Neue Pflanzen in der heimischen Natur: Neophyta
Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis) |
Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera) |
Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
Die Kanadische Wasserpest ist eine ausdauernde, untergetauchte Wasserpflanze. Sie wurde 1859 aus Nordamerika eingeschleppt. Verwechseln kann man die Wasserpest mit anderen Vertretern der gleichen Familie (Hydrocharitaceae=Froschbissgewächse), die Elodea mehr oder weniger ähnlich sind: Gattungen Egeria, Hydrilla und Lagarosiphon. Elodea lässt sich sicher an der Anzahl der Blätter pro Quirl erkennen (in der Regel drei). Die Kanadische Wasserpest ist eine zweihäusige Pflanze. In Deutschland gibt es nur weibliche Pflanzen, d.h. es findet keine Befruchtung statt und die Vermehrung erfolgt rein vegetativ.
Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera)
Von Juli bis Oktober blüht das indische Springkraut auffällig rot bis rotviolett. Jede Pflanze bildet 2000 - 4000 Samen, die aus der reifen Kapsel bis zu 7m weit geschleudert werden. Frische Samen gehen in Wasser unter, werden aber bei starker Strömung am Grund mit dem Sediment transportiert, getrocknete Samen können auch schwimmen. In Wäldern und in Feuchtgebieten findet man aus der gleichen Gattung noch das kleine Springkraut (Impatiens parviflora) und das echte Springkraut (Impatiens noli-tangere), die durch den Blütenbau und die Anordnung der Blüten leicht als nah verwandt erkannt werden. Impatiens glandulifera kam 1839 als Gartenpflanze nach England und wurde von dort in viele europäische Gärten auf dem Festland gebracht. In den 20ern war die Pflanze in Baden-Württemberg an manchen Stellen schon häufig. Die Pflanze hat einen qualitativ besseren Nektar: er besitzt einen höherwertigen Zucker, riecht und schmeckt intensiver. Und damit ist er auch attraktiver für Bienen und Hummeln.
Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria japonica)
Die Pflanze wächst auf vorwiegend nassen bis zeitweise überfluteten Böden. Sie ist zweihäusig, an einem Ort findet man entweder weibliche oder männliche Pflanzen. Der Japanische Staudenknöterich blüht in den Monaten Juli, August und September, wobei die Bestäubung nur selten erfolgt. Die Verbreitung erfolgt über tiefreichende, unterirdische Wurzelstöcke mit zahlreichen Ausläufern. Die Pflanze verdrängt seltene Pflanzen in Bachauen wie den Straußfarn (Matteuccia struthiopteris).
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) |
Reife Samen der Kanadischen Goldrute |
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
Die kanadische Goldrute wächst auf Schuttunkrautfluren in Siedlungsgebieten, an Uferböschungen, Straßen und Bahndämmen. Die Goldrute blüht spät im Jahr von Mitte Juli bis in den Monat Oktober. Sie ist auf Insektenbestäubung angewiesen. Neben der Fernverbreitung durch die Samen treibt der unterirdische Spross, das sog. Rhizom, aus und bildet neue Pflanzen. Solidago canadensis ist heute einer der häufigsten Neophyten in Deutschland, zumal sie auch wenig unter Fraßdruck durch Herbivoren steht.
Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
Diese Pflanze wurde seit dem Jahr 1860 aus Nordamerika mit Saatgut eingeschleppt. Z.Zt. ist sie auch immer wieder in Winter-Vogelfutter enthalten. Man findet große Ambrosia-Bestände häufig auf Feldern mit Sonnenblumen zum Selberpflücken. Die Art breitet sich entlang von Straßen stark aus.
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Der Riesen-Bärenklau wurde nicht in das Arbeitsblatt mit aufgenommen, da er in allen Teilen phototoxisch wirkende Furanocumarine enthält. Bei Berührung und Sonneneinstrahlung können sich nach 24-48 Stunden schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung entwickeln, die Verbrennungen dritten Grades gleichen. Trotzdem hier ein paar grundlegende Informationen zu diesem Neophyt. Der Riesen-Bärenklau ist eine 2 bis 5 m hohe Staude. Der Stängel ist hohl und gefurcht und kann an der Basis bis zu 10 cm dick werden. Die Blätter werden bis 1 m lang, sie sind 3-5teilig mit fiederteiligen Abschnitten. Der tellerförmige Blütenstand kann bis zu 80 cm Durchmesser erreichen und besteht aus weißen bis rosafarbenen Blüten. Die reifen Früchte sind flach und haben vor allem am Rand aufwärtsgebogene Borsten. Der Riesen-Bärenklau entwickelt eine mächtige Pfahlwurzel, die bis zu 60 cm lang wird. Der Riesen-Bärenklau stammt aus dem Kaukasus. Die Vermehrung geschieht ausschließlich durch Samen. Eine Pflanze kann bis zu 80.000 Blüten haben, die jeweils 2 Früchte bilden können.Die Pflanze wurde als Zierpflanze im 19. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa eingeführt. Durch direkte Ausbringung in die freie Natur, z.B. durch Imker, wurde die Ausbreitung erheblich gefördert.
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) |