Bücher des Monats Mai 2009
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Gabi Neumayer: Frag doch mal die Maus! Fußball (ab 6 Jahre)
Ilkka Remes: Schwarze Kobra (ab 14 Jahre)
Hartmut E. Höfele, Susanne Steffe: Europa in 80 Tönen. Eine multikulturelle Europareise mit Liedern, Tänzen, Spielen und Bräuchen.
Ökotopia 2002
ISBN 3-931902-87-0
157 Seiten
Für Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten, Schulen, Musikschulen, Freizeiteinrichtungen und für die ganze Familie
Mit Illustrationen von Kerstin Heinlein. Eine CD zum Buch enthält Kinderlieder und Tänze aus ganz Europa, die in Deutsch und den Originalsprachen gesungen werden (ISBN 3-939902-88-9).
Die Leser und Leserinnen werden in diesem Buch mit auf eine Reise durch Europa genommen und erleben die kulturelle Vielfalt Europas anhand von Liedern, Tänzen, Geschichten, Bräuchen und Spielen. Viele Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Kulturkreisen Europas ergänzen zudem das bunte musikalische Potpourri.
In der Einleitung wird die Rolle der Musik als interkulturelles Erziehungs- und Kommunikationsmittel thematisiert, ein kurzer Blick auf die Geschichte Europas geworfen, und es werden im Rahmen einer kleinen Musikkunde verschiedene Musikinstrumente vorgestellt, die im Laufe der Geschichte von den unterschiedlichen ethnischen Volksgruppen Europas eingeführt bzw. erschaffen wurden.
Die folgenden 22 Kapitel schildern sodann Besonderheiten wie z.B. typische Bräuche der einzelnen Länder Europas, beschreiben diese jeweils in einem kurzen Einleitungstext und stellen Lieder, Kinderreime, Tänze oder Bewegungsspiele des jeweiligen Landes vor. Dabei geben die Kapitelüberschriften zum Teil bereits Hinweise:
- Benelux: drei Länder - ein Begriff
- Frankreich - Land der Troubadoure und Chansons
- E viva Espagna - Spanien lebe hoch
- Portugal - Heimat der Sehnsucht
- Griechenland - Land der Sonne und des Tanzes
- Bulgarien & Rumänien - Hochzeitskapellen und Zigeunermusik
- Russland - Das weite Land mit der großen Seele
- Dänemark, Grönland & Island - Heimat der Wikinger
- Österreich - Zwischen Sinfonieorchester & Stubenmusik usw.
Jedes Land hat seine Besonderheiten, seine eigene Geschichte und Tradition. Es gibt viel Interessantes zu entdecken, wie z.B. irische Kinder-Stepptänze, einen niederländischen Holzschuhtanz, englische "nursery rhymes", französische Spiellieder, ein russisches Wiegenlied, einen spanischen Kinder-Bolero zum Mitsingen und Tanzen, ein ungarisches Kreisspiel, ein Kinder-Jodellied aus der Schweiz und eine Anleitung zum Kanonsingen in mehreren Sprachen.
Auch größere musikalische Projekte sind enthalten, wie z.B. das Kinderballett "Der Nussknacker", zu dem die Autoren einige Hinweise zur Gestaltung geben. Der Karneval der Tiere von Camille de Saint-Saens ist durch seine lautmalerische Musik geeignet, bereits jungen Kindern einen erlebnisorientierten Zugang zur klassischen Musik zu vermitteln. Die Geschichte vom Rattenfänger aus Hameln, die von der Magie und dem Zauber der Musik erzählt, eignet sich gut als Aufführungsspiel, wie die Autoren anhand von Tipps zur praktischen Umsetzung erläutern. Mit Anregungen zur Organisation eines europäischen Kindermusikfestes schließt das Buch.
Mit den vielseitigen musikalischen Bausteinen, die in diesem Buch für verschiedene Altersstufen dargeboten werden, können Projekttage, Kinderfeste und musikalische Aufführungen gestaltet werden. Dabei lassen die kurzen didaktischen Hinweise zur musikalischen Umsetzung viel Raum für die eigene Fantasie und erfordern - je nach ausgewähltem Projekt - viel Elan und Engagement.
Aber selbstverständlich ist es auch möglich, nur auf einzelne Lieder oder Tänze zurückzugreifen und diese mit Kindern spielerisch zu realisieren. Dabei sind die Altersempfehlungen zu den Tänzen, Liedern und Bewegungsspielen hilfreich für die pädagogische Arbeit mit diesem Buch.
Das Buch ist eine Fundgrube für eine musikalisch-kulturelle Reise durch Europa. Das Notenmaterial zu den Liedern und die CD zum Buch mit Liedern und Tänzen aus Europa, die in Deutsch und den Originalsprachen gesungen werden, eröffnen viele Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten. Lediglich im Kapitel über "Popmusik" fällt die sehr am Jugendslang orientierte Sprache etwas aus dem Rahmen. Ansonsten eignet sich das Buch sehr gut für den Einsatz im Kindergarten, in der Grundschule, in Freizeiteinrichtungen oder in der Familie.
