Besondere Begabungen

Informationen zu Hochbegabung und besonderen Begabungen

Rund 2 - 3 % Kinder bzw. Jugendliche eines Jahrgangs gelten als besonders begabt, das sind ca. 300 000 in Deutschland. Auf Schulklassen umgerechnet bedeutet das: in durchschnittlich jeder zweiten Klasse befindet sich ein solches Kind.
Trotz der nicht eindeutigen Definition ist der Begriff "Hochbegabung" bereits Allgemeingebrauch geworden. Er umfasst neben der allgemeinen hohen Intelligenz (kognitive Fähigkeiten) auch den künstlerisch- musischen, sportlich-motorischen und sozialen Bereich.
Man spricht von Hochbegabung oder hoher Begabung bzw. besonderen Fähigkeiten, wenn ein Kind in vielen oder einzelnen Bereichen deutlich über dem Niveau der Gleichaltrigen liegt.
Als besonders begabt / hochbegabt gelten in der Regel hochintelligente Menschen, die über die Messverfahren der Intelligenztests definiert werden. Es existieren eine Vielzahl von Tests mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Bei verschiedenen Messungen und Tests können die Werte schwanken, so dass eine Testung immer nur ein ungefähres Ergebnis bedeuten kann. Sicherlich wäre es auch falsch einen IQ-Wert zum Mittelpunkt aller schulischen Überlegungen und Förderungen zu machen.
Begabung ist zudem nicht gleichzusetzen mit Leistung, schon gar nicht mit Schulerfolg oder Berufskarriere. Viele Bedingungen kommen und spielen zusammen. Ein zentraler Gesichtspunkt scheint dabei auch die Übung zu sein, die auch bei besonders begabten Kindern nicht fehlen darf, aber sicherlich in modifizierten Ausprägungen angeboten werden muss.
Zur außergewöhnlichen Leistung bedarf es neben der Begabung auch anderer Faktoren wie Motivation, Kreativität und eben Training. Das zeigt sich ganz offensichtlich bei musischen und sportlichen Höchstleistungen. Aber auch zur Entfaltung intellektueller Anlagen gehören Struktur, Anregung, Bereitstellung von Materialien und Mitteln und viel Energie und Zeit.
Gesichert ist, dass die meisten Menschen unter ihrem maximalen Leistungsvermögen lernen und arbeiten. Gesichert ist außerdem, dass alle Menschen in förderlicher Umgebung ihre Kapazitäten erhöhen und leistungsstärker werden. Somit ist ein auf verschiedene Begabungen ausgerichteter Unterricht letztlich für allen SchülerInnen von Vorteil.


Verfasser: Manfred Osen, Grundschule Holzmaden
  nach Dr. Elisabeth Hettwer
Weitere Informationen zum Thema
http://www.schulpsychologie.de