Kobi Yamada: Was macht man mit einem Problem?
Verlag: Adrian Verlag 2018
Illustratorin: Mae Besom
ISBN-13: 978-3947188123
Gebunden : 40 Seiten
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Bilder - Vorlesebuch
Die Handlung ist sehr schnell zusammengefasst: Ein Kind hat ein Problem, von dem es sich verfolgt fühlt. Als das Kind flüchtet, verschwindet es nicht, sondern wird immer größer. Schließlich erkennt das Kind, dass es das Problem als Chance sehen muss und alles ändert sich.
Kobi Yamada wendet sich in seinem Kinderbuch einer philosophischen Fragestel-lung zu. Sowohl Kindern als auch Erwachsenen begegnen täglich kleine und große Probleme. Aus der Ich-Perspektive schildert das Kind seine Begegnung mit dem Problem und beschreibt seine Ängste. Durch die Perspektivwahl wird die Nähe zum Leser / zur Leserin geschaffen. Er / Sie kann sich mit dem Protagonisten identifizieren und erkennt sich selbst wieder.
Beim Lesen und Ansehen der Bilder wird schnell deutlich, dass das Problem ein Bedrohungsgefühl beim Kind auslöst. Verdeutlicht wird dies durch die Aquarellzeichnungen. Das Problem ist zunächst ein Wölkchen, das eine Wolke wird und weiterwächst, bis es ein Unwetter ist. Die Symbolik veranschaulicht das Problem sehr gut. Auch die Farbwahl unterstützt die Aussagen: Die Zeichnungen sind grau in grau, als das Kind beschließt, nach einer Lösung zu suchen, werden sie sepiafarben, das Kind farbig. Die Wahrnehmung des Problems als Chance wird durch farbige Bilder in warmen Farben verdeutlicht.
Der Konflikt des Kindes im Inneren wird sehr deutlich und verständlich dargestellt. Kinder im Grundschulalter können sich einem Thema nähern, das jeder kennt: Ein Problem, das zunächst klein ist, vergrößert sich, wenn man es versucht zu ignorie-ren. Es vereinnahmt den Einzelnen / die Einzelne immer mehr, bis man keinen Ausweg mehr sieht. Die Lösung, die Yamada anbietet, ist lebensphilosophisch: Man muss sich dem Problem stellen, es als Chance ansehen, um sich weiterzuent-wickeln und am Ende festzustellen „Jedes Problem birgt eine Chance für etwas Gu-tes. Man muss nur danach suchen.“ (S. 38).
Eine klare Empfehlung als Vorlesebuch für Tageseinrichtungen für Kinder, Grundschulen sowie die Thematisierung eines philosophischen Themas zu Hause. Der Betrachter / die Betrachterin wird zum Nachdenken angeregt, der Fokus liegt auf dem Positiven, sodass Lösungsansätze angeboten werden. Pädagogische Fachkräfte / Lehrkräfte und Eltern können mit dem Kind / den Kindern die Probleme, die sich unweigerlich immer wieder ergeben, thematisieren und nach der Chance suchen, die es dadurch gibt.
Einblicke in beispielhafte Innenseiten des Buchs (©: Illustrationen: Mae Besom / Adrian Verlag Texte: Kobi Yamada /Adrian Verlag).
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Volker Meid: Das Buch der Literatur: Deutsche Literatur vom frühen Mittelalter bis ins 21.Jahrhundert
Verlag: Reclam 20174
ISBN-13: 978-3150111178
Taschenbuch : 526 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Sachbuch
„Das Buch der Literatur“ von Volker Meid liegt in der vierten aktualisierten und ergänzten Ausgabe vor. Die deutsche Literaturgeschichte vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart wird in einzelnen Kapiteln beleuchtet, die unabhängig voneinander gelesen werden können. Der Band bietet geschichtlichen Hintergrund, ist „Bildband“ und „Nachschlagewerk“ in einem. Dabei widmet sich jedes Kapitel einem Jahrhundert, lediglich das Mittelalter wurde aufgrund des Zeitumfangs in drei Kapitel geteilt: Frühes Mittelalter, Hochmittelalter und Spätmittelalter. Für das 19. Jahrhundert wurde ein Zusatzkapitel „Revolution und Restauration“ aufgenommen.
Die Jahrhunderte werden durch verschiedene Themen-Einheiten dargestellt, jeder wird dabei eine Doppelseite zugeordnet. Nach einer kurzen Einführung, „Zeitraum“, werden Themen wie „Epoche/Strömung“, „Stoffe/Themen“, „Gattung“, „Wirkungsgeschichte“, „Autor“, „Poetik“, „Medien“ oder „Literaturbetrieb“ immer wieder aufgegriffen. Der Autor konzentriert sich dabei auf die zentralen Aspekte sowie die wichtigsten Autoren und Autorinnen.
Das Werk ist sehr umfangreich, gleichzeitig aber sehr übersichtlich. Durch die chronologische Anlage kann man sich schnell einen Überblick verschaffen, die Texte überzeugen durch Sachkenntnis und einheitlichen Aufbau. Auf allen Seiten sind Randspalten zu finden, sie bieten in knappem Umfang Zeittafeln, Biographien und Zitate. Die Abbildungen sind aussagekräftigt und gut in den Text oder die Randspalten integriert.
Geeignet ist das Werk für den interessierten Leser / die interessierte Leser ebenso wie für den Einsatz in Schule und Studium. Studenten / Studentinnen können sich einen Überblick zu einer Epoche erarbeiten sowie auf einzelne Aspekte zurückgreifen, was durch das systematische Verzeichnis am Ende erleichtert wird. Für den Unterricht bieten die Texte eine Möglichkeit, Inhalte durch solide erarbeitete Sachtexte zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler können eigenständig mit Hilfe der Kapitel eine Epoche erarbeiten. Wichtig dabei ist aber, dass Lesetechniken vorab erarbeitet wurden und die Lernenden in der Lage sind, mit Sachtexten umzugehen.
Aus der gleichen Reihe bietet der Verlag noch Ausgaben zu Kunst, Musik und Architektur an. Sollten alle Ausgaben in der Schule zur Hand sein, kann man den Schülerinnen und Schülern sowie Kollegen und Kolleginnen ein umfangreiches Kulturkompendium anbieten.
Einblicke in einige Innenseiten des Buchs (©Reclam, Ditzingen).
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