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Karfreitag, den 2. April 1915

Den ganzen Tag über eine beinahe unheimliche Ruhe. Abends 1/2 11 Uhr höre ich zum 1. mal 21 cm Mörser vom Ochsenfeldhof gegen Thann 4 Schuss abgeben. Schon der Luftdruck vom Abfeuern ist gewaltig, wie mag erst die Wirkung sein. Auf Posten von 10 Uhr abends an. Um 1/2 12 Uhr fangen die Franzosen auf einmal bei der Stellung der 4. Compagnie zu feuern an, Antwort sofort unsererseits, in kurzem ist eine heftige Schießerei im Gange. Ich gebe 4 Schuss, die ersten, seit ich im Feld stehe, ab in der Richtung auf Bahnhof Oberaspach. Zuerst war mir recht bänglich zu Mut, es kam mir aber in den Sinn: "Ohne den Willen Gottes fällt kein Haar von unserem Haupte." und dann wurde ich ruhig. Es brodelte, wie wenn Wasser in kochendes Fett gegossen würde. Unsere Artillerie griff flott mit Schnellfeuer ein. Die Franzosen schießen eine Scheuer vor dem Revier in Brand. Mit dem Feuern wird bei uns auf Befehl innegehalten. Auch die Franzosen hören um 12 1/4 Uhr auf. Alles auf Wache bis 2 Uhr, dann mit halber Wache stündlich Ablösung. 

 


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