Bernhard Almstadt und der (sportliche) Widerstand: Mit Sport ein Zeichen gegen den Nationalsozialismus setzen?
Stefanie Neidhardt
Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Stuttgart
Kurzbeschreibung des Moduls:
Unterrichtet man in der Mittelstufe das Thema Widerstand im Nationalsozialismus, gibt es viele sehr bekannte Beispiele wie die Weiße Rose, den Kreisauer Kreis oder die Edelweißpiraten. Doch auch hier in Stuttgart gab es schon früh Widerstand in unterschiedlichsten Ausprägungen und Formen. Eines dieser Vorkommnisse, der Widerstand um Bernhard Almstadt mit seinem Kreis aus Rotsportlern beim Stuttgarter Turnfest 1933 in Anwesenheit Adolf Hitlers, soll hier in Form eines historischen Comics näher untersucht werden. Bernhard Almstadt wurde als Arbeiterkind geboren und gehörte schon früh dem links geprägten Arbeitersportverein an. Als dieser 1933 verfolgt und verboten wurde, wollte Almstadt mit einer Gruppe Gleichgesinnter auf dem Stuttgarter Turnfest ein Zeichen setzen. Er kaufte in Spielwarenhandlungen Heliumballons, um diese mit kleinen Zetteln „nie wieder Krieg“ und „Hitler bedeutet Krieg“ zu versehen. Außerdem bauten er und seine Gruppe Flösse, die ähnliche Parolen auf dem Neckar schwimmen ließen.
Das Modul geht in drei Schritten vor: es beschäftigt sich zuerst mit der Frage, inwiefern das Turnfest 1933 in Stuttgart politisch geprägt war, um dann in einem weiteren Schritt Bernhard Almstadts Geschichte und seine Motive unter die Lupe zu nehmen. In einem dritten Schritt können die SchülerInnen methodisch in die Rolle der Historiker:innen schlüpfen und untersuchen, wie ein Comic als Geschichtsvermittlung wirkt und Bilder von Widerstand prägt.
Hintergrund
Zeittafel
1860
Das deutsche Turnfest findet das erste Mal statt. Dieser deutsche Turnverein war schon immer national geprägt und setzte sich für eine Vereinigung politischer Interessen mit Sport ein.
1897
Bernhard Almstadt wurde als deizehntes Kind am 23. August in Linden in der Nähe von Hannover geboren.
1916
Bernhard Almstadt wird zum Militärdienst eingezogen. Er erlebt die Grauen des Krieges und begeht Fahnenflucht. Bis zur Revolution 1918 lebt er illegal in Hannover.
1922
Bernhard Almstadt entschließt sich zu einer politischen Karriere und arbeitet von diese Zeitpunkt an für die KPD. Weitere Stationen als Verantwortlicher für die linke Zeitung Tribüne in Magdeburg, Geschäftsführer einer Zeitung im Ruhrgebiet und als Geschäftsführer des Berliner Arbeiter-Sport-Verlages folgen.
Juli 1933
Das 15. Turnfest findet unter großem Publikumsansturm auf dem Gebiet des heutigen Cannstatt statt. Es finden sich viele Turnerinnen und Turner sowie Politiker ein. Es diente als eins der ersten propagandistischen Massenveranstaltungen nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler.
Oktober 1933
Bernhard Almstadt wird verraten. Er wurde verhaftet und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Juli 1944
Bernhard Almstadt wird nach weiteren Widerstandsaktionen, u.a. wegen des Führens einer illegalen Zeitung zum Tode verurteilt. Er stirbt im September.
b2, Stuttgarter Turnfest
Bedeutung
Will man Motivation und Wirksamkeit von Widerstand im Nationalsozialismus unterrichten, übt ein landeskundliches Beispiel für die SchülerInnen große Faszination und Motivation aus. Außerdem bietet es leichtere Anknüpfungspunkte zum Leben der SchülerInnen. Es bietet sich die Form des Comics am landeskundlichen Beispiel Stuttgart an, um auch die Erinnerungskultur und die Arbeit eines Historikers an diesem Beispiel in den Blick zu nehmen.
