Autorenlesung
Bei einer Autorenlesung liest ein Autor bzw. eine Autorin (im Folgenden sind mit „Autor“ immer beide gemeint) aus eigenen Werken vor, erzählt vom eigenen Schaffen und beantwortet Fragen der Zuhörer. Autorenlesungen können an verschiedenen Orten stattfinden, meist im Kindergarten, in der Schule oder in der Bibliothek. Es können aber auch „exotische“ Plätze sein - in einem Museum, im Wald, auf dem Bauernhof - Orte, an denen auch die Handlung des Buches spielt. Die Kinder gewinnen Einblick in die Entstehung eines Buches und den Tagesablauf eines Autors. Die Erzählungen des Autors regen viele Kinder an, selbst Geschichten zu malen oder zu schreiben. Besonders spannend und hilfreich ist es für sie zu hören, was der Autor macht, wenn er eine Schreibblockade hat und woher er die Ideen für seine Figuren und Geschichten nimmt.
Außerordentlich beliebt ist das an die Lesung anschließende Signieren. Ein Autogramm einer „berühmten“ Person zu haben macht viele Kinder sehr stolz und ist für Kindergartenkinder eine wichtige Begegnung mit der Schrift. Autorenlesungen müssen dabei keine reinen Lesungen sein: Besonders interessant sind Buchpräsentationen von Autoren, die ihre Bücher selbst illustrieren oder von Autoren-Illustratoren-Duos. Dabei können die Kinder aktiv mit einbezogen werden und z.B. selbst malen. Solche Veranstaltungen eignen sich daher auch für Kindergärten, Kindertagesstätten oder den fächerübergreifenden Unterricht.
Einige Autoren sind dafür bekannt, dass sie ihre Lesungen besonders lebendig gestalten: Sie bringen Instrumente mit und setzen ihre Werke auch musikalisch um. Eine weitere Variante ist es, den Inhalt der Bücher mit Kindern in Form von Mitmachtheatern nachzuspielen.
Gerade bei Lesungen von Sachbüchern ist es ein besonderer Anreiz, wenn der Autor Zeitzeuge, Betroffener oder Experte auf dem Gebiet ist. Dies lässt das Thema des Buches noch lebendiger werden.
Autorenlesungen eignen sich nicht nur als Möglichkeit, bereits im Kindergarten den Zugang zu Literatur und Schrift zu initiieren. Auch für die Schule, den Deutschunterricht, den Religions-, Geschichts-, WZG -Unterricht sowie für viele andere Fächer ist die reale Begegnung mit Autoren stimulierend und eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche selbst zur Schriftproduktion anzuregen.
Der Friedrich-Boedecker-Kreis (FBK)
Der Verein verfolgt die Leseförderung und Literaturvermittlung als Ziel. Im Rahmen seiner Arbeit hilft und berät er Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen und Bibliotheken bei der Durchführung von Autorenlesungen, die der Verein zu besonders günstigen Preisen vermittelt.
Der FBK wurde 1954 in Hannover von engagierten Autoren, Lehrkräften, Bibliothekaren, Buchhändlern und Verlegern gegründet. Benannt wurde er nach dem niedersächsischen Pädagogen Friedrich Bödecker, der sich schon früh für neue Formen der Literaturvermittlung an Bildungseinrichtungen einsetzte.
Auf seiner Homepage bietet der FBK auch eine jedermann zugängliche Autorendatenbank an. Sie enthält derzeit 329 Autorinnen und Autoren, die bereit sind, zu den Honorarkonditionen der Bödecker-Kreise zu lesen. Die meisten haben mindestens zwei Titel auf dem Buchmarkt und z.T. langjährige Leseerfahrung. Kindergärten und Schulen können aber auch selbst Autoren vorschlagen, wenn diese bereit sind, zu den Bedingungen des Vereins vorzulesen.
Weitere Informationen sowie die Autorendatenbank finden Sie im Internet unter: