Bücher des Monats Juli 2008
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Hans Magnus Enzensberger: Der Zahlenteufel - Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben (ab 12 Jahre)
O. R. Melling: Im Schatten des Elfenmonds
cbt - C. Bertelsmann Taschenbuch
ISBN 978-3-570-30445-7
299 Seiten (broschiert)
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
Zuordnung zu den Bildungsstandards: BS 6
Das "Kleine Volk" der grünen Insel übt auf Gwen und ihre irische Cousine Findabhair eine unstillbare Faszination aus. Schon lange haben die beiden ihre Rucksackreise durch Irland an die mystischen Orte des Feenkultes geplant, ohne zu wissen, dass Finvarra, der verführerische Herrscher des Elfenreiches auf der Suche nach einer menschlichen Braut ist. Als Findabhair eines Nachts entführt wird, bleibt Gwen allein zurück. Entschlossen macht sich Gwen auf, ihre Cousine zu finden und zu befreien, ohne zu ahnen, auf was sie sich einlässt. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Iren, die ebenfalls an das Elfenvolk glauben und die mystischen Orte kennen, wäre Gwen schon am Anfang ihrer Suche zum Aufgeben gezwungen gewesen. So aber findet sie neue Freunde und Verbündete.
Melling beschreibt das Elfenland, als wenn sie dort gewesen wäre. Die Elfen der irischen Mythologie sind keine süßen kleinen Gartenbewohner, sondern rebellische, wilde Geschöpfe, die ihre Interessen bei den Sterblichen mit List und Zauberei durchsetzen. Melling nutzt die Chance, die historische Sprache des irischen Volkes immer wieder in die Handlung einzuflechten. Nicht nur die Schauplätze der Handlung werden mit den alten irischen Namen benannt, auch die Protagonisten erhalten im Elfenland altirische Namen: aus Matthew wirdMaitiú, aus Kathleen wird Caitlín, u.s.w. Dieses und die altirische Elfenmusik tragen dazu bei, dass der Leser schnell von der mystischen Welt der Elfen gefangen ist. Die Bedeutung der irischen Sprache für die irische Kultur wird beim Lesen dieses Buches deutlich und Melling bricht mit diesem Titel eine Lanze für den Erhalt der irischen Sprache:
Gaeile abú! - Möge die Sprache überleben!
(Kim, Arbeitskreis Leseerziehung)
Hans Magnus Enzensberger: Der Zahlenteufel - Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN 3-423-62015-3
255 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
Robert ist ein richtiger Mathematikmuffel. Er hasst alles was mit Zahlen zu tun hat. Und ausgerechnet ihm erscheint im Traum der Zahlenteufel. Doch dieser schafft es den skeptischen Robert für das Rechnen zu interessieren. Alles was man für die Mathematik brauche, sei die Eins, sagt der Zahlenteufel und er kann es Robert auch beweisen.
Auch in der zweiten Nacht träumt Robert vom Zahlenteufel. Er rutscht und rutscht und landet schließlich auf weichem Moos. In der Luft um ihn herum summten lauter Zahlen. Aber es ist keine einzige Null darunter. Der Zahlenteufel erklärt, dass die Null die letzte Zahl war auf die die Menschen gekommen sind, obwohl die Null die raffinierteste Zahl ist. Fasziniert hört Robert dem Zahlenteufel zu.
Aber als der Robert dann noch klar machen will, dass Zahlen hopsen können, wird Robert ziemlich misstrauisch. Bis er herausfindet, dass der Zahlenteufel das Potenzieren meint. Und so wie der Zahlenteufel das erklärt, ist es plötzlich auch ganz einfach.
Robert geht von nun an früh zu Bett und freut sich darauf dass er im Traum wieder dem Zahlenteufel begegnen wird. Zwar wird die Mathematik von Nacht zu Nacht anspruchsvoller, aber auch spannender. So wird aus der Wurzel "das Rettich ziehen" und aus den Primzahlen werden die "prima Zahlen".
Nicht nur Robert beginnt eifrig zu rechnen und Zusammenhänge zu erkennen, auch der Leser oder die Leserin wird keine Mühe scheuen, die Aufgaben, die der Zahlenteufel stellt, zu lösen. Selbst am Ende jeden Kapitels, wenn der Zahlenteufel längst wieder verschwunden ist, kann man es fast nicht lassen so lange zu knobeln bis die Aufgabe gelöst ist.
Dank der Illustratorin Rotraut Susanne Berner ist aus dem Buch "Der Zahlenteufel" kein trockenes Mathebuch geworden, sondern eines in dem man gerne blättert. Die witzigen Dialoge zwischen Teufel und Robert werden von den Bildern begleitet und helfen die Erklärungen des Zahlenteufels zu verstehen. In zwölf Nächten träumt Robert vom Zahlenteufel. Und in zwölf Kapiteln begeistert er seine Leserinnen und Leser. Vielleicht kann ja der ein oder andere Mathematikmuffel noch bekehrt werden.
(jb, Arbeitskreis Leseerziehung)
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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