Vorlesestudie 2016: Was wünschen sich Kinder?
In dem gemeinsames Projekt der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH wird seit 2007 jährlich in der Vorlesestudie untersucht, welche Auswirkung regelmäßiges Vorlesen auf Kinder hat.
Die Studie analysiert aus Kinder- und Müttersicht, was Vorlesen bedeutet und was sich 5 bis 10-Jährige Kinder wünschen.
Die Kernaussage aus der Studie von 2016 ist: Kinder lieben das Vorlesen
- Vorlesen gefällt fast allen Kindern! Sie können davon nicht genug bekommen. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, ob die Sprache, in der vorgelesen wird, auch die Erstsprache der Kinder ist. Entscheidend ist, dass regelmäßig vorgelesen wird.
- Vor allem die Atmosphäre und die Nähe zu ihren Eltern schätzen Kinder beim Vorlesen. Entscheidend sind aber auch die Geschichte und die Hauptfiguren. Spannung, Spaß und Identifikationsfiguren machen Geschichten wertvoll.
- Kinder ergreifen auch oft selbst die Initiative, damit ihnen vorgelesen wird. Hierbei sind Kinder sehr sensibel dafür, ob Eltern mit Spaß vorlesen und die richtige Geschichte auswählen. Jüngere Kinder mögen es eher lustig, ältere legen größeren Wert auf Spannung.
- Auch das Vorlesen außerhalb der Familie ist wertvoll. Es ergänzt das Vorlesen in der Familie, kann es aber nicht ersetzen. Denn: Nähe und Vertrautheit mit den Eltern fehlen als zentrale Elemente.
Vorlesestudie 2015 - Tägliches Vorlesen unterstützt Kinder nachweisbar in ihrer Entwicklung
In der Vorlesestudie 2015, für die 524 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren und deren Mütter persönlich befragt wurden, ist zum ersten Mal die längerfristige soziale Bedeutung des Vorlesens nachgewiesen. 85 % der Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, besitzen nach Aussage ihrer Mütter einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Dr. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen betont: „Ein Kind mit Gerechtigkeitssinn, das über sein direktes Umfeld hinaus Interesse und Solidarität zeigt, wird sich auch später engagieren – sei es im Ehrenamt oder als Entscheider in einer beruflichen Position.“ Dr. Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe betrachtet die Auswirkungen des Vorlesen als ein Gewinn für alle Seiten: „Diese Kinder sind empathischer und handeln auch entsprechend. Dafür bekommen sie Anerkennung und Wertschätzung. Solidarisches Handeln ist keine Einbahnstraße.“
Vorlesestudie von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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