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Krieg und Frieden

Fächer: Deutsch, Gemeinschaftskunde, Geschichte, Religion, Ethik, Philosophie, Englisch, Kunst

Ziel und Inhalt des Seminarkurses ist das selbstständige Anfertigen einer schriftlichen Seminararbeit von etwa 15 Seiten Umfang zu einem beliebigen Aspekt des Themas. Die Arbeit muss wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.

Der Unterricht vermittelt Wissen, Methoden und Fertigkeiten zum Schreiben einer Seminararbeit; die Arbeit schreibt dann jede/r selbstständig, natürlich unter unserer liebevollen Betreuung. Das ist nur etwas für Schülerinnen und Schüler, die sich selbst gut organisieren können und in der Lage sind, sich über Wochen hinweg ein Thema selbst zu erarbeiten. Am Schluss steht eine mündliche Präsentationsprüfung über die eigene Arbeit.

 

Mögliche Aspekte einer Seminararbeit könnten sein:

  1. Komplex: Krieg und Frieden in der Literatur der Neuzeit: Literarische Verarbeitung von Kriegserlebnissen (auch: Flucht und Vertreibung): Der Krieg als Motiv in der Literatur des Barock; Kriegsliteratur und Antikriegsliteratur in der Folge der beiden Weltkriege (ein Beispiel: E.M. Remarques „Im Westen nichts Neues“) und anderer bewaffneter Konflikte seit 1945 (z.B. Nahostkonflikt). Kriegsverherrlichende Literatur historisch (etwa Ernst Jünger) und heute (Landser-Heftchen).
  1. Komplex: Familiengeschichte im historischen Rahmen: Flucht und Vertreibung nach 1945; die eigene Familie als historisches Beispiel und als Quellenmaterial.
  1. Komplex: Krieg und Religion. Religiöse Motive und Begründungen kriegerischen Handelns; Konfessionskriege in Europa; Problematik der „gerechten Kriege“, der „heiligen Kriege“, von den Kreuzzügen bis zum Dschihad, Pazifismus (Mahatma Gandhi), das Weltethos-Projekt Hans Küngs; religiöse Wurzeln amerikanischer Außenpolitik (die Rede von der »Achse des Bösen«).
  1. Komplex: Krieg und Wirtschaft: »Handelskriege«, »Wirtschaftskriege«, Boykottmaßnahmen, der weltweite »Krieg Arm gegen Reich« (W. Buffet).
  1. Komplex: Darstellung des Krieges in der Kunst. Guernica; War Photographers (z.B. Robert Capa, James Nachtwey, Horst Faas, Margaret Bourke-White).
  1. Komplex: Krieg und Theater. Darstellung des Kriegs auf der Bühne, Theater im Krieg (Fronttheater).
  1. Komplex: Europas Kriege im 20. Jahrhundert. Alle Themen aus den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts.
  2. Komplex: Krieg in ethischer Perspektive. Die Verantwortung des Wissenschaftlers angesichts der modernen Massenvernichtungswaffen (ABC-Waffen), die Verantwortung der Waffenindustrie (Genfer Konvention), Henri Dunant und das Rote Kreuz.
  3. Komplex: Friedenssicherungssysteme in der Welt des 20./21. Jahrhunderts. Ideal und Wirklichkeit; UNO und amerikanische Hegemonie; Funktionsmechanismen; Problematik; Menschenrechte; UNO & NATO – Können Institutionen den Frieden schaffen (mit / ohne Waffen)? Fallanalyse eines UNO / NATO (Nicht)-Einsatzes (z.B. Ruanda / Srebrenica / Darfur); Millenniumserklärung der UNO.
  1. Komplex: Kriege im 21. Jahrhundert: Terrorismus, Proliferation, bewaffnete Konflikte um Ressourcen; „Neue Kriege“ in der (Dritten) Welt: Kindersoldaten.
  1. Komplex: Folgen des Krieges: Gegen das Vergessen: Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Gräueltaten (Bsp.: Kambodscha, Ruanda, Argentinien). Strafrechtliche Verfolgung als Möglichkeit zur Aussöhnung? Das Leid(en) anderer betrachten: Was empfinden wir / die Beobachter vor Ort, wenn wir das Leid(en) anderer betrachten?
  1. Komplex: Frieden durch Kriege? America at War: Irak, Afghanistan. Die USA (und / oder die NATO) als einzig fähige (und willige!) Weltpolizei? Völkerrechtliche Grundlagen (z.B. des Irak-Krieges).
  1. Komplex: Krieg in den Medien: (Anti-?) Kriegsfilme im Vergleich, vgl. mit Dokumentarfilmen bzw. Dispatches, Kriegspropaganda; Humor im Zeichen des Schreckens.
  1. Komplex: Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden. Wie wird Tötungsbereitschaft erzeugt? Beispiele: Deutsche Erschießungskommandos im Zweiten Weltkrieg (Polizeibataillon 101), Vietnamkrieg, Ruanda, etc. 
  • Der Seminarkurs Krieg und Frieden gehört zum Aufgabenfeld II (gesellschaftswissenschaftlich).

 

Schulort: HAP-Grieshaber-Gymnasium, Reutlingen, 2019


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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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