schlüpfen. Ganz bewusst werden die Rollen gewechselt.Mit den Fragestellungen
Eine weitere gute Übung dazu bieten Standbilder. Mit ihrer Gruppen bauen die Schülerinnen und Schüler zu Szenen aus ihrer Geschichte Standbilder und die Mitschüler müssen erraten, um welche Szene es sich dabei handelt. Bei dieser Übung wird ganz gezielt die Mimik und die Bewegung geschult. |
Der ErzählerWie in den Originalfilmen von Tom tritt auch in den Theaterstücken der Schülerinnen und Schüler ein Erzähler auf, der durch die Geschichten führt.Schnell stellte sich bei der Planung der Theaterstücke heraus, dass ein Erzähler unbedingt notwendig ist. Bei der Auswahl dieser Rolle war die stimmliche Vielfalt gefordert. ProbephasenNachdem die Rollen eingeteilt sind, Kostüme, Requisitten und Kulissen fertiggestellt beginnen die Probephasen. Gemeinsam üben die Schülerinnen und Schüler ihre Texte und spielen die Szenen durch.Anschließend werden die Stücke auf der Bühne von den einzelnen Gruppen vorgeführt. Mit einem Camcorder filmt die Lehrkraft diese ersten Vorführungen. Durch die Aufnahmen ist es möglich die einzelnen Szenen weiter zu entwicken und gut Gelungenes wiederholbar zu machen. Gemeinsam schauen sich alle die Aufnahmen über einen Beamer an. Im Unterrichtsgespräch stehen die Fragen:
Mit Hilfe dieser Fragen kommte es zur individuellen Überarbeitung der Theaterstücke in den einzelnen Gruppen. So müssen zum Beispiel die Übergänge von einer Szene zur anderen, die Bewegungen, Mimik und Stimmen der Schauspieler, die Vollständigkeit des Textes nochmals überdacht und neu eingeübt werden. Die Akteure selbst erkennen durch die Aufnahmen die Probleme und verändern selbstständig. Die Lehrkraft ist Berater, gibt Anregungen und Hilfestellungen. Die AufführungDieses Projekt wurde mit Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 2-4 im jahrgangsgemischten Unterricht durchgeführt. Zur Aufführung der Theaterstücke kam es bei der Projektpräsentation der gesamten Schule. Die entwickelten musikalischen Elemente und Lieder in den einzelnen Stücke wurden bei der Aufführung von der Projektgruppe der Schulmusikanten gespielt und gesungen. |
Geschichten für Theaterstücke entstehenIdeen sammelnDie gesamte Projektgruppe schaut sich gemeinsam zwei Folgen der Trickfilme von Tom an. Einige Kinder kennen diese Trickfilme bereits. Spontan äußern sie nach den Filmen ihre ersten Eindrücke. Anschließend werden gemeinsam die Figuren besprochen, die Handlungen nacherzählt und die Gemeinsamkeiten der Filme festgehalten. Kreative SchreibsituationIn Kleingruppen entwerfen die Kinder ihre ersten Geschichten. Mit Stichwörtern und in Bildern halten sie ihre Ideen auf großen Plakaten fest. Um den vielen Ideen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, wird nicht eine Geschichte gemeinsam geschrieben, sondern immer 4 Schüler schreiben zusammen eine Geschichte. Die Haupfiguren, Tom und den Müller, übernehmen die Kinder aus den Trickfilmen. Ebenso steht der Wunsch Toms nach einem Erdbeermarmeldebrot mit Honig im Mittelpunkt der Schülergeschichten. Doch wie Tom zu seinem Erdbeermarmeladenbrot mit Honig kommt, das ist, wie im Film auch, bei jeder Schülergeschichte anders. Ebenso kommen neue Figuren hinzu. Bereits bei den Stichwortsammlungen auf den Plakaten halten die Kinder wichtige Dialoge der Figruen fest. Während der Entstehung der Schülergeschichten schauen sich die Kinder im Unterricht immer wieder Trickfilme der Serie an, um ihre Geschichten mit neuen Ideen zu ergänzen und auszubauen. Eine besonders gute Möglichkeit Strukuren, Abläufe, Reihenfolge und Handlungsstränge der Tomgeschichten herauszuarbeitet, bieten die Mitspielfilme im Internet. Nach jeder Szene bekommt der Spieler die Möglichkeit sich für den weiteren Verlauf der Geschichte zu entscheiden. Dabei werden nach jeder Szene zwei oder drei Möglichkeiten angeboten, wie die Geschichte weiter gehen könnte. Der Spieler muss sich entscheiden. Immer wieder sind die Kinder überrascht welchen Verlauf die Geschichte nimmt. Diese Überraschungseffekte wollen die Schülerinnen und Schüler auch in ihre Geschichten aufnehmen. |
Prüfen und verwerfen - Arbeit am ComputerDie Entwürfe der Geschichten werden von den jeweiligen Gruppenmitglieder am Computer geschrieben und in die Endfassung gebracht. Der Einsatz des Computers ist in dieser Phase und auch im weiteren Verlauf des Projekts besonders hilfreich. So bietet sich die Möglichkeit, neue Ideen einzubauen, Korrekturen und Überarbeitungen vorzunehmen oder auch die Personen und Figuren abzuändern. Veränderungen sind jederzeit und ohne großen Aufwand möglich. Für die Schülerinnen und Schüler eine Entlastung, wenn sie Unstimmigkeiten erkennen und Verbesserungen durchführen müssen. Mit gezielten Fragestellungen zu Inhalt und Ablauf gibt die Lehrkraft Tipps und Hinweise zu den Geschichten. |
Die FigurenDamit die Schülerinnen und Schüler die Charaktere der einzelnen Figuren entdecken und anschließend besser spielen können, schreiben sie zu den Figuren einen Steckbrief. Dazu erhalten sie eine Vorlage mit Stichpunkten:
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Die KulissenWährend der Arbeitsphase stellte sich heraus, dass die Herstellung von Kulissen für die in den Geschichten auftretenden Handlungsorte zu aufwändig erscheinen. Die Gruppen beschränken sich auf einige wenige Requisiten, deren Herstellung noch im Zeitrahmen anzufertigen war. Für die Handlungsorte werden deshalb passende Zeichnungen zu den jeweiligen Szenen angefertig.Neben der Bühne für die Aufführung befindet sich eine Projektionswand. Über den Beamer werden die Zeichungen passend zu den Orten im Theaterstück gezeigt. |
Die MusikIn den Trickfilmem wird an bestimmten Stellen Musik zur Untermalung und Verstärkung des Inhalts verwendet. Ebenso wollen es die Schülerinnen und Schüler auch durchführen. Dafür verwenden sie Orffsches Instrumentarium. Die Geschichten werden Stück für Stück in den Gruppen durchgelesen und betrachtet mit dem Kritierium: an welche Stelle bietet es sich an, mit kleinen rhythmischen Einheiten den Inhalt der Geschichte darzustellen und zu vertiefen. Dabei werden auch zum Inhalt passende Lieder eingesetzt, um Umbaupausen interessant zu gestalten. |
Manuskripte der Theaterstücke zum Download
Tom und die Affeninsel |
Tom und das Sackhüpfen |
Tom und der Erdbeerhund |
BildungsplanKompetenzen und Inhalte Deutsch Klasse 2Sprechen Die Schülerinnen und Schüler können
Die Schülerinnen und Schüler können
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Kompetenzen und Inhalte Deutsch Klasse 4 Sprechen Die Schülerinnen und Schüler können
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