Das Ionische
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Unter den Materialien zu Herodot findet sich eine interaktive Übung zum ionischen Dialekt.
Diese Übersicht behandelt nur besonders häufige Phänomene und soll SchülerInnen das Übersetzen und Belegen griechischer Wendungen erleichtern.
Die Einführung orientiert sich an:
„Cambridge Grammar of Classical Greek“ von Eduard van Emde Boas, Albert Rijksbaron, Luuk Huitink und Mathieu de Bakker (Cambridge: University Press 2019)
Einsatzmöglichkeiten im Unterricht:
- Einführung des ionischen Dialekts zu Beginn der Herodot-Lektüre durch die Lehrperson (z. B. nach der Behandlung des Proöms und ersten Beobachtungen sprachlicher Besonderheiten)
- individuelle Erarbeitung oder auch Wiederholung durch die Schülerinnen und Schüler in Verbindung mit einer interaktiven Übung
- Nachschlagemöglichkeit während der Lektüre
Das Ionische als literarischer Dialekt
Neben dem Ionischen als einer Hauptgruppe der Alltags-Dialekte bildet sich seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. ein literarischer Dialekt des Ionischen heraus – der so nie gesprochen wurde. Dieser wird, unabhängig von der Herkunft des Autors, für bestimmte literarische Gattungen verwendet:
- Epos: Homer, Hesiod (8. Jh.)
- Elegie (ionische Elemente): Archilochos, Tyrtaios, Solon (7.-6. Jh. v. Chr.)
- erste Prosa (6. – 5. Jh. v Chr.): Anaximander, Anaximenes (ionische Naturphilosophie), Herodot (Geschichte)
- Medizin: Hippokrates und seine Nachfolger (5.-4. Jh. v. Chr.)
Hauptmerkmale des Ionischen
1. Lautlehre
Ionisch |
Attisch |
↑1.1 Vokale |
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↑1.1.1 ursprüngliches ᾱ wandelt sich immer zu η: ἡ οἰκίη, τὸ πρῆγμα |
ursprüngliches ᾱ bleibt nach ε,ι,ρ erhalten (α-purum): ἡ οἰκία, τὸ πρᾶγμα |
↑1.1.2 Kontraktion unterbleibt oft: alternativ ευ für εο |
Kontraktion durchgängig: ου für εο |
↑1.1.3 Ersatzdehnung für ausgefallenes ϝ:(Digamma) μοῦνος (aus *μόνϝος) |
(ausgefallenes ϝ) μόνος |
↑1.1.4 ω(υ) für ου und αυ ὦν |
οὖν |
↑1.2 Konsonanten |
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↑1.2.1 Psilose (Hauchschwund) am Beginn von Worten und Wortstämmen: ἀπαιρέω ἀπ̓ οὗ |
Hauchlaut erhalten und vorangehende Konsonanten aspiriert: ἀφαιρέω ἀφ̓ οὗ |
↑1.2.2 -σσ- für -ττ-: ταράσσω |
ταράττω |
↑1.2.3 κ für π κῶς, κότε, ὁκότε |
πῶς, πότε, ὁπότε |
↑1.2.4 Vokallängung unter Wegfall des ν γί̄νομαι, γῑνώσκω |
γίγνομαι, γιγνώσκω |
↑2. Formenlehre
Ionisch |
Attisch |
↑2.1 Nomen |
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↑2.1.1 Gen. Sg. m.: -εω für -ου (τοῦ) Ξέρξεω |
(ὁ Ξέρξης) τοῦ Ξέρξου |
↑2.1.2 Dat. Pl. der a- und o-Deklination auf -ῃσι bzw. -οισι ἡμέρῃσι |
(ταῖς) ἡμέραις |
↑2.2 Pronomen |
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↑2.2.1 Personalpronomen: |
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↑2.2.1.1 der 3. Ps. Sg.: Gen.: ἕο / εὗ |
αὐτοῦ, αυτῆς |
↑2.2.1.2 der 3. Ps. Pl (auch reflexiv): σφέων |
αὐτῶν (refl. σφῶν) |
↑2.2.2 Relativpronomen: ὅς, ἥ, τό |
ὅ, ἥ, ὅ |
↑2.3 Verben |
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↑2.3.1 Augment fehlt manchmal |
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ἀμείβετο |
ἠμείβετο (starker Aor. zu ἀμείβομαι) |
↑2.3.2 Formen von εἰμί |
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εἰμί εἰμέν |
εἰμί ἐσμέν εἶ … … ὦσιν ὤν, οὖσα |
↑2.3.3 3. Ps. Pl. m.(-Pass.) -αται, -ατο | -νται, -ντο |
διακέαται |
διακεῖνται sie befinden sich in einem Zustand |
↑2.3.4 Besondere Verbformen | |
εἶπα, εἶπας, … οἴδαμεν, οἴδασι |
εἶπον, εἶπες, … (starker Aorist zu λέγω) ἴσμεν, ἴσασιν (Formen zu οἶδα) |
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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