Graham Gardner

Lektüre für die Kursstufe

Inventing Elliot von Graham Gardner, 2003, in Deutschland unter dem Titel "Im Schatten der Wächter" veröffentlicht, erhielt 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Das Buch eignet sich hervorragend als ergänzende Lektüre in der Kursstufe, weil Gardner es versteht, das Thema Mobbing sowohl von der Seite des Opfers und als auch der des Täters, die sich in einem Protagonisten vereinen, spannend und zugleich tiefgründig darzustellen.

Als Elliot nach Mobbingerfahrungen die Schule wechselt, bemüht er sich erfolgreich um eine neue Rolle, ein möglichst unauffälliges und selbstbewusstes Äußeres, um nicht wieder Opfer zu werden. Dies gelingt ihm so gut, dass er, wenn auch gegen seinen Willen, in den Kreis der Täter, der "Guardians", aufgenommen wird. Doch um zu beweisen, dass er zu Recht zu ihnen gehört, muss er nun ein neues Opfer und dessen "punisher" auswählen.

Richard, einer der "Guardians" und Louise, eine Mitschülerin, in die er sich verliebt, machen ihn beide mit dem Roman Nineteen-Eighty-Four von George Orwell bekannt. Richard ist fasziniert vom Gedanken der Macht um ihrer selbst willen: "The point of control is to control. The point of having power is to have power. The point of using terror is to use terror. It's as simple as that." (Chapt.8, p.105, Reclam).

Louise hingegen spricht davon, dass das Buch Hoffnung und Mut macht, sich für etwas zu entscheiden, sich von Zwängen frei zu machen, auch wenn man dabei verliert. "But the point is, she said urgently, [the hero] does choose. He chooses to disobey the system. He obeys what he believes and risks everything. So he makes himself free..." (Chapt.14, p. 196, Reclam).