Buch des Monats Oktober 2006
Ruth Weiss: Meine Schwester Sara
Deutscher Taschenbuch Verlag, München, Reihe Hanser, 3. Auflage Juni 2006
ISBN 3-423-62169-9
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Südafrika – Ende der 40er Jahre. Eine traditionelle Burenfamilie entschließt sich eine blonde, blauäugige deutsche Kriegswaise zu adoptieren. Die Familie bereitet Sara ein herzliches Willkommen und betrachtet das Mädchen als Familienmitglied. Dieses ändert sich schlagartig als Saras Papiere verspätet eintreffen aus denen hervorgeht, dass Sara jüdischer Abstammung ist. Der Adoptivvater – Mitglied der nationalistischen Apartheitsregierung und strenger, traditionsbewusster Patriarch, wendet sich daraufhin von Sara ab. Für ihn existiert sie nicht mehr. Als Studentin schließt sich Sara der Widerstandsbewegung gegen das Apartheitsregime an. Für die Mitglieder ihrer Adoptivfamilie beginnt ein Prozess der zaghaften Auseinandersetzung mit dem Regime, der die traditionellen Familienstrukturen erschüttert, als Sara von ihrem Adoptivvater verraten wird. Die Erzählperspektive der Geschichte: (sie wird von Saras ältestem Bruder Jo rückblickend erzählt) macht eine Identifikation möglich. Jos Zerrissenheit zwischen Tradition und seiner Liebe zu Sara werden für Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar ausführlich beschrieben. In "Meine Schwester Sara" wird die deutsche Vergangenheit in einer Familiengeschichte mit der südafrikanischen Vergangenheit verwoben. Ruth Weiss ist es gelungen, die Dramatik der damaligen Zeit einzufangen und ein eindrückliches Plädoyer für mehr Toleranz zu schaffen. Das ausführliche Glossar erklärt alle authentischen Begriffe verständlich. Die Zeittafel macht die Einordnung der Geschichte in einen größeren Zeitrahmen möglich. Das Buch ist die vorgegebene Ganzschrift für Abschlussprüfung der Realschule 2007. Sie ist Grundlage für den Aufgabenbereich "Produktiver Umgang mit Texten". Altersempfehlung: ab 14 Jahre (Marina Kirchmayer, Arbeitskreis Leseerziehung) |
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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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