Inhaltsübersicht zum 1. Buch der Aeneis
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Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
1-7 |
Inhalt und Ziel des Werks: Die Kämpfe und der Held sollen besungen werden, der von Troia (V. 1) nach Italien (V. 2) als Flüchtling gelangte. Erwähnt wird die lange Irrfahrt (multum ...terris iactatus et alto; V. 3) und der Zorn der Götter und speziell der Iuno (vi superum saevae memorem Iunonis ob iram: wegen der Gewalt der Götter, aufgrund des erinnerungsvollen Zornes der wütenden Iuno). |
Götter, |
Das folgende Schaubild schlüsselt die ersten Verse der Aeneis inhaltlich auf. In der Mitte des Bildes ist der lateinische Text; die einzelnen Wörter und Satzgruppen des lateinischen Textes werden am rechten und linken Rand erläutert. Dieses Schaubild über das Proömium des ersten Buches wurde dem Landesbildungsserver von Frau Nina Schobloch zur Verfügung gestellt.
Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
8-11 |
Musenanruf: Der Dichter bittet die Muse, ihm die Gründe für den Zorn der Iuno zu nennen. 'Ira' (der Zorn) von V. 4 wird in V. 11 wiederaufgegriffen. (Text bei Perseus) |
Iuno [Glossar] |
12-33 | Die Gründe für Iunos Zorn: Sie war mit Karthago verbunden, das ihre Lieblingsstadt war (V. 12-22), dessen Sturz durch Troianer die Parzen bestimmt hatten. Ferner dachte sie an den troianischen Krieg, an dessen Anfang ihre Beleidigung stand (Anspielungen auf das Paris-Urteil; V. 27; und auf Ganymed, den Sohn des Tros, des Stammvaters des Troianer-Geschlechts und damit des Aeneas.) Das Ergebnis von Iunos Zorn: Die Troianer irrten jahrelang auf den Meeren umher. Schlussfolgerung (V. 33): tantae molis erat Romanam condere gentem (So mühselig war es, das römische Volk zu gründen). (Text bei Perseus) |
Zorn Karthago, |
34-49 |
Selbstgespräch der Iuno: Ihr als Königin der Götter könne es doch nicht verwehrt werden, ihre Rache auszuüben; Vergleich mit Athene, der dies gestattet war. Iuno beklagt sich, dass sie vom Fatum (dem Schicksal) daran gehindert wird, ihre Pläne durchzusetzen: 'Mene incepto desistere victam / ... quippe vetor fatis' (Ich sollte, besiegt, von meinem Vorhaben ablassen? ...Es wird mir vom Fatum verboten; V. 39). |
Iuno [Glossar] Fatum |
50-64 |
Iuno begibt sich nach Aeolien, in das Land der Winde; Beschreibung der Winde und ihrer Beherrschung durch Aeolus |
Iuno, Aeolus |
Iuno fährt zu Aeolus
Aeneis 1, 50-64 | Text bei Perseus) | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
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Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
65-75 | Iuno fordert Aeolus in einer Rede auf, die Schiffe der Troianer zu vernichten; sie verspricht ihm dafür ihre schönste Nymphe. | Iuno [Glossar] Aeolus, Rede |
76-80 | Die Antwort des Aeolus: Er müsse ("fas est") den Befehlen der Iuno gehorchen. | |
81-94a | Erzählerbericht über den Seesturm, der Aeneas und seine Begleiter in Todesgefahr bringt. Erste Erwähnung des Aeneas. | Aeneas als Held in Gefahr |
94b-101 | Klage des Aeneas: Warum konnte er nicht als Held kämpfend vor Troia sterben? |
Die Aeneiden im Seesturm
Aeneis 1, 81 ff. | Text bei Perseus) | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
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Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
102-123 | Beschreibung der Zerstörungen, die der Seesturm an den Schiffen der Aeneiden anrichtet | |
124-131 | Neptun, der Gott des Meeres, bemerkt den Sturm, der auf Geheiß seiner Schwester Iuno entfacht wurde. | Götter: Neptun [Glossar] |
132-141 | Neptuns Rede an die Winde: Sie sollen den Sturm beenden, denn nicht Aeolus, sondern er, Neptun, ist der Herr des Meeres. | Konflikt zwischen den Göttern [Glossar] |
Neptun zähmt die Winde.
Aeneis 1, 132 | Text bei Perseus | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
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Vers | Inhalt, Handlungsverlauf | Themen |
142-156 | Bericht über den Erfolg von Neptuns Eingreifen: Der Sturm endet. Vergleich mit einem Staatsmann, der ein aufgeregtes Volk durch sein Auftreten zur Ruhe bringt. | Vergleich |
157-197 | Die Troianer landen an der lybischen Küste. Sieben Schiffe sind noch übrig geblieben. Aeneas geht auf die Jagd, um das Überleben seiner Leute zu sichern. Text bei Perseus. |
Aeneas |
198-207 | Rede des Aeneas an seine Leute im Stil einer Feldherrnrede. Er fordert sie auf, den Mut nicht zu verlieren, und erinnert sie an ihre Mission: 'per tot discrimina rerum tendimus in Latium, sedes ubi fata quietas ostendunt, illic fas regna resurgere Troiae' (...durch so viele Gefahren streben wir nach Latium, wo das Schicksal ruhige Wohnsitze verspricht und wo der Götterwille es erlaubt, die troianische Herrschaft wieder zu errichten; 204-206). |
Rede des Aeneas; Aeneas als Fatum, |
208-222 | Das Mahl der Troianer; Trauer um die verlorenen Freunde. Die Sorgen des Aeneas. | |
223-229a | Iuppiter blickt vom Himmel auf die Erde, als Venus ihn anspricht, die Augen voller Tränen: | Götter; [Glossar] Götterstreit |
229b-253 | Klage der Venus vor Iuppiter: 'unius ob iram' (wegen des Zornes ( [Glossar]) der einen Göttin, d.i. Iuno) müssen die Troianer leiden; wie lange er, der Göttervater, dies noch dulden wolle. Text bei Perseus. |
|
254-296 | Iuppiter beruhigt seine Tochter Venus. Er eröffnet ihr die Zukunft der Troianer und der Römer: 'imperium sine fine dedi' (Ich gab ihnen eine Herrschaft ohne Ende; 279). Erste Erwähnung des Augustus - nach Auffassung der meisten Forscher. Vergil verwendet nur den Namen 'Caesar', so dass auch C.Iulius Caesar, der Diktator, gemeint sein kann, V. 286. Text bei Perseus. |
erster Auftritt Iuppiters [Glossar]); erste Prophezeiung Augustus |
296-305 | Iuppiter schickt Hermes nach Karthago, wo dieser Dido gastfreundlich stimmen soll. | HHermes |
Venus erscheint Aeneas in Gestalt einer Jägerin.
