Bücher des Monats März 2009
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Albrecht Beutelspacher, Marcus Wagner: Wie man durch eine Postkarte steigt (ab 11 Jahre)
Martin Cloake (u.a.): FUSSBALL - Technik, Teams, Meisterschaften (ab 8 Jahre)
Brigitte Blobel: Drama Princess
Arena 2008
ISBN 978-3-401-06349-2
228 Seiten (kartoniert)
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
"Amelie steht vorn an der Bühne, angestrahlt von tausend Scheinwerfern, und blinzelt gegen das grelle Licht. Unten im Parkett sitzen die Leute und gaffen sie an. Sie und vierundzwanzig andere Mädchen, die auch alle einen Badeanzug tragen und dazu hochhackige Schuhe, was Amelie lächerlich findet. […] Amelies Kopf glüht. Aber sie lächelt. Ihr Gesicht ist nur noch eine Maske, aber sie lächelt ununterbrochen, seit Stunden, wie es ihr scheint."
Für die 15-jährige Amelie scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als sie eingeladen wird, an einem Modelwettbewerb teilzunehmen. In Gedanken sieht sie sich schon auf den Laufstegen von Mailand und Paris von Fotografen umgeben und bejubelt. Dabei hatte der Fotograf Nik, den Amelie und ihre Freundin Judith im Freibad kennen gelernt hatten, eigentlich nur Augen für Judith gehabt, die nach Amelies Meinung eher klein und pummelig ist. Dreißig Fotos hatte Nik von Judith gemacht - für Amelie war nur ein Foto übrig geblieben, um "das letzte Bild [zu] verschießen".
Amelie ist groß, schlank und sehr hübsch. Doch in Gedanken zählt sie sich oft ihre vielen "Schönheitsfehler" auf, zu denen Merkmale gehören wie "zu langer Oberkörper, zu große Füße, zu kleine Hände, Haare zu glatt und zu weich, Augen nicht blau genug". Aufgrund ihres mangelnden Selbstbewusstseins ist sie auch nicht beleidigt, wenn jemand an ihr herummäkelt. Als Nik nach Wochen wieder auftaucht, ist es Amelie, die ihn jetzt zu interessieren scheint. Amelie ist beeindruckt von Nik, der mit einem schwarzen BMW Cabriolet vorfährt. Er will mit ihr ein Shooting machen und sie bei einem renommierten Modelwettbewerb anmelden!
Für die ganz große Karriere verlässt Amelie sogar ihre Familie und zieht in eine andere Stadt, denn sie will sich nur noch auf ihre Karriere als Supermodel konzentrieren. Doch schon bald muss sie erkennen, wie hart der Alltag eines Models wirklich ist. Nik hatte ihr ein Shooting für die berühmte Zeitschrift "Annabelle" in Aussicht gestellt, doch davon ist nun keine Rede mehr. Ganz im Gegenteil - er entpuppt sich als sehr launischer Fotograf, der mit seinen Mitarbeitern nicht gerade zimperlich umgeht und - je nach Stimmung - einen sehr rauen Ton anschlagen kann.
Sehr schnell muss die junge Amelie erkennen, dass Model sein nicht viel mit Glamour und hohen Gagen zu tun hat, sondern ein knallhartes Business ist, in dem nur die Stärksten und Besten überhaupt eine Chance haben. Als sogar die Siegerin des Modelwettbewerbs schließlich in Niks Fotostudio auftaucht, obwohl Amelie diese bereits auf den Laufstegen von New York, Mailand und Paris wähnte, ist sie völlig überrascht…
Brigitte Blobel beschreibt nüchtern und eindringlich die krasse Realität der Modelwelt, die im scharfen Gegensatz zu den Träumen und Vorstellungen von Amelie steht. Die Autorin lässt ihre Protagonistin tief sinken und viel erdulden, bis sie schließlich den Entschluss fasst, der harten Modelwelt den Rücken zu kehren und zu ihrer Familie und ihren Freunden zurückzukehren.
(w-m, Arbeitskreis Leseerziehung)
Albrecht Beutelspacher, Marcus Wagner: Wie man durch eine Postkarte steigt … und andere spannende mathematische Experimente
Herder 2008
ISBN 978-3-451-29643-7
160 Seiten (Halbleinen)
Altersempfehlung: ab 11 Jahre
Mit Illustrationen von Anna Zimmermann
Das originelle Buch von Albrecht Beutelspacher und Marcus Wagner führt den Lesern in 44 mathematischen Experimenten eines immer wieder vor Augen: Mathematik ist begreifbar und macht Spaß! Hier geht es nicht um Rechnen und Beweisen von Formeln, sondern es wird geschnitten, gefaltet, geklebt und gebastelt. In der Regel reichen einfachste Hilfsmittel wie Papier, Stift, Lineal und Klebstoff für die verblüffenden Experimente aus. Aber auch Toilettenpapierrollen, Trinkhalme und Teelichter kommen zum Einsatz.
