Bücher des Monats Januar 2011
In diesem Monat empfehlen wir folgende Bücher:
Lucy Scharenberg: Der kleine Maja (ab 6 Jahre)
Michael Frey, Andreas Wirthensohn (Hrsg.): Wieder alles weich und weiß - Gedichte vom Schnee,
dtv, 2010
ISBN 978-3-423-13926-7
176 Seiten
Altersempfehlung: ohne Altersangabe
Mit Illustrationen von Rotraut Susanne Berner
Schnee hatte schon immer eine besondere Bedeutung für die Menschen - für die einen als faszinierende weiße Pracht, die sehnlich erwartet wird - für die anderen hingegen als ärgerliche Schneelast, der man sich bald wieder entledigen sollte.
In ca. 80 Gedichten vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zeigt sich in eindrücklicher Weise, wie sich die Poeten mit dem Thema Schnee auf mannigfache Weise befassen. Ähnlich wie die Kinder gehören auch die Dichter zur Gruppe der Schneefreunde, die sich von den weißen Flocken inspirieren lassen und dieses Motiv in vielfältigen Variationen aufgreifen.
Der Gedichtband ist in sieben Kapitel aufgeteilt, die Heiteres, Nachdenkliches und Spannendes für die Leserinnen und Leser bereithalten:
I) Betrifft: Erster Schnee
II) Schnee fiel
III) Im Schnee
IV) Die Kündigung des Schneemanns
V) Augenblicke wie Schnee
VI) Verschneiter Frühling
VII) Und Schnee steigt auf
Autoren wie Joseph von Eichendorff, Theodor Fontane, Erich Kästner, Gottfried Keller und Joachim Ringelnatz kommen ebenso zu Wort wie Ilse Aichinger, Jürgen Becker, Sarah Kirsch, Richard Dehmel, Robert Gernhardt und Albert von Schirnding, um nur einige der ca. 70 vertretenen Autorinnen und Autoren zu nennen.
Dabei erhebt die Auswahl an Gedichten keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern es kam den Herausgebern darauf an, die Vielfalt und Produktivität des Motivs "Schnee" in der deutschsprachigen Lyrik sichtbar werden zu lassen. Ist der Schnee selbst häufig von kurzer Dauer, so kann ihm durch die Literatur mit Worten Dauerhaftigkeit verliehen werden. Jede einzelne Schneeflocke ist etwas Einmaliges, ein Unikat - und so sind auch die einzelnen Gedichte über den Schnee "singuläre Gebilde", die jeweils einen eigenen Blick auf die weißen Flocken werfen (vgl. S. 165f.).
Die illustrierte Anthologie passt wunderbar zur Jahreszeit und kann Jugendlichen wie auch erwachsenen Leserinnen und Lesern (nicht nur) bei winterlichen Temperaturen wärmstens empfohlen werden.
(wm, Arbeitskreis Lesen)
Lucy Scharenberg: Der kleine Maja
Ueberreuter, Juli 2010
ISBN 978-3-800-05564-7
48 Seiten
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Zuordnung zu den Bildungsstandards: BS2
Maisfrosch, ein kleiner Majajunge, wird während eines Vulkanausbruchs von seinen Eltern getrennt. Er schafft es jedoch, die Stadt Tikal zu erreichen. Dort sucht er vergeblich nach seinen Eltern. Fasziniert folgt er der Ansprache des Königs und seines Kalenderpriesters Lamat. Der Kalenderpriester glaubt, dass die Götter etwas von den Menschen erwarten und es daher zu dem Vulkanausbruch kam. Zu Ehren der Götter soll deshalb ein Ballspiel stattfinden, um diese zu besänftigen. Unglücklicherweise wird das Ballspiel von zwei Wachen unterbrochen, die zwei Gestalten zwischen sich führen. Maisfrosch erkennt in ihnen sofort seine Eltern. Der Majakönig ist jedoch der Ansicht, dass die beiden ihm als Sklaven von den Göttern geschenkt wurden, weil sie just an dem Tag eintreffen, als das Ballspiel zu Ehren der Götter stattfindet. In Lamat findet Maisfrosch einen Fürsprecher und der König lässt sich schließlich erweichen, dass er die Eltern von Maisfrosch im Austausch gegen ein anderes Geschenk, das ihm gefällt, freigibt.
Zunächst weiß Maisfrosch nicht, wie er zu einem würdigen Geschenk für den König kommen soll. Ein Äffchen, das ihn schon längere Zeit verfolgt, zeigt ihm eine Lösung auf: Das Äffchen frisst längliche, gelbe Früchte und lässt die Kerne auf dem Boden liegen, wo sie von der Sonne geröstet werden. Als die alte Urpi einige Samen zerreibt und das Äffchen den Honigtopf mitsamt der Kakaoreibe umstößt, sodass alles in einen Topf mit heißem Wasser fällt, ist der Kakao erfunden. Maisfrosch bringt dem König eine Schale dieses göttlichen Getränkes und erlöst so seine Eltern.
Lucy Scharenbergs Buch "Der kleine Maja" ist in der Erstlesereihe "Lesebiene" erschienen. Diese Reihe des Ueberreuter Verlages bietet Bücher für Erstleser an, die nach vier Lesestufen gegliedert sind:
Lesestufe 1: pro Seite ca. 30 Wörter
Nomen durch Bilder ersetzt eine einfache Geschichte mit Bild-Wörterbuch
Lesestufe 2: pro Seite ca. 40 Wörter
zusammengesetzte Wörter durch Bilder ersetzt eine Geschichte mit Bild-Wörterbuch
Lesestufe 3: pro Seite ca. 60 Wörter
eine Geschichte in fünf Kapiteln mit Rätseln
Lesestufe 4: pro Seite ca. 100 Wörter
eine Geschichte in sechs Kapiteln mit Rätseln
Das Buch "Der kleine Maja" ist der Lesestufe 4 zugeordnet, kann jedoch von den meisten Schülerinnen und Schülern am Ende des ersten oder in der ersten Hälfte des zweiten Schuljahres selbstständig gelesen werden. Die überschaubaren Kapitel von 6 bis 8 Seiten werden nicht nur durch ansprechende, den Text stützende Illustrationen aufgelockert, für den Druck wurde auch eine große, klare Druckschrift gewählt, die den jungen Leserinnen und Lesern das Erlesen erleichtern. Die spannende Handlung wird sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen, die in Maisfrosch eine Identifikationsfigur finden.
Jedes der sechs Kapitel schließt mit drei Fragen zum Text (Leserätsel) ab. Die Schülerinnen und Schüler lernen so frühzeitig am Text zu arbeiten und nachzulesen, wenn sie eine Frage nicht beantworten können.
(Kim, Arbeitskreis Lesen))
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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