Stilmittel

Übersicht über die wichtigsten Stilmittel mit deutschen und lateinischen Beispielen

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Diese Liste der Stilmittel gibt nur einen kleinen Teil der in der griechischen und lateinischen Literatur tatsächlich verwendeten Stilmittel wieder. Für umfangreichere Listen siehe den nächsten Abschnitt (Weitere Ressourcen).

Die hier aufgeführten Angaben dienen dazu, Schülerinnen und Schüler bei der Analyse lateinischer Texte zu unterstützen.

Erläuterungen zu dieser Liste am Ende des Dokuments.

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Liste der Stilmittel

Inhalt dieser Liste: Alliteration | Anapher | Antithese | Apostrophe | Assonanz | Asyndeton | Bild | Chiasmus | Gleichnis | Ironie | Metapher | Metonymie | Parallelismus | Paradox | Polyptoton | Rhetorische Frage | Trikolon | Vergleich

Alliteration

  • Aussprache: Betonung auf der letzten Silbe
  • Übersetzung des Begriffs: Anlautung (von lat. ad + littera)
  • Erklärung: Derselbe Buchstabe bzw. Laut wird am Wortanfang wiederholt; oder: mehrere Wörter, die mit dem gleichen Laut beginnen, stehen im gleichen Vers oder Satz. Die Alliteration wird auch als Stabreim bezeichnet. Der Stabreim war ein wichtiges Merkmal der althochdeutschen Dichtung.
  • Beispiele:
    1. Iniuriam facilius facias quam feras. (Publilius Syrus)
      Übersetzung: Ein Unrecht begeht man leichter, als man es erträgt.
    2. In der deutschen Sprache gibt es viele Redewendungen, die durch Alliterationen zusammengehalten werden:
    • mit Kind und Kegel
    • mit Mann und Maus untergehen
    • Tod und Teufel
    • Sprichwort: „Glück und Glas, wie leicht bricht das!“
  • Alternative / verwandtes Stilmittel: ↓ Assonanz ↓. Dort findet sich ein Zitat (Clemens Brentano), das sowohl Alliterationen als auch Assonanzen enthält.

Anapher

  • Aussprache: Betonung auf der mittleren Silbe
  • Übersetzung des Begriffs: Beziehung, von gr. ἀναφορά bzw. ἀναφέρω (zurückführen, zurückbeziehen)
  • Erklärung: Ein Wort wird am Beginn mehrerer Sätze oder Satzteile wiederholt. Es muss dabei die gleiche Wortform verwendet werden.
  • Beispiele:
    1. Sic enim perspicio, sic iudico. (Cicero, Philippicae 3, 5)
      Übersetzung: So sehe ich es nämlich, so beurteile ich es.
    2. Es schlägt mein Herz, es trübt sich meine Seele / ...
      (Johann Wolfgang v. Goethe: Iphigenie auf Tauris V. 1418)

Antithese

  • Übersetzung: Gegenüberstellung (von gr. ἀντίθεσις / antithesis)
  • Erklärung: Kontrastierende Gegenüberstellung zweier widersprüchlicher Begriffe, Wörter oder Ausdrücke
  • Beispiele:
    1. O vitam misero longam, felici brevem! (Publilius Syrus)
      Übersetzung: Ach, das Leben ist für den Elenden lang, für den Glücklichen kurz!
      Erläuterung: misero steht in Antithese zu felici, longam zu brevem. Der Satz ist zugleich ein Beispiel für den ↓ Parallelismus ↓.
    2. Viele deutsche Redewendungen verwenden Antithesen:
      • Alt und Jung
      • Groß und Klein

Apostrophe

  • Übersetzung des Begriffs: Abwendung (von griechisch ἀποστροφή)
  • Erklärung: Abwendung von den Lesern oder Zuhörern und Hinwendung zu einem gedachten Ansprechpartner, meist zu einer Figur, die in dem Text vorkommt
  • Beispiel: In der so genannten Heldenschau im 6. Buch von Vergils Aeneis spricht Aeneas' Vater Anchises über das künftige Schicksal und die Aufgaben der Römer, in diesen Versen:
    Tu regere imperio populos, Romane, memento (Vergil, Aeneis 6, 851)
    Du, Römer, denke daran, die Völker zu beherrschen ...
    Sprachlich wird die Apostrophe in diesem Beispiel durch den Vokativ hervorgehoben. Weitere Erläuterungen in der Inhaltsangabe zum 6. Buch der Aeneis.

