Bücher des Monats Februar 2010
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Annette Neubauer: Lukas und die halbe Wahrheit (ab 8 Jahre)
Willi Fährmann: Der Wackelzahn muss weg
Arena Verlag, Würzburg 2009
ISBN 978-3-401-09461-8
52 Seiten mit Lesebegleitheft
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Zuordnung zu den Bildungsstandards: BS 2
Bei der Reihe "Bücherbär" handelt es sich um ein Erstleseprogramm, das für 5 Lesestufen entwickelt wurde:
1. Lesestufe - ab 5/6 Jahre
2. Lesestufe – ab 6 Jahre (1. Klasse)
3. Lesestufe ab 7 Jahre (2. Klasse)
4. Lesestufe ab 7/8 Jahre (2./3. Klasse)
5. Lesestufe ab 8 Jahre (3. Klasse)
Die Lesestufen bauen aufeinander auf und entsprechen den Fähigkeiten, die notwendig sind, um das Buch zu erlesen und zu verstehen. Es gibt durchaus Überschneidungen, was die Klassenstufen angeht, da sich die Einteilung der Lesestufen an der Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler orientiert, die bei verschiedenen Schülern in einer Klassenstufe durchaus unterschiedlich sein kann. Die Bücherbär - Reihe ist so konzipiert, dass die jungen Leser nicht überfordert werden und das für sie passende Buch allein bewältigen können. Ziel der Reihe ist, die Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Lesen zu führen und Spaß am Lesen zu vermitteln.
"Der Wackelzahn muss weg" ist ein Buch aus der Bücherbär – Reihe, das vom Verlag für Erstleser empfohlen wird (2. Lesestufe). Die sechs Kapitel des Buches sind kurz, so dass auch Erstleser ein Kapitel an einem Tag bewältigen können. Die große Fibelschrift und die klare Textgliederung erleichtern den Erstlesern das Erlesen des Textes. Jede Seite ist farbig illustriert. Die Illustrationen von Mechthild Weiling - Bäcker stehen im engen Zusammenhang zum Text und sind mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestaltet. Das Leseübungsheft von Frauke Nahrgang liegt dem Buch bei und regt die Schülerinnen und Schüler an, genau zu lesen, eventuell nachzuschlagen und Textverständnis zu überprüfen.
Willi Fährmann hat mit seinem Buch "Der Wackelzahn muss weg" eine Geschichte für Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse geschrieben und ein Problem zum Thema des Buches gemacht, das alle Kinder dieser Altersstufe kennen: den Zahnwechsel. Martin entdeckt am Tag nach seinem sechsten Geburtstag, dass einer seiner Zähne wackelt. Da der Zahn aber nicht einfach ausfällt und Martin nicht zum Zahnarzt möchte, muss er sich etwas einfallen lassen. Er beschließt seinen Großvater zu fragen, der ja jede Menge Erfahrung mit wackelnden Zähnen hat. Leider hat Martins Opa mit der "Türklinken – Bindfaden" Methode keinen Erfolg. Auch die Vorschläge von Onkel Pete und Frau Kubitschek befreien Martin nicht von seinem Wackelzahn. Als sein Freund Max Martin eine große Kneifzange zeigt, mit der sein Opa früher die Milchzähne herausgezogen hat, entschließt sich Martin doch lieber zum Zahnarzt zu gehen. Dr. Zimmer gelingt es endlich, Martin von seinem Wackelzahn zu befreien und Martin spürt lediglich ein schwaches Zucken dabei. Zunächst empfindet Martin die Zahnlücke als störend, entdeckt aber bald, dass er mit seiner Zahnlücke jedes Wettspucken gewinnen kann. Nach einem halben Jahr stehen bei Martin bereits drei Zähne im Regal und wenn jemand nicht weiß, wie er mit seinem Wackelzahn fertig werden soll, muss er nur Martin fragen, denn der ist jetzt Experte für Wackelzähne.
(kim, Arbeitskreis Leseerziehung)
Annette Neubauer: Lukas und die halbe Wahrheit
Ueberreuter, Wien 2009
ISBN 978-3-8000-5453-4
96 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahre
Zuordnung zu den Bildungsstandards: BS 2
Lukas musste vom Land in die Stadt umziehen, weil sein Vater seine Arbeitsstelle verloren hatte und die Mutter nur in der Stadt eine Arbeitsstelle finden konnte. Lukas geht nun in eine neue Schule und hat seine alten Freunde zwangsläufig verloren. Als ihn ein Mitschüler fragt, was sein Vater macht, antwortet Lukas wahrheitsgemäß "Fußballspielen". Prompt nimmt Tobi an, dass der Vater von Lukas Fußballprofi ist. Lukas genießt die Bewunderung, widerspricht nicht, und verstrickt sich immer mehr in ein Lügengebilde, das zusammenbricht, als Tobi ein Fußballspiel des Vereins anschaut, bei dem angeblich Lukas’ Vater spielt. Wieder kann sich Lukas kurzfristig mit einer Schwindelei retten – aber als der Vater von Lukas unerwartet beim Bolzplatz auftaucht, um seinen Sohn abzuholen, kommt die ganze Wahrheit ans Licht. Lukas weiß zunächst nicht, wie er seinen Freunden jemals wieder in die Augen schauen soll. Sein Vater bestärkt ihn darin, seine Fehler zuzugeben und Lukas entschließt sich schweren Herzens auf seine Freunde zuzugehen und seine Schwindeleien zuzugeben. Obwohl seine Freunde ihn zunächst wegschicken, sprechen sie ihn doch nach kurzer Zeit wieder an und bieten Lukas an, mit ihnen für das wichtige Fußballspiel gegen die Lattenknaller zu trainieren. Als Lukas mit seinen Freunden das Spiel gegen die Lattenknaller gewinnt, sind seine Schwindeleien vergessen. Lukas hat echte Freunde an seinem neuen Wohnort gefunden.
Das Buch "Lukas und die halbe Wahrheit" wird in erster Linie Jungen ansprechen. Nicht nur die Thematik: Fußball ist DAS Jungenthema – auch die Sprache des Buches orientiert sich am Sprachgebrauch der Jungen. Begriffe wie: Vollspann, passgenau, Keeper, etc. werden von wenigen Mädchen dieser Altersstufe benutzt. Bei den Protagonisten handelt es sich ebenfalls bis auf die bubenhafte Sonja um Jungen.
Obwohl dem jungen Leser in diesem Buch deutlich vor Augen geführt wird, dass sich Schwindeleien nicht lohnen und die Wahrheit früher oder später ans Licht kommt, vermeidet Annette Neubauer in ihrem Buch den erhobenen Zeigefinger. Im Gegenteil – dem Leser wird es leicht gemacht, Lukas in seiner Situation zu verstehen. Die Autorin lässt den Protagonisten und den Leser jedoch in seiner Not nicht allein und zeigt einen Lösungsweg auf, den Kinder auf ähnliche Situationen übertragen und sich so aus zunächst aussichtslos erscheinenden Situationen befreien können.
Auf der Website des Verlages stehen unter: http://www.ueberreuter-sachbuch.at diverse Begleitmaterialien zum kostenlosen Download für den Einsatz dieses Buches im Unterricht bereit.
(kim, Arbeitskreis Leseerziehung)
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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