Aeneis 1, 306 | Text bei Perseus) | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
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Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
306-334 | Aeneas, als pius bezeichnet, geht auf die Jagd, wo ihm seine Mutter Venus in Gestalt einer Jägerin erscheint (Epiphanie). | Aeneas; Erscheinung (Epiphanie) der Venus [Glossar] |
335-370 | Venus erklärt Aeneas, wo er sich befindet, und skizziert die Geschichte der karthagischen Königin Dido:
Dido musste vor ihrem Bruder Pygmalion aus Tyrus fliehen, nachdem dieser ihren Mann Sychaeus getötet hatte, und gründete Karthago. |
Venus, [Glossar] Dido |
Didos Flucht aus Tyrus | Aeneis 1, 335 | Text bei Perseus | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
371-385 | Ohne seine Mutter Venus zu erkennen, berichtet Aeneas von seinem Schicksal und erwähnt dabei die Prophezeiung seiner Mutter, die diese ihm im brennenden Trioa gegeben hatte; im 3. Buch wird er diese Geschichte noch einmal erzählen. | Aeneas, Venus |
387-417 | Venus kündet Aeneas die Rückkehr der Flotte an; als dieser sie erkennt, entschwindet sie, umgibt aber ihren Sohn mit einer Wolke. | |
418-440 | Aeneas und sein Gefährte Achates, unsichtbar in der Wolke, mit der Venus sie umgab, betrachten die Stadt Karthago, in der die Menschen emsig bei der Arbeit sind. | Aeneas, Karthago [Glossar] |
441-493 | Der Tempel der Iuno in Karthago, gegründet an der Stelle, an der die Karthager um Dido eine Skulptur der Iuno ausgruben | Karthago, Iuno |
456-493 | Beschreibung der Bilder auf den Tempeltoren, die die Kämpfe um Troia darstellen; Aeneas erinnert sich an diese Erlebnisse. | Eroberung Troias [Glossar] |
Aeneas beim Tempel von Karthago | Aeneis 1, 441 | Text bei Perseus | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
Vers |
Inhalt, Handlungsverlauf |
Themen |
494-578 | Erster Auftritt der Dido (als Königin und Richterin); die Troianer nähern sich ihr und bitten um Gastfreundschaft. Aeneas und Achates schauen aus ihrer Wolke heraus zu. Dido verspricht freundliche Aufnahme (vgl. Vers 1,296 ff; oben!) und erkundigt sich angelegentlich nach Aeneas. | Dido [Glossar] (und Aeneas als Gesprächs- thema) |
579-636 | Aeneas zeigt sich, angeregt von seinem Freund Achates, der Königin Dido. Venus stattet ihn dafür mit jugendlich-schönem Aussehen aus. Erstes Gespräch zwischen Aeneas und Dido; diese versorgt die Troianer mit Speisen. | Dido und Aeneas Eingreifen der Venus |
637-657 | Aeneas und die Karthager bereiten sich jeweils auf das Festmahls vor. (Das Festmahl umfasst die Verse 1,695 bis zum Ende des 3. Buches, da Aeneas bei diesem Mahl vom Fall Troias berichtet). | |
658-694 | Venus tauscht Ascanius gegen Cupido. Dieser bekommt den Auftrag, Dido Liebe zu Aeneas einzuflößen. | Venus, Dido, Aeneas |
695-756 | Beginn des Festmahls; Dido, die sich immer mehr in Aeneas verliebt, fordert Aeneas auf, vom Untergang Troias und dem Geschick der Troianer zu erzählen. | Dido [Glossar] Aeneas |
Venus tauscht Askanius gegen Cupido | Aeneis 1, 658 | Text bei Perseus | Quellenangabe | Lizenz: Standardlizenz des Landesbildungsservers.
Text und Übersetzungen zum 1. Buch der Aeneis
Übersetzungen des 1. Buches der Aeneis im Internet
- Projekt Gutenberg (J.H.Voß)
- Zeno.org (W.Hertzberg)
Lateinischer Text
- Musis Deoque (ed. M. Geymonat 2008); mit textkritischem Kommentar
- Packard Humanities Institute (ed. Mynors, 1972)
- Bibliotheca Augustana (ed. Mynors, 1969)
- Latin Library (J.B.Greenough, 1900)
- Perseus (J.B.Greenough, 1900)
Lateinischer Text und Übersetzung
Zweisprachige Ausgabe auf der Seite Gottwein.de. Dort gibt es auch eine Gliederung (Diese Seite beginnt mit Zusammenfassungen in lateinischer Sprache; die Gliederung in deutscher Sprache folgt darauf.)
Weiter mit der Inhaltsangabe zum 2. Buch der Aeneis
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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