Lesespiele im Grundschulunterricht
Lesen lernen kann in den ersten Grundschuljahren für manche Kinder der Beginn von Schulunlust und Schulfrust bedeuten. Durch lautes Vorlesen in der Klasse, vor allem wenn es sich um ungeübte Wörter und Texte handelt, werden Kinder bloßgestellt und die Lesefähigkeit nicht verbessert. Lesespiele dagegen stellen besonders in der Eingangsstufe eine Übungsform dar, die an kindliche Entwicklungsprozesse anknüpft, dem Bewegungsdrang der Kinder entgegenkommt und das Erlesen von Texten als sinnhafte Tätigkeit erlebbar macht. Die Spielhandlung steht im Vordergrund, der zu lesende Text ist Mittel zum Zweck. In Partnerarbeit oder in Kleingruppen ist das laute Lesen nicht mehr schambesetzt, da sich die Kinder gegenseitig unterstützen. So kann Lesen zur Bedeutungserfahrung werden, auf spielerische Art gewinnen die Kinder Zuversicht in ihre Fähigkeiten, entwickeln Lesemotivation und nehmen ihre Leseentwicklung positiv wahr.
Einige von verschiedenen Verlagen und Internetanbietern entwickelte Lesespiele wurden vom Institut für Qualitätsentwicklung, Hessen, ausgewählt und dargestellt. In der Broschüre „Lesespiele in der Grundschule“ unterscheidet Susanne Burkhard Lesespiele für die Lernfelder „Wortlesen“, „Satzlesen“ und „Textlesen“ und ermöglicht dadurch, dass Lehrkräfte ihren diagnostischen Blick differenziert auf das Lesen lernen richten können.