Die unheimliche Mühle am Neckar und..., Irmhild Günther
Das Buch der Güglinger Journalistin und Autorin Irmhild Günther bietet eine Reihe reizvoller Geschichten aus dem Zabergäu und den benachbarten Tälern des Neckars und seiner Nebenflüsse. Die Verfasserin hat dabei mit den verschiedensten Leuten aus dem Neckartal von Lauffen bis Kirbach, aus dem Leintal und dem Kirbachtal gesprochen und das Erlauschte angereichert mit historischem Hintergrund in Form von Geschichten zu Papier gebracht. Vor allem das Zeugnis älterer Menschen war ihr bedeutsam und wichtig. Die Vergangenheit wird lebendig, wie etwa in der Darstellung der Römer, die um 200 in Walheim siedelten, oder die Zeit, als man im Neckar noch baden konnte, als eine Verlobung, die in die Brüche ging, weil die Neckarfähre dem Bräutigam auf Dauer zu kostspielig wurde. Geschildert wird das Treideln, das wir auch von der Wolga kennen. Wir erfahren von dem alten Lauffener Zimmermann Eberhard Erb, der sich an die Zerstörung Lauffens im