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Samstag, 27. März 1915

Wache 4-6, 12-2, 8-10. Morgens vom Hauptmann furchtbar verschimpft worden, weil ich das Gewehr des Postens vor mir auf dessen Wunsch an einen Pfosten im Graben anhängte, anstatt in eine Gewehrstütze, die übrigens gar nicht da war, zu stellen. Er hätte gute Lust, schrie er, mich 3 Tage in Arrest zu sperren, leider tut er's nicht. So sind diese Ersatzreservisten, diese Halbsoldaten, war seine letzte Äußerung in dieser Angelegenheit. - Das ist entmutigend, solche Ansichten zu hören von seinem Führer, aber der Mann ist ja seinen alten Leuten gut bekannt, hat dieser doch schon oft mit Landwehrtrüler, Lausbuben und ähnlichen Titeln beehrt, trotzdem fällt es einem bei solcher Äußerung schwer, so einem Menschen nicht das Gewehr vor die Füße zu werfen. Warum schickt dann das Reich 4 Millionen solcher Halbsoldaten an die Front, die gewiss nicht nur den halben Dienst der anderen verrichten müssen? Am gleichen Abend gab's noch einmal ein Donnerwetter, jedoch ging's den Unteroffizier und einen Landwehrmann an, wegen einem Stück Geschirr, das nicht aufgeräumt war. Am liebsten gäbe er jedem Mann und dem Unteroffizier ein paar an die Backen, schrie er mit einer nicht misszuverstehenden Handbewegung. Nur immer so weiter, die Kriegsbegeisterung wächst dann zusehends.

 


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