Assonanz

  • Übersetzung des Begriffs: Anklang
  • Erklärung: Wiederholung eines Vokals oder Konsonanten (also eines Lautes) im selben Vers oder im selben Satz
  • Beispiele:
    1. quin etiam patria excussos infesta per undas
      ausa sequi et profugis toto me opponere ponto.
      (Vergil, Aeneis 7, 299 - 300; aus der Zornrede der Iuno)
      Übersetzung: Nein, ich wagte sogar, die aus der Heimat Vertriebenen voller Feindschaft durch das Meer zu verfolgen und mich den Flüchtlingen auf dem ganzen Meer entgegenzustellen. (Anmerkung: Assonanzen gehen bei der Übersetzung notwendig verloren).
    2. Aus der deutschen Literatur:
      Horch! Die Fackel lacht, horch! Schmerz-Schalmeien
      der erwachten Nacht ins Herz all schreien.
      (Clemens Brentano, „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“; in Fettdruck stehen Assonanzen, in Kursivschrift Alliterationen)
  • Alternative: Eine mehr oder weniger zufällige Verteilung der Laute ist die Regel. Von einer Assonanz sollte man nur dort sprechen, wo ein großer Teil der Laute eines Verses oder Satzes den gleichen Laut aufweist. In dem aus Vergil entnommenen Beispiel sind dies sieben von fünfzehn Silben, die den Vokal o enthalten, also rund die Hälfte (die zweite Silbe von sequi und das e von me entfallen durch Elision bzw. Synaloephe und zählen daher nicht mit). Ein verwandtes Stilmittel ist die ↑ Alliteration ↑.

Asyndeton

  • Aussprache: Betonung auf dem y
  • Übersetzung des Begriffs: Unverbundenes, unverbunden
  • Erklärung: Aufzählung ohne verbindende Konjunktion (z.B. „und“) zwischen den Aufzählungsgliedern. Das Asyndeton ist oft mit dem ↓ Trikolon ↓ verbunden.
  • Beispiele:
    1. veni, vidi, vici
      C. Iulius Caesar; Beleg in diesem Artikel der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Veni_vidi_vici
    2. aus der deutschen Literatur:
      Alles rennet, rettet, flüchtet (Friedrich Schiller, Lied von der Glocke)
  • Alternative: ↓ Polysyndeton ↓

Bild, sprachliches

Oberbegriff zu ↓ Metapher ↓, ↓ Metonymie ↓ und ↓ Vergleich ↓.

Chiasmus

  • Aussprache: Betonung auf dem a.
  • Übersetzung des Begriffs: Chi-Stellung
  • Erklärung: Anordnung von Wörtern in Form eines X. Dieser Buchstabe heißt im Griechischen 'chi'.
  • Beispiel:
    tibi nomina mille,
    mille nocendi artes


(Vergil, Aeneis 7, 337 f.; aus der Aufforderung der Iuno an die Furie Allecto, Zwietracht zwischen den Trojanern und den Latinern zu säen)
Übersetzung: Du hast der Namen tausend, / tausend Künste, zu schaden.

Gleichnis

Ein Gleichnis ist ein breit ausgeführter Vergleich. Weitere Erläuterungen siehe unter dem Stichwort ↓ Vergleich ↓. Der Begriff Gleichnis ist wie derjenige der ↓ Metapher ↓ sowohl ein Begriff der Sprachwissenschaft und Rhetorik als auch ein Begriff der Literaturwissenschaft.

Ironie

  • Übersetzung des Begriffs: εἰρωνεία (eironeia, gr.): Verstellung, Täuschung
  • Erklärung: Die Sprecherin oder der Sprecher sagt in der Ironie das Gegenteil von dem, was sie oder er meint, aber nicht im Sinne einer Lüge, sondern so, dass die Hörerinnen oder Hörer dies bemerken. Die Absicht ist oft eine Abwertung oder Kritik, möglicherweise aber auch eine humoristische Abschwächung der eigentlichen Aussage. In der Zusammenfassung des Glossars der Literaturtheorien: „Die Ironie ist eine Verstellung, die als solche durchschaut werden möchte.“ QuelleQuellenangabeEintrag Ironie - Glossar Literaturtheorien, Bergische Universität Wuppertal
  • Zum philosophischen Begriff der Ironie siehe Metzler Lexikon der Philosophie bei Spektrum.de.