Bei Bernhard Almstadt handelte es sich um einen zu Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Arbeitersohn, der wegen der Armut der Familie schon früh Botendienste leisten musste. Nach der Schule legte er eine kaufmännische Ausbildung ab und arbeitete als Angestellter. Schon mit sechzehn Jahren wurde er Mitglied der Arbeiterjugendbewegung und trat einem Arbeitersportverein bei. Zwei Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges im Jahr 1916 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Da er das Grauen des Krieges hautnah miterlebte, entschloss er sich 1918 aus dem Militär zu fliehen und kehrte illegal nach Hannover zurück. Bei der Revolution von 1918 war er auf der Seite der Arbeiter dabei und arbeitete nach dieser bei einer Maschinenbaufabrik. Ab 1922 entschloss er sich zu einer politischen Karriere und arbeitete von diesem Zeitpunkt an für die Kommunistische Partei Deutschlands. Zwei Jahre später übernahm er die Verantwortung für die linke Zeitung Tribüne in Magdeburg. Kurz darauf später setzte er seine Arbeit als Geschäftsführer einer Zeitung im Ruhrgebiet fort, ab 1930 sogar als Geschäftsführer des Berliner Arbeiter-Sport-Verlages.
Sobald ab dem Jahr 1933 die Rote Sporteinheit verboten wurde, wurde Bernhard Almstadt eine der führenden Organisatoren im Widerstand. Als Stuttgart 1933 die Gastgeberin des 15. Deutschen Turnfestes wurde, wollte Bernhard Almstadt auch hier ein Zeichen gegen Krieg und gegen Adolf Hitler setzen. Er verteilte Flugschriften in den nach Stuttgart rollenden Sonderzügen. Außerdem sorgte er mit einer Luftballonaktion für Aufsehen: Als der Führer der deutschen Turnerschaft, Edmund Neuendorff Reichskanzler Adolf Hitler öffentlich begrüßte, stiegen bunte Luftballons gen Himmel. Diese trugen kleine Zettelchen mit Aufschriften wie: „Nie wieder Krieg“. Außerdem hatten Schwimmer des Rotsport Flosse mit Plakaten auf dem Neckar schwimmen lassen, auf denen stand „Hitler bedeutet Krieg!“, „Rot Sport lebt“. Schon im Oktober 1933 wurde er durch Verrat deswegen verhaftet und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Mit diesem Vertreter der „Rotsportler“ handelt es sich um ein ungewöhnliches Beispiel für Widerstand: er hatte mit seiner Aktion Erfolg und konnte maximale Wirkung erzielen, obwohl die Stuttgarter Nachrichten nicht von den Aktionen berichteten. Er war kein Süddeutscher, wollte aber auf dem deutschen Turnfest als Sport treibender Arbeiter einen Akzent gegen Krieg setzen und reiste deswegen in den Süden. Er wurde nicht bei der Ausübung von Widerstand erwischt, sondern mehrere Male verraten.
An seinem Beispiel lassen sich viele wichtige Merkmale des Alltagslebens in der NS-Diktatur zwischen Zustimmung, Unterdrückung und Widerstand erläutern: Bernhard Almstadt wurde als Rotsportler unterdrückt und leistete öffentlich Widerstand, scheiterte aber an der Zustimmung anderer im System des Nationalsozalismus. Außerdem bietet sich das Modul zur Anknüpfung an Themen wie Propaganda und Gleichschaltung an.
b1, Stuttgarter Turnfest
Verlaufsplan und Materialien
Zeit/ Phase |
Inhalte/ methodische Hinweise |
Material | ||
G | M | E (G8/G9) | ||
1. Doppelstunde | ||||
Einstieg |
Hinführung durch die Lehrkraft: Janussitz: In Stuttgart fand im Sommer 1933 mit dem Stuttgarter Turnfest ein besonderes Ereignis statt. Erarbeitung mit den Schülerinnen und Schülern: Welche Fragen ergeben sich? Fragestellung: Das Stuttgarter Turnfest: welche Rolle spielt Politik bei einem Sportevent? Ankündigung weiteres Vorgehen:
|
AB 1 |
AB 1 |
AB 1 |
Erarbeitung 1 |
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten anhand des Lexikonartikels aus dem Stadtarchiv Stuttgart allgemeine Informationen zum Turnfest sowie politische Strömungen beim Stuttgarter Turnfest. In der darauf folgenden Sicherung präsentieren die SchülerInnen ihre Ergebnisse. |
AB 2a | AB 2a | AB 2b |
Erarbeitung 2 |
Die Schülerinnen und Schüler sollen der Frage nun vertieft nachgehen, welche Wirkung aus Sicht der Zeitgenossen das Stuttgarter Turnfest hatte, um entsprechend die politische Wirkmacht eines solchen Ereignisses beurteilen zu können. Die Schülerinnen und Schüler erkennen in der Sicherung, dass das Stuttgarter Turnfest nicht nur mit Symbolen wie Flaggen oder dem Besuch Adolf Hitlers politisch für die Menschen wirksam wurde, sondern auch durch das Massenereignis an sich und eine gute Organisation erfolgreich war. Die gezielte malerisch beschreibende Berichterstattung über das Ereignis tat ein übriges. Die Schülerinnen und Schüler beantworten die Stundenfrage dahingehend, dass die Politik des Nationalsozialismus mit dem Stuttgarter Turnfest gezielt auf der Ebene des Sports, der Berichterstattung und der Politik betrieben wurde. |
AB 3a | AB 3a | AB 3b |
Auswertung/Transfer | Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, ob bzw. wie Politik und Sport bei einem sportlichen Event zusammengehören. | |||
2. Doppelstunde | ||||
Einstieg |
Die Schülerinnen und Schüler werden durch das Zeigen von zwei Seiten des Comics „Er war nur ein Mann, aber ein Mann mit Willen“, an Bernhard Almstadt herangeführt. Die Schülerinnen und Schüler teilen sich in zwei Gruppen auf, die einen schauen Bild 1 an, die anderen Bild 2. Sie tauschen sich über das Gesehene aus und überlegen, welche Fragestellung ihnen wichtig ist. Fragestellung: Bernhard Almstadt: Gegen Hitler sprechen – erfolgreich? Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich, welche Informationen sie zu Beantwortung der Frage benötigen. Mögliche Antworten können mehr Informationen über Bernhard Almstadt sammeln, das Lesen des Comics oder Informationen über den Widerstand beim Sportfest beinhalten. |
AB 4 | AB 4 | AB 4 |
Erarbeitung 1 |
Um die Geschichte um Bernhard Almstadt kennenzulernen, lesen die Schülerinnen und Schüler den Comic nun bis auf die letzten eineinhalb Seiten und erörtern, inwiefern Bernhard Almstadt Widerstand leistete und warum er dies tat. In der Sicherung tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Erarbeitungen aus. In einem weiteren Schritt kann eine leistungsstarke Lerngruppe besprechen, welche weiteren Motive es für den Widerstand noch hätte geben können. |
AB 5
|
AB 5 |
AB 5
|
Erarbeitung 2 |
Nachdem nun die Form des Widerstandes sowie Almstadts Beweggründe bekannt sind, bleibt die Frage, ob diese Form des Aufbegehrens für Bernhard Almstadt erfolgreich war. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in einem ersten Schritt selbstständig Gedanken machen, welche Konsequenzen ihrer Meinung nach dieser Widerstandsakt beim Stuttgarter Turnfest in Anwesenheit Adolf Hitlers gehabt haben könnte. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen ihre Ergebnisse. Sie lesen und besprechen die letzten eineinhalb Seiten des Comics und überlegen sich, Erschwernisse, in der Zeit des Nationalsozialismus Widerstand zu leisten. |
AB 6 | AB 6 | AB 6 |
Auswertung/Transfer | Beantwortung der Stundenfrage: Beurteilung, ob Bernhard Almstadt mit seinem Widerstand erfolgreich war. Hier kann auf verschiedene Aspekte eingegangen werden: aus seiner Sicht, aus Sicht der Rotsportler, aus heutiger Sicht. Deutlich kann auch werden, dass man nicht weiß, wie die Bevölkerung auf den Widerstand reagierte. | |||
3. Doppelstunde | ||||
Einstieg |
Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Stunde die Gelegenheit haben, sich mit der Form des Comic-Zeichnens von historischen Ereignissen auseinanderzusetzen. Hierzu betrachten sie noch einmal eine Seite des Comis, die mit dem Platzen der Luftballons und Hitlers sowie Almstadts Reaktion darauf den Höhepunkt des Comics darstellt. Fragestellung: Bernhard Almstadt erinnern: Widerstand im Comic – darstellbar? |
AB 7 | AB 7 | AB 7 |
Erarbeitung I |
Um die Geschehnisse um das Stuttgarter Turnfest in die Zeit und in Bezug auf die historische Person Bernhard Almstadt einordnen zu können, setzen die SchülerInnen sich mit dem Lebenslauf Bernhard Almstadts auseinander. Sie erarbeiten anhand des Lebenslaufes von Bernhard Almstadt wichtige Stationen seines Lebens und Erfolge sowie Misserfolge in seiner Biographie. In einer Sicherung tauschen die Schülerinnen und Schüler sich über ihre Erarbeitungen aus. |
AB 8a | AB 8a | AB 8b |
Erarbeitung II |
Um die im Comic stark emotionalisiert dargestellten Motive Almstadts zu analysieren, beschäftigen sich die die Schülerinnen und Schüler anhand eines Flugblattes mit dem Rotsport-Verein, dem Bernhard Almstadt angehörte. Sie erarbeiten Gründe für diesen gegen den Nationalsozialismus und vergleichen ihre erarbeiteten Inhalte mit der Darstellung im Comic. In der Sicherung diskutieren die Schülerinnen und Schüler Gründe für Bernhard Almstadts Handeln und erkennen Akzente, die der Comic im Vergleich zu dem aus Almstadts Leben Bekanntem setzte. |
AB 9 AB 10 |
AB 9 AB 10 |
AB 9 AB 10 |
Auswertung/ Transfer |
Beantwortung der Stundenfrage. Besprechung von Beatrice Zitat, weswegen sie diesen Comic zeichnete: „Er passte sich als Mensch und als Sportler nicht an die Diktatur an, sondern nahm Verfolgung, Repressalien und letztendlich den Tod auf sich, um sich für Frieden und ein Leben außerhalb einer Diktatur einzusetzen. Gerade in unserer Zeit brauchen wir mehr Menschen wie Bernhard Almstadt, die bereit sind, ihre Stimme zu erheben. Deswegen würde ich seine Geschichte, eine Geschichte über Krieg und Frieden, gerne erzählen.“ Hier kann darauf eingegangen werden, warum Beatrice Ngo mit so starken Effekten arbeitete, um die Geschichte Bernhard Almstadts zu erzählen. In einem weiteren Schritt bietet sich die Frage an, ob und wie Menschen von damals eine Vorbildfunktion für uns heute haben können. |
AB 11 | AB 11 | AB 11 |
Die Beschreibung der Dateien und Angaben zu Dateiart und -größe finden Sie unten auf der Seite bei "Materialien und Medien"
Didaktische Hinweise und Bildungsplanbezug
Standardstufe: Sek. I
Didaktische Hinweise:
Die Arbeit mit einem Comic in Bezug auf Widerstand im Nationalsozialismus kann für die SchülerInnen besonders motivierend sein.
Da es sich um einen komplexen Zusammenhang in Bezug auf Bernhard Almstadts Widerstand handelt, sollte in der ersten Stunde geklärt werden, um was es sich beim deutschen Turnfest handelte und inwiefern Sport und Politik im Jahr 1933 für den Nationalsozialismus genutzt werden (Reflexionskompetenz). Hier bietet sich als Hinführung zur Fragestellung der Stunde eine Auseinandersetzung mit zwei Bildern vom Turnfest an (Fragekompetenz). Das eine zeigt den Sport in seiner Dynamik, Gleichförmigkeit und Leistung, das andere die Gemeinschaft und Begeisterung der Zuschauenden. Um der Frage auf den Grund zu gehen, inwiefern Sport und Politik Hand in Hand gehen, soll als erste Arbeitsphase ein einführender Lexikonartikel des Stuttgarter Stadtarchivs an (Sachkompetenz) erarbeitet werden. Dieser beantwortet Fragen nach dem Ursprung des Turnfestes sowie seiner Intention bei den Veranstaltern in Stuttgart. In einer zweiten Arbeitsphase soll sich die Wirkung des Turnfestes auf die Menschen erfasst werden. Dies bietet sich mit einem Zeitungsartikel aus der Zeit an, der nicht nur die Geschehnisse beschreibt, sondern auch durch seine narrativen Fähigkeiten an sich für die Ereignisse um das Turnfest begeistert (Methodenkompetenz). Zum Abschluss können die SchülerInnen erörtern, inwiefern Politik und Sport bei einem Event zusammengehören bzw. wo ihrer Meinung nach Grenzen zu ziehen sind.
In der zweiten Doppelstunde lernen die Schülerinnen und Schüler Bernhard Almstadt als Widerstandskämpfer kennen und stellen sich die Frage, ob sein Handeln letztendlich erfolgreich war (Fragekompetenz). Zuerst lernen sie über Ausschnitte aus dem Comic Bernhard Almstadt kennen (Sachkompetenz), danach lesen sie den Comic bis auf die letzten eineinhalb Seiten und erarbeiten Almstadts Form des Widerstandes sowie seine Motivation. In einem letzten Erarbeitungsschritt überlegen sie Konsequenzen für ihn nach seinem sehr öffentlichen Akt des Widerstands. Dies wird dann mit dem Ende des Comics verglichen. Die SchülerInnen nehmen mit der Beantwortung der Stundenfrage wahr, dass Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus nicht einfach und mit Gefahren für Leib und Leben verbunden war. Sie überlegen, inwiefern man von erfolgreichem Widerstand sprechen kann (Orientierungskompetenz).
Die dritte Doppelstunde ermöglicht es den Schülerinnen und Schüler aus der Sicht eines Historikers einen historischen Comic zu beurteilen. Hierzu betrachten sie noch einmal die Seite zu Beginn der letzten Stunde und nehmen die graphisch emotionalisierende Darstellung wahr. Es ergibt sich die Stundenfrage: Bernhard Almstadt erinnern: Widerstand im Comic – darstellbar? Als erste Arbeitsphase setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit einer Kurzbiographie Bernhard Almstadts auseinander, um den Comic in einen Gesamtzusammenhang einordnen zu können (Orientierungskompetenz). Danach vergleichen sie die Motive der Rotsportler mit denen der im Comic dargestellten (Reflexionskompetenz) und ziehen Schlüsse, warum Beatrice Ngo als Comiczeichnerin sich für diese Darstellung entschied. Zum Transfer bietet sich ein Zitat Ngos an, um ihre Intentionen, einen Comic zu zeichnen und die Darstellungsform Comic für die Geschichte zu bewerten (Reflexionskompetenz).
Inhaltbezogene Kompetenzen:
3.3.1 Nationalsozialismus und zweiter Weltkrieg – Zerstörung der Demokratie und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Inhalt:
Mittel der Machtübernahme analysieren und bewerten ("Machtergreifung", "Gleichschaltung") (bildungsplaene-bw.de)
Das Alltagsleben in der NS-Diktatur zwischen Zustimmung, Unterdrückung und Widerstand erläutern und Auswirkungen auf die Stabilität der NS-Herrschaft beurteilen (Diktatur, Massenorganisation, Widerstand)
Prozessbezogene Kompetenzen:
Die Schüler und Schülerinnen können
... selbst Fragen an die Geschichte stellen.
...Wege zur Beantwortung der Frage finden.
nachvollziehe2.2 2.2 Methodenkompetenz:
... unterschiedliche Medien (Quellen, Comic, Sachtexte) kritisch analysieren.
... Hypothesen überprüfen.
... historische Zusammenhänge in ihren Wirkungszusammenhängen analysieren (Multikausalität).
... historische Sachverhalte strukturiert erschließen und wiedergeben.
... regionalgeschichtliche Beispiele in ihren Zusammenhang einordnen.
Leitperspektive
Medienbildung
Das Medium Comic wird analysiert und auf seine Historizität untersucht.
Bildung für Toleranz und Vielfalt
Toleranz und Akzeptanz von anderen wird am historischen Beispiel analysiert und reflektiert.
Materialien und Medien
Hier alle Bilder (zip; 17,3 MB) im jpg-Format herunterladen.
Hier alle Arbeitsblätter (zip; 1,1 MB) im pdf-Format herunterladen.
B 1 (jpg; 138 KB) Stuttgarter Turnfest
B 2 (jpg; 190 KB)] Publikum des Stuttgarter Turnfestes
B 3 (jpg; 448 KB) Bernhard Almstadt im Comic
B 4 (jpg; 317 KB) Stuttgarter Turnfest im Comic
Nähere Angaben zu Quelle, Urheber und Lizenz sehen Sie nach dem Öffnen einer Bilddatei.
AB 1 (pdf; 390 KB) Bilder vom Stuttgarter Turnfest
AB 2a (pdf; 94 KB) Information Turnfest in Stuttgart
AB 2b (pdf; 176 KB) Information Turnfest in Stuttgart
AB 3a (pdf; 140 KB) Das Stuttgarter Turnfest als Mittel zur Politik
AB 3b (pdf; 141 KB) Das Stuttgarter Turnfest als Mittel zur Politik
AB 4 (pdf; 308 KB) Er war nur ein Mann, aber ein Mann mit Willen
AB 5 (pdf; 174 KB) Lektüre des Comis
AB 6 (pdf; 2,6 MB) Comic: Er war nur ein Mann, aber ein Mann mit Willen
AB 7 (pdf; 210 KB) Einstiegsseite: Comic
AB 8a (pdf; 154 KB) Information Bernhard Almstadt
AB 8b (pdf; 100 KB) Information Bernhard Almstadt
AB 9 (pdf; 165 KB) Bernhard Almstadts Motive für den Widerstand
AB 10 (pdf; 480 KB) Beispielseiten Comic
AB 11 (pdf; 130 KB) Zitat der Autorin des Comics
Erwartungshorizont (pdf; 152 KB)
Literatur
-
Beatrice Ngo: Er war nur ein Mann, aber ein Mann mit Willen, 2024.
-
Günther Fuchs: Stunden der Bewährung, 1971.
Links
- Lexikonartikel Bundesstiftung Aufarbeitung (bundesstiftung-aufarbeitung.de)
- Information über Rotsportler (Link zur Diplomarbeit von Torsten Kupfer: Arbeitersportler gegen den Faschismus.
Die Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit in Leipzig 1933 bis 1935 (1988), abrufbar auf der Homepage Dr.Kupfer) - Porträt Ehepaar Almstadt (lebensraum-linden.de)
(Alle Links aufgerufen am 10.02.2024 )
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Stuttgart -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.