(w-m, Arbeitskreis Leseerziehung)
Gabi Neumayer: Frag doch mal die Maus! Fußball
cbj
ISBN 3570134040
56 Seiten
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Ansprechend ist das Buch schon durch seinen Einband, der teilweise aus grünem Samt besteht und ein haptisches Erleben ermöglicht. Aber auch der Inhalt zeigt eine Erlebniswelt auf, die nicht nur in Jahren der Europa- oder gar Weltmeisterschaft Kinder in ihren Bann zieht. Die umfassenden Informationen zum Thema Fußball, die die Maus hier bietet, sind für viele Kinder von Interesse. Die Ausführungen der Maus beginnen mit der Geschichte des Fußballs und gehen dabei der Frage nach, wer das Spiel denn eigentlich erfunden hat.
Weitere Themen rund um den Fußball werden aufgegriffen:
- Wie lauten die Fußballregeln?
- Wer sind die besten Spieler der Welt?
- Welche Geheimnisse gibt es beim Ablauf einer WM?
- Wie wird ein Fußball hergestellt?
Gut verständlich, strukturiert und durch zahlreiche Illustrationen und Klappbilder anschaulich gemacht werden die Sachverhalte erklärt.
Die bekannten "Sachgeschichten" der Maus haben in vielen Familien seit 35 Jahren einen Sonderstatus: Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene schauen gebannt zu, wenn in der "MAUS" die Welt erklärt wird. "Die Sendung mit der Maus ist ein Klassiker mit Kultstatus!" so der Klappentext.
Das Erfolgsprinzip der "Sendung mit der Maus" ist einfach:
Die Fragen der Kinder werden ernst genommen. Man beschäftigt sich intensiv mit den Themen, die ihr Interesse wecken. Und genau das macht auch die Sachbuchreihe: Einfache und verblüffende Kinderfragen lenken die Aufmerksamkeit auf komplexe Sachverhalte, die dann Schritt für Schritt erklärt werden - spielerisch, sachlich fundiert und kindgerecht. Insgesamt ein gut gemachtes Sachbuch, das immer wieder gerne gelesen werden wird und in keiner "Frag doch mal …die Maus"-Sammlung fehlen sollte.
(ph, Arbeitskreis Leseerziehung)
Ilkka Remes: Schwarze Kobra
dtv extra
ISBN 978-3-423-71348-1
300 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Aaro Nortamo, ein 14 jähriger finnischer Junge, der mit seinen Eltern in Brüssel lebt, bekommt über das Internet Kontakt zu dem englischen Mädchen Gemma, das ihn sehr beeindruckt. Gemma stellt Aaro im Chat immer wieder persönliche Fragen. Aaro denkt, dass das wohl typisch für Mädchen ist und ahnt nicht, dass in den Chat-Gesprächen ein Mann die Fäden zieht: Der Ire Dolan, der seine Tochter als Lockvogel benutzt und unter dem Decknamen "Operation Schwarze Kobra" einen der tollkühnsten Coups der Kriminalgeschichte vorbereitet: Den Überfall auf einen schwer bewachten Atomtransport, um eine Ladung Plutonium in seinen Besitz zu bringen. Dolan verfolgt damit die Absicht, die englische Regierung zu erpressen, die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield abzuschalten.
Als Aaro in den Ferien seine Tante in England besucht, arrangiert er ein Treffen mit Gemma. Bei dieser Gelegenheit wird er entführt und gezwungen, bei dem waghalsigen Überfall mitzumachen. Aaro beobachtet die Entführer und Gemma sehr genau, und bald wird ihm klar, welche Rolle Gemma wirklich spielt. Als während der "Operation Schwarze Kobra" nicht alles nach Dolans Plan läuft, verhindern Aaro und Gemma schließlich das Schlimmste und werden von der Polizei gerettet.
Ilkka Remes ist zurzeit der meistgelesene Autor in Finnland. Sein Name steht für hochkarätige Spannungsliteratur. Seine Bücher sind regelmäßig sofort nach dem Erscheinen an der Spitze der Bestsellerlisten zu finden. Nach "Operation Ocean Emerald" ist "Schwarze Kobra" sein zweiter Titel speziell für junge Leser.
Remes hat mit Aaro und Gemma Identifikationsfiguren gewählt, die sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen werden. Aaro ist für sein Alter eher klein und wird von seinem zwei Jahre älteren Cousin Julius wie ein kleiner Junge behandelt. Während Aaro in gut bürgerlichen Verhältnissen aufwächst und selbstverständlich die Schule besucht, wurde Gemma wegen ihrer Schwänzerei der Schule verwiesen. Gemma kann mit Mädchen ihres Alters nichts anfangen. Mit ihren verzottelten grünlich gefärbten Haaren, ihrem Nasenpiercing und ihrer wenig damenhaften Art sich zu kleiden und zu reden, symbolisiert Gemma die unangepasste Jugendliche, die erst im Gefängnis ihren Weg findet.
(kim, Arbeitskreis Leseerziehung)
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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