Bücher des Monats Dezember 2006
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Erich Jooß, Sabine Waldmann-Brun: Leuchte, mein Stern, leuchte (ab 8 Jahre)
Cornelia Funke: Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel (ab 9 Jahre)
Jostein Gaarder: Das Weihnachtsgeheimnis (ab 11 Jahre)
Marie Engbring, Yvonne Hoppe-Engbring: Weihnachtsengel für Leo
Verlag Ernst Kaufmann, Lahr, 2006
ISBN 3-7806-2688-8
Eine Adventskalender-Geschichte
Die Geschichte erzählt von einem kleinen Jungen namens Leo, der niemanden hat, mit dem er sich auf Weihnachten freuen kann. Doch eines Tages lernt Leo zwei Weihnachtsengel kennen, Luzia und Pauline. Sie kommen nur in der Weihnachtszeit auf die Erde, damit die Menschen ein bisschen Weihnachtsglück spüren und das Staunen nicht verlernen. Gemeinsam mit Leo machen sie sich nachts auf, um die Stadt zu verzaubern und die Traurigen glücklich zu machen. Und auch Leo wird bald etwas von dem Weihnachtsglück zu spüren bekommen, auch wenn es zunächst gar nicht danach aussieht…. "Weihnachtsengel für Leo" ist eine zusammenhängende Geschichte, die in 24 kurze Kapitel (1-2 Seiten) unterteilt ist. Die Adventskalender-Geschichte wird ergänzt durch die Adventskalender-Laterne, die dem Buch beigelegt ist. Jeden Tag kann ein Türchen in dem Adventskalender geöffnet werden. Wenn eine Kerze in die Laterne hineingestellt wird, strahlen die transparenten Fenster jeden Tag ein bisschen heller. Außerdem bietet das Buch noch eine Bastelanleitung für Luzia und Pauline. Und vielleicht bringen die selbstgebastelten Weihnachtsengel ja auch ein bisschen Weihnachtsglück in die Herzen der Leser. (jb) |
Erich Jooß, Sabine Waldmann-Brun: Leuchte, mein Stern, leuchte
Verlag Ernst Kaufmann, Lahr, 2006
ISBN 3-7806-2687-X
Das Buch erzählt die biblische Weihnachtsgeschichte aus der Sicht verschiedener Personen. Die erste Legende erzählt von dem achtjährigen Mädchen Hanna, das mitten in der Nacht erwacht und einem Stern folgt, der größer als alle anderen ist. Noch vor den Hirten gelangt sie an eine Höhle, über der der Stern stehen geblieben ist. Als sie die Höhle betritt, findet sie eine Frau, einen Mann und ein neugeborenes Kind vor. Da sie erst vor kurzem selbst ein kleines Brüderchen bekommen hat, weiß Hanna was zu tun ist. Sie holt Wasser und erwärmt es über dem Feuer. Und weil die Mutter des Neugeborenen eingeschlafen ist, badet Hanna es selbst und wickelt es in ein Tuch. Sie hält das Kind noch in den Armen, als die Hirten ankommen und verkünden, was sie von den Engeln erfahren haben. Die zweite Legende erzählt von einem Sterngucker, der von den anderen Leuten in Betlehem ausgelacht wird, weil er stundenlang auf dem Dach seines Hauses steht und Sterne beobachtet. Eines Nachts schläft der Sterngucker auf dem Dach seines Hauses ein und träumt von einem Stern, der ihm den Weg zum Stall weist. Die dritte Legende erzählt von dem Hirten Joachim, dem sieben prächtige Kamele gehören. Auch er sieht in einer Nacht den Stern und hört Gesang, der vom Himmel zu kommen scheint. Obwohl alle Hirten dem Stern folgen, beschließt Joachim bei seinen Kamelen zu bleiben, da er befürchtet, sie könnten gestohlen werden. Er wendet sich schließlich von dem hellen Stern ab und geht mit seinen Kamelen in die Dunkelheit hinein. Das wird ihm bald zum Verhängnis. Doch am Ende darf auch er das Wunder erleben, das ihm in der Nacht entgangen ist. Die drei in sich abgeschlossenen Weihnachtslegenden bringen dem Leser die Heilige Nacht näher. Die Leser lernen die biblische Geschichte aus der Sicht anderer Menschen und deren unterschiedlichen Erfahrungen mit Gott kennen. Die Bilder des Buches sind sehr schön illustriert und verdeutlichen dem Leser das Geheimnisvolle und Feierliche jener Nacht. (jb) |
Cornelia Funke: Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
Cecilie Dressler Verlag, Hamburg, Neuausgabe, 2001
ISBN 978 3-7915-0461-2
Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, fällt in der Nacht zum 10. Dezember mit seinem Wohnwagen vom Himmel. Er landet unsanft auf einer Straße, an deren Ende eine Schule liegt. Kein Wunder, dass er schon am ersten Morgen von einer Bubengruppe entdeckt wird und noch am gleichen Tag der erste Kontakt zu Ben, der in der Jungenclique eher eine Außenseiterrolle einnimmt, geknüpft wird. Als Charlotte, die von den anderen Kindern immer nur Mausgesicht genannt wird zu ihnen stößt, beginnt der Kampf gegen die falschen Weihnachtsmänner, die Weihnachten zur Konsumweihnacht gemacht haben. Mit der Unterstützung der Weihnachtskobolde und der Engel gelingt es den bösen, falschen Weihnachtsmann Waldemar Wichteltod in Schokolade zu verwandeln und Niklas Julebukk kann weiterhin für echte Weihnachtsüberraschungen sorgen. Cornelia Funke ist es mit dieser spannenden Weihnachtsabenteuergeschichte gelungen, eine zauberhafte Geschichte zu schreiben, die Jungen wie auch Mädchen anspricht. In Ben, einem Jungen, der sich mit Worten schwer tut und dessen Schulleistungen nicht die besten sind, werden viele Jungen eine Identifikationsfigur finden. Mit Charlotte, die neu zugezogen ist und es nicht leicht hat Anschluss zu finden, werden sich Mädchen im Grundschulalter leicht identifizieren können. Ganz nebenher räumt Cornelia Funke mit Klischees auf: Der echte Weihnachtsmann ist nicht dick, er hat keinen Bart, er kümmert sich auch gerne um Kinder, die nicht immer brav waren und erfüllt Kindern ihre echten Wünsche. Dabei ist an einigen Stellen der erhobene pädagogische Zeigefinger von Cornelia Funke nicht zu übersehen. Während die Geschichte für Kinder realitätsnah geschrieben ist und in der kindlichen Vorstellung so überall passiert sein könnte, wirken die Illustrationen von Regina Kehn befremdlich. Alle Figuren sind wie Holzpuppen gezeichnet, was sicherlich auch an den sehr spitzen Nasen liegt, mit denen Regina Kehn ihre Figuren versehen hat. Auch die Art und Weise wie die diversen Personen ihren Kopf halten wirkt steif und nicht lebendig. Seite 147 ist gar so bedrohlich gezeichnet, dass sie Ängste bei Kindern auslösen könnte. Zum Vorlesen ist das Buch für Kinder im Grundschulalter sehr geeignet. Wie mit den Illustrationen verfahren wird, muss aus der jeweiligen Klassensituation heraus entschieden werden. 176 Seiten, gebunden auch als Hörbuch verfügbar: zwei MCs, Dauer ca. 140 Min. Verlag JUMBO/GoyaLiT, ISBN: 3-89592-625-6 MC 1 / 3-8959 Altersempfehlung: ab 9 Jahre (mk) |
Jostein Gaarder: Das Weihnachtsgeheimnis
dtv – Reihe Hanser, 6. Auflage, Okt. 2006
ISBN 3-423-62115-X
Am Vorabend des 1. Dezembers machen sich Joachim und sein Vater auf, um einen Adventskalender zu kaufen. Nach langer Suche – in den Geschäften sind die Adventskalender bereits ausverkauft – entdecken die beiden in einem winzigen Buchladen doch noch einen Adventskalender. Es handelt sich ganz offensichtlich um einen alten Adventskalender – ohne Schokolade und Plastikfiguren – dafür mit Bildern hinter den Türchen. Selbst der Buchhändler weiß nicht genau, wie der Adventskalender in seinen Laden gekommen ist. Für Joachim gibt es nur noch einen Adventskalender – diesen! Nun beginnt eine spannende Geschichte, als am 1. Dezember ein Zettel aus dem ersten Fenster fällt, die von einem kleinen Mädchen erzählt, das in Norwegen während der Weihnachtszeit aus der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses verschwindet, weil es einem wolligen Schaf nachläuft. Jeden Tag gibt es nun einen weiteren Zettel mit der Fortsetzung der Reise. Tag für Tag schließen sich den Pilgern auf ihrer Wanderung mehr Teilnehmer an. Die Reise führt nach Bethlehem und das Geheimnis um das Mädchen Elisabet wird erst am 24. Dezember gelüftet. Jostein Gaarder lässt den Leser in seinem ungewöhnlichen Adventskalender nicht nur von Norden nach Süden reisen – die zweite Reise führt uns durch die Geschichte ins Jahr 0. Sowohl vom Umfang her, als auch vom Schwierigkeitsgrad her: Verschachtelung zweier Geschichten mit verschiedenen Charakteren und Schauplätzen, erfordert Gaarders Buch einen geübten Leser, der schon geographische und historische Kenntnisse haben sollte. Die repetive Gestaltung des Buches (die Pilger des immer größer werdenden Pilgerzuges werden immer wieder aufgezählt) stellt hohe Anforderungen an das Durchhaltevermögen der jungen Leser. Das Weihnachtsgeheimnis eignet sich für projektorientierten Unterricht. Es bieten sich nicht nur Gesprächsansätze im Fach Deutsch – auch religiöse, historische und geographische Themen werden angesprochen. als Hörbuch auch auf CD oder Kassette verfügbar Altersempfehlung: ab 11 Jahre |
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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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