Tipps zum Verfassen eines Essays
Tipps und Links
1. Was ist ein Essay und wodurch zeichnet er sich aus?
Definition
Der Essay (der oder das; französisch essayer = versuchen) ist ein nicht zu umfangreicher, stilistisch anspruchsvoller Prosatext zu einem beliebigen Thema. Es handelt sich dabei um keine fest umrissene Textsorte, sondern vielmehr um eine Darstellungsform, die ein Thema frei, assoziativ und betont subjektiv-reflektierend erörtert. Dabei liefert der Essay oft keine neuen Fakten, sondern betrachtet Bekanntes aus einer anderen Sichtweise. Das Ziel ist hierbei nicht, den Leser von seiner Meinung zu überzeugen. Der Essay versucht vielmehr Denkanstöße zu liefern und den Leser zu Reflexionen anzuregen. Dies erreicht er, indem zumeist mehrere Lösungsmöglichkeiten und Denkansätze zu einer Problemstellung in pointierter, ironischer oder provokativer Weise erörtert werden.
Hinweise zum Stil
Der Essay ist eine stilistisch anspruchsvolle Textsorte, bei der die ganze Bandbreite poetischer und rhetorischer Gestaltungsmittel zum Einsatz kommen kann. Dabei wird der Leser oft durch gezielte rhetorische Fragen direkt angesprochen; durch Metaphern, Alliterationen, Wiederholungsfiguren sowie weitere Stilmittel werden bestimmte Argumente hervorgehoben; Andeutungen, Mehrdeutigkeiten und Zitate runden eine geistreiche und pointierte Auseinandersetzung mit dem Thema ab.
Hinweise zum Aufbau
Anders als bei einer Erörterung bietet der Essay keine systematische und streng analysierende Darstellung eines Themas und erhebt somit auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar wissenschaftlicher Systematik. Im Gegenteil, Digressionen (=Abschweifungen) sind erlaubt, sofern sie neue Denkanstöße bieten. Trotz allem besteht ein Essay natürlich aus den klassischen Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss. Besondere Bedeutung kommt der Einleitung zu, da sie die Basis für einen lesenswerten Essay bildet und in die Problemstellung einführt. Die Gedankenführung im Hauptteil ist zumeist eher sprunghaft-assoziativ, wobei unbedingt darauf zu achten ist, dass der Sinnzusammenhang (der "rote Faden") gewahrt wird. Im Schlussteil bieten sich viele Möglichkeiten, so kann auf pointierte Weise die Problemstellung erneut in Frage gestellt werden oder ein völlig neuer Aspekt einen weiteren Denkanstoß liefern.
2. Vorgehensweise beim Verfassen eines Essays
- Genaues Analysieren der Aufgabenstellung und Erfassen des Rahmenthemas.
- Annäherung an das Rahmenthema, indem erste Assoziationen notiert werden. Dafür arrangiert man Schlüsselbegriffe in Form einer Mindmap, eines Ideensterns, eines Clusters o.Ä.
- Eventuell Recherche und Sammeln von Texten, Schaubildern, Karikaturen usw., welche zu dem Thema passen. Sollte jedoch ein Dossier mit Informationsmaterial zur Verfügung stehen, entfällt dieser Schritt.
- Auswertung des Dossiers, indem das Material in Form von Abstracts (= kurze, nicht wertende Zusammenfassung eines Textes) zusammengefasst wird.
- Schlüsselbegriffe in die Mindmaps etc. einpflegen, dabei Fremdaussagen kennzeichnen und durch eigene Überlegungen ergänzen.
- Einen Schreibplan erstellen (Grobgliederung) und eine treffende Überschrift formulieren.
- Verfassen des eigenen Essays.
- Editieren des Essays.
3. Linkliste zu diversen Leitfäden zum Verfassen eines Essays
Ein kurzer Leitfaden der Universität Frankfurt: Was ist ein Essay und welche Anforderungen sollte er erfüllen?
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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