Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule

Lernprozessbegleitende Rückmeldung
Bildungsplan 2016 - Grundschule, S.19ff


Grundlage für Lernentwicklungsgespräche ist die regelmäßige Beobachtung und Dokumentation der Lernstände der Schülerinnen und Schüler. Die Beobachtungsdaten werden analysiert. Anschließend werden die Daten einer pädagogischen Diagnose unterzogen, sodass als Ergebnis der jeweilige Lernstand des Kindes festgehalten ist. Mithilfe dieses Ergebnisses gelingt durch gezielte individuelle Förderung die stetige Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler im schulischen Prozess. Essentiell ist, dass das Ergebnis der pädagogischen Diagnose mittels einer lernprozessbegleitenden Rückmeldung (Lernentwicklungsgespräch) allen am schulischen Lernprozess Beteiligten mitgeteilt und ausführlich erläutert wird. Diese Gespräche, in denen der Kompetenzzuwachs in allen Lernfeldern thematisiert wird, bieten die Chance, ein neues Verständnis von Leistung zu definieren. Lernentwicklungsgespräche sind regelmäßige, halbjährlich stattfindende Reflexionsgespräche zwischen Kind, Erziehungsberechtigte und Lehrkraft.
Was in einigen Bundesländern (wie z.B. in Bayern, Hamburg, ...) schon fest verankert ist, wird in Baden-Württemberg an einigen Versuchsschulen erprobt (z.B. Kirbachschule Hohenhaslach ). Der neue Bildungsplan ermuntert auch schon jetzt, Lernentwicklungsgespräche zu führen. Ab dem Schuljahr 2017/18 kann die Gesamtlehrerkonferenz mit Zustimmung der Schulkonferenz beschließen, dass die Halbjahresinformation zum Ende des ersten Schulhalbjahres der Klasse 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch ersetzt wird. (VerwaltungsvorschriftKM )

Vorteile eines Lernentwicklungsgesprächs:
* Gemeinsames Gespräch aller am schulischen Lernprozess Beteiligten. (Jeder bekommt die gleiche Information.)
* Bekannte, angenehme und lockere Atmosphäre.
* Der Lern- und Leistungsstand wird für alle transparent aufgezeigt.
* Das Kind lernt das eigene Lernen zu reflektieren.

Das Lernentwicklungsgespräch:

Bild Bild

(Die Bilder zeigen die Dokumentation)
* Selbsteinschätzung ("Das kann ich schon..." / "Daran arbeite ich noch...").
(Beispiel - Reflexionskärtchen Klasse 3 – 1.Halbjahr PDF-Datei )
* Individuelle Rückmeldung im Austausch zwischen Kind - Eltern - Lehrer(in)
* Vereinbarungen über machbare Ziele

Dokumentation:
Fotodokumentation (z.B. in Lerntagebüchern), Ergebnissicherung in Form von Protokollen

Zeitlicher Rahmen:
Die Gespräche sollten nicht länger als 45 Minuten dauern.

Alternative:
Vor dem Gespräch werden Einschätzungsbögen an das Kind, Eltern und Lehrer ausgegeben. Einen Beispielbogen finden sie hier. Schule Schnuckendrift Hamburg


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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