Das Buch beschreibt in acht Kapiteln ganz unterschiedliche mathematische Experimente:
- Wie stellt man aus einem Rechteck ein Quadrat her? Wie gelangt man von einem Dreieck zum Sechseck?
- Ausgehend von der Frage "Muss ein Rad immer rund sein?" werden die Leser angeleitet, ein Fahrzeug mit eckigen Rädern zu konstruieren.
- Der Buchstabe "T" wird durch Zerlegung in vier Teile zu einem spannenden Knobelspiel. Zusätzlich erhalten die Leser Tipps und Tricks zum Herstellen weiterer Buchstabenknobelspiele.
- In ähnlicher Weise wird das Knobelspiel "Qua-Dreieck" erklärt, bei dem aus vier Teilen ein gleichseitiges Dreieck oder ein Quadrat gelegt werden kann.
Für großes Erstaunen werden die Leser sorgen, wenn sie demonstrieren, wie man durch eine ganz normale Postkarte steigen kann oder welche Überraschungseffekte beim Zerschneiden von einem oder sogar zwei Möbiusbändern auftauchen. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn die Autoren die Kreiszahl Pi an einem ganz normalen Kölschglas erforschen! Mit diesem erstaunlichen Experiment lässt sich wahrscheinlich manche Wette gewinnen, so vermuten auch die Autoren.
Zwischen diesen Experimenten sind immer wieder kurze informative Texte eingeflochten, z.B. über den goldenen Schnitt, über Flugbahnen, die Parabeln beschreiben und inwiefern die Form eines Fußballs in der Chemie eine Rolle spielt. "Der Ball ist rund" - so heißt es in einem berühmten Fußballzitat - doch aus mathematischer Sicht ist das vollkommen falsch, wie in einem Experiment bewiesen wird.
Im letzten Kapitel, das den Titel "Geheimnisvolles" trägt, wird verraten, wie berühmte Codes funktionieren, mit denen wichtige Botschaften verschlüsselt wurden, um sie vor neugierigen Blicken zu schützen, so z.B. der von Julius Cäsar selbst verwendete "Cäsar-Code".
Das Buch ist hervorragend geeignet für Mathematikinteressierte. Aber auch so mancher "Mathematikmuffel" wird überrascht sein, wie Mathematik hier zum echten Erlebnis wird und ganz nebenbei mathematische Gesetzmäßigkeiten veranschaulicht und begreifbar werden.
Ein sehr praxisnahes Mathematikbuch, ein "Mitmach-Buch", das Mathematik zum Erlebnis werden lässt und Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistern kann. Monatelang gehörte es zu den zwanzig meistverkauften deutschen Sachbüchern.
(w-m, Arbeitskreis Leseerziehung)
Martin Cloake (u.a.): FUSSBALL - Technik, Teams, Meisterschaften
Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2009
ISBN 978-3-8310-1321-0
152 Seiten, mit über 500 farbigen Bildern
Altersempfehlung: ab 8 Jahre
Fußball ist überall beliebt. Von der kleinsten Insel bis zur abgelegenen Wildnis. Das Buch für alle Fans beschäftigt sich mit den Regeln, den größten Mannschaften und berühmtes-ten Spielern, den leidenschaftlichsten Fans und natürlich der Fußballgeschichte. Angerei-chert ist das Werk mit Spieler- und Erfolgsstatistiken der Teams und über 500 Bildern der Nationalhelden. Hier werden nicht nur die Männer beachtet: Neben internationalen Stars wie Michael Ballack, Ronaldo und Zinedine Zidane findet der Leser bzw. die Leserin auch Portraits weiblicher Fußballprofis wie Birgit Prinz.
Genau aufgelistet sind des Weiteren die Erfolge der größten Vereine der einzelnen Länder, sowie beeindruckende Statistiken über Meisterschaften und Fußballer des Jahres - alles was man als echter Fußballkenner wissen muss.
Ein besonderes Highlight bietet schon das Buchcover: Der Einband ist aus echtem Trikot-stoff. FUSSBALL - Technik, Teams, Meisterschaften ist also nicht nur von innen etwas Besonderes.
Dieses Buch enthält interessante und spannende Informationen, aus denen selbst der größte Fußballkenner noch etwas lernen kann. Durch die vielen Bilder und überschauba-ren Texte ist es auch für eher schwer zu motivierende Leser geeignet. Dies dürfte vor al-lem für fußballinteressierte Jungen zutreffen, die man über Belletristik weniger zum Lesen bekommt. Durch die Extraseiten zum Frauenfußball ist das Buch aber auch für Fußball spielende Mädchen ansprechend.
(kh/ph, Arbeitskreis Leseerziehung)
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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