Metapher

  • Übersetzung des Begriffs: Übertragung (von gr. μεταφορά)
  • Erklärung:
    Bei der Metapher wird die Bedeutung eines Bildes vom Bildfeld auf die gemeinte Sache, d.h. auf das Sachfeld übertragen. Dabei ist die Verbindung von Sach- und Bildfeld die Ähnlichkeit oder bestimmte ähnliche Eigenschaften beider Seiten.
    Schaubild: Metapher
  • Beispiel:
    Fortuna vitrea est: tum, cum splendet, frangitur. (Publilius Syrus)
    Übersetzung: Das Glück ist aus Glas: Dann, wenn es glänzt, bricht es.
    Erläuterung zum Beispiel: Der erste der beiden Sätze (fortuna vitrea est) setzt das Glück, etwas Abstraktes (d. h. etwas Allgemeines, das man nicht sehen kann), mit einem sichtbaren Gegenstand (Glas) gleich. Eine Eigenschaft des Glases (die Zerbrechlichkeit) wird durch die Metapher auf das Glück übertragen.
  • Alternativen: Nicht immer gibt es eine wörtliche, nicht-metaphorische Ausdrucksweise. Manche Metaphern sind zu festen Verbindungen geworden.
    Verwandt sind die Metonymie (folgender Eintrag) und der ↓ Vergleich ↓.

Metonymie

  • Aussprache: Betonung auf der letzten Silbe
  • Übersetzung des Begriffs: Namensvertauschung, Umbenennung (von einem Verb, das den Namen ändern bedeutet)
  • Erklärung: Ersetzung eines Wortes durch ein anderes, das mit dem ersetzten in einer Beziehung der Nähe oder der Verwandtschaft steht, z.B. der räumlichen Nähe.
    1. Beispiel: Berlin erhöht die Steuern. (Nicht die Stadt Berlin, sondern die in ihr angesiedelte Bundesregierung erhöht die Steuern)
    2. Sine Cerere et Baccho friget Venus.
      Übersetzung: Ohne Ceres und Bacchus friert die Venus.
      In diesem lateinischen Sprichwort stehen die Göttinnen und der Gott für die Lebensbereiche, die ihnen zugeordnet sind: Ceres: Getreide, allgemein Nahrung; Bacchus: Wein; Venus: die Liebe. Einzelheiten siehe im Artikel der Wikipedia.
  • Alternative: Die Metonymie ist der Metapher verwandt (siehe vorangehender Eintrag), aber bei der Metonymie ist die Beziehung zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten nicht Ähnlichkeit, sondern ein thematischer, logischer, räumlicher, mythologischer etc. Zusammenhang.

Parallelismus

  • Aussprache: Betonung auf dem i
  • Übersetzung des Begriffs: v. griech. parallelos (παράλληλος) = gleichlaufend
  • Erklärung: Mehrere Sätze oder aufeinander folgende Wörter sind vom Satzbau oder von den Formen her gleich gestaltet, so dass an einer vergleichbaren Stelle die gleichen Satzglieder bzw. Kasus etc. stehen.
  • Beispiel:
    O vitam misero longam, felici brevem! (Publilius Syrus)
    Übersetzung: Ach, das Leben ist für den Elenden lang, für den Glücklichen kurz!
    Erläuterung: Der Parallismus bezieht sich auf die Adjektive, die in dem Satz vorkommen: misero und felici stehen beide im Dativ Sg. masc., longam und brevem im Akkusativ Sg. fem. Der Satz ist zugleich ein Beispiel für die ↑ Antithese ↑.
  • Alternative: ↑ Chiasmus ↑

