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Ameisen

Häufigkeit

Die Beschäftigung mit Ameisen bezeichnet man als Myrmekologie. Ein überzeugter Myrmekologe sieht die Welt als ein Netzwerk von Ameisenkolonien. Ameisen kommen auf der Welt in unvorstellbar großen Zahlen vor: man schätzt, dass von 100 Insekten auf der Welt eines eine Ameise ist. Im brasilianischen Regenwald ist die Trockenmasse aller Ameisen zusammengenommen etwa 4 mal so groß wie die aller Landwirbeltiere, bspw. dem Jaguar.

Buch der Rekorde

Ameisen sind die Friedhofsarbeiter, indem sie über 9 Zehntel aller toten Tiere als Futter in ihre Bauten eintragen. Ameisen jagen alle anderen Insekten, die sie überwältigen können und halten so auch Insektenschaden von Bäumen fern. Schließlich übernehmen sie die Samenverbreitung von einer großen Anzahl von Samenpflanzen. Außerdem arbeiten sie den Waldboden mehr als alle Regenwürmer zusammengenommen durch. Ameisen errichten Bauten, die z.T. mit Klimaregulierung versehen sind. Ameisen verständigen sich untereinander durch den Geschmack und den Geruch von chemischen Stoffen.

Biodiversität

Die Biodiversität der Ameisen ist in tropischen Gebieten erwartungsgemäß größer als in den gemäßigten Breiten.

Soziale Lebensweise

Die hochsozialen Arten der Ameisen gehören alle zur Familie der Formicidae: 9500 Arten. Hochsozial bedeutet, dass

  • sich die erwachsenen Tiere um die Brut kümmern,
  • zwei oder mehr Generationen zusammen in einem Nest leben und
  • die Mitglieder einer Kolonie sich in eine "fortpflanzungsaktive" Königinnenkaste und eine sterile Arbeiterinnenkaste unterteilen.

Zum Vergleich: bei den Bienen gibt es innerhalb der Furchenbienen (Halictidae) und der Honigbienen, Hummeln und stachellosen Bienen (Apidae) ca. 1000 hochsoziale Arten, in der Familie der echten Wespen (Vespidae) sind alle 800 Arten ebenfalls hochsozial. Auch alle 2000 Termitenarten sind hochsozial, sie sind aber mit den Ameisen nicht näher verwandt, sondern stellen zu ihnen eine konvergente Entwicklung dar.

Ameisenköniginnen der meisten Arten werden mindestens 5 Jahre alt. Die Königinnen der Gelben Wiesenameise (Lasius flavus) leben in Gefangenschaft 18 bis 22 Jahre. Während dieses langen Lebens produziert eine Königin eine Unmenge von Nachkommen, die Königinnen der Blattschneiderameisen Süd- und Mittelamerikas bspw. bis zu 150 Mio.. Bei den Männchen verliert die überwiegende Anzahl sowohl ihr Leben als auch ihre Gene. Die Königinnen verfügen übrigens über eine "Spermabank": sie speichern das Sperma nach der Kopulation im Hinterleib. Dort werden die Spermien auf physiologischem Wege ruhiggestellt und können so über Jahre lebend aufbewahrt werden. Nach einer erfolgreichen Kopulationen brechen übrigens die Königinnen aktiv ihre Flügel ab und suchen dann nach einer Stelle, um ihr Erdnest zu graben.

Vorkommen

In den Kronendächern der Wälder

Evolution der Ameisen

Verständigung der Ameisen