Paradox

  • Übersetzung des Begriffs: das Unerwartete (von gr. παράδοξος: unerwartet, unglaublich)
  • Erklärung: In der Beschreibung von Stilmitteln versteht man unter einem Paradox eine überraschende Aussage, die einen auf den ersten Blick unerklärbaren Widerspruch enthält. Meist spielt der Autor mit verschiedenen Bedeutungen eines Wortes.
  • Beispiel:
    Am Ende der Geschichte von Narcissus und Echo sagt Narcissus: „inopem me copia fecit“ (Ovid, Metamorphosen, 3, 466; Übersetzung: Die Fülle hat mich arm gemacht).
    Erläuterung zum Zitat: Die Fülle der Liebe zu sich selbst bzw. zu seinem Spiegelbild hat Narcissus arm an Liebe zu anderen gemacht. QuelleQuelle zum Beispiel aus Ovids MetamorphosenDieses Beispiel wurde aus diesem Aufsatz übernommen: Lefèvre, Eckard (1992): Die Bedeutung des Paradoxen in der römischen Literatur. In: Paul Geyer (Hrsg.): Das Paradox : eine Herausforderung des abendländischen Denkens. Tübingen: Stauffenberg-Verl., 1992, S. 209 - 246. Online bei Freidok.Plus/Universitätsbibliothek Freiburg (URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-51862). In diesem Aufsatz findet man viele weitere Beispiele für Paradoxe in der lateinischen Literatur.
  • Philosophische Bedeutung des Begriffs: Der Begriff Paradox wird in der Literaturwissenschaft und der Philosophie unterschiedlich verwendet. Als philosophischer Begriff bezeichnet „Paradox“ eine Aussage, die einen unauflösbaren logischen oder moralischen Widerspruch enthält. QuelleQuellen zur philosophischen Bedeutung des Begriffs ParadoxEine Erläuterung des philosophischen Begriffs findet man in Metzlers Philosophielexikon unter dem Eintrag Paradox.
    Ein Beispiel für ein philosophisches Paradox findet man bei Aulus Gellius in der Geschichte von Euathlos (Lateinische Bibliothek). Zum bekannten Lügner-Paradox („Der Kreter sagt: Alle Kreter lügen.“) siehe den Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (2016): Liar Paradox.
  • Verwandtes Stilmittel: ↑ Antithese ↑

Polyptoton

  • Aussprache: Betonung auf dem y
  • Übersetzung des Begriffs: griechisch polys (πόλυς) = viel; ptosis (πτῶσις) = der grammatische Fall, Kasus, also: „vielfacher Fall“.
  • Erklärung: Dasselbe Wort kommt in verschiedenen Formen vor.
  • Beispiele:
    1. Heu stirpem invisam et fatis contraria nostris
      fata Phrygum!
      (Vergil, Aeneis 7, 293 f.; aus der Zornrede der Iuno)
      Übersetzung: weh dir, du verhasstes Geschlecht der Phryger, und wehe über ihr Fatum, das unserem Fatum entgegensteht!
    2. Medias acies mediosque per ignis
      invenere viam.
      (Vergil, Aeneis 7, 296 f.; aus der Zornrede der Iuno)
      Mitten durch die Schlachtreihen und mitten durch das Feuer fanden sie einen Weg.
  • Alternative: Statt verschiedener Formen des gleichen Wortes kann der Autor Synonyme wählen.

Polysyndeton

  • Aussprache: Betonung auf syn
  • Übersetzung des Begriffs: Vielverbundenes
  • Erklärung: Aufzählung, bei der zwischen allen Aufzählungsgliedern eine Konjunktion steht (z. B. „und“)
  • Beispiele:
    1. proximus ille Procas, Troianae gloria gentis,
      et Capys et Numitor et qui te nomine reddet
      Silvius Aeneas
      (Vergil, Aeneis 6, 767 - 69; aus der Heldenschau in der Unterwelt)
      Übersetzung: Der nächste ist Procas, der Ruhm des trojanischen Stammes, und Capys und Numitor und Silvius Aeneas, der wieder deinen Namen tragen wird.
    2. Beispiel aus der deutschen Werbesprache:
      Er läuft und läuft und läuft. (Werbeslogan für ein Auto)
  • Alternative: ↑ Asyndeton ↑

Rhetorische Frage

  • Übersetzung des Begriffs: Frage eines Redners oder in einer Rede gestellte Frage (d.h. keine Frage, die in einem Gespräch gestellt würde und auf die daher eine Antwort erwartet werden kann)
  • Erklärung: Bei einer rhetorischen Frage wird eine bestimmte Antwort auf die Frage bereits mit dieser vorgegeben, d.h. der Zuhörer fühlt sich genötigt, eine bestimmte Antwort zu geben.
    Als Zuhörer kann man sich der scheinbaren Selbstverständlichkeit rhetorischer Fragen nur schwer entziehen, da man den entsprechenden Gedankengang häufig nicht so schnell durchdringt.
    Unterschied zur echten Frage: Das Merkmal der echten Frage, nämlich dass verschiedene Antworten möglich sind, ist hier nicht gegeben.
  • Beispiel:
    Num quis vestrum ad vim, ad facinus, ad caedem accommodatus est? Nemo. (Cicero, De lege agraria 3, 16)
    Übersetzung: Ist etwa jemand von euch zu einer Gewalttat, zu einem Verbrechen, zu einem Mord bereit? Niemand [ist es]!
  • Alternative: Statt einer rhetorischen Frage kann die direkte Aussage gewählt werden.

Trikolon

  • Aussprache: Betonung auf dem i.
  • Übersetzung des Begriffs: gr. τρεῖς (treis) = drei; κῶλον (kolon) = Glied, also dreigliedrige Einheit
  • Erklärung: Reihung aus drei Gliedern. Das Trikolon ist oft mit dem ↑ Asyndeton ↑ verbunden. Unter diesem Eintrag gibt es ein weiteres Beispiel für ein Trikolon (veni, vidi, vici). Ferner findet man es in Verbindung mit einem ↑ Parallelismus ↑ .
  • Beispiele:
    1. Hi omnes lingua, institutis, legibus inter se differunt.
      (Caesar, Bellum Gallicum)
      Übersetzung: Diese alle unterscheiden sich in Hinblick auf ihre Sprache, ihre Einrichtungen und ihre Gesetze.
    2. Aus der deutschen Sprache:
      „Delikat ist, dass die Zeugen oft selbst dem kriminellen Milieu angehören - Prostituierte, Drogenhändler, Helfer.“ (Süddeutsche Online, „Zeugenschutz in Deutschland: Wer reden will, bekommt ein neues Leben“, 22.12.2010). Dieses Beispiel ist zugleich ein ↑ Asyndeton ↑.

Vergleich

  • Erklärung: Der Vergleich ist ein sprachliches Bild, bei dem der Bildcharakter des Ausdrucks sprachlich gekennzeichnet ist, und zwar durch Ausdrücke wie „wie“, „es war, als ob...“ u. Ä.
    Lateinische Ausdrücke, die einen Vergleich kennzeichnen: ita ..., ut [mit Indikativ] / velut / quasi u. Ä. Der Vergleich ist ein wesentliches Merkmal des dichterischen Ausdrucks.
  • Beispiel
    Sed tu tuos amicos in provinciam quasi in praedam invitabas... (Nach Cicero, In Verrem 2, 2, 29)
    Übersetzung: Aber du hast deine Freunde in die Provinz wie auf einen Beutezug eingeladen.
  • Alternative: Die wichtigste Alternative zum Vergleich ist die ↑ Metapher ↑.

Erläuterungen zur Liste der Stilmittel

Zu den Stilmitteln gibt es folgende Angaben:

  • Hinweise zur Aussprache (wenn sich die Aussprache nicht von selbst ergibt)
  • wörtliche Übersetzung des griechischen oder lateinischen Namens des Begriffs
  • Erklärung des Stilmittels
  • Beispiele aus der lateinischen Literatur, teilweise auch aus der deutschen Sprache und Literatur.
  • Alternativen: Hier ist gemeint, zu welchen anderen Stilmitteln der jeweilige Begriff im Kontrast steht, d.h. welche anderen Stilmittel (oder auch einfache, wörtliche Aussagen) der Schriftsteller an dieser Stelle hätte wählen können. Die Alternative wird nur bei den Stilmitteln genannt, die in deutlichem Kontrast zu anderen Stilmitteln stehen.

Eine trennscharfe Einteilung der Stilmittel ist kaum möglich. Diese Einteilungen wurden im Laufe der langen Beschäftigung mit den Stilmitteln vorgenommen:

  • Als Tropen („Wendungen“) bezeichnet man Stilmittel, die auf der Vertauschung oder Bedeutungsverschiebung eines Wortes oder Ausdrucks beruhen.
  • Als Figuren werden Stilmittel bezeichnet, die auf der Verknüpfung mehrer Wörter im Satz oder Vers beruhen. Sie können weiter in Wortfiguren und Gedankenfiguren unterteilt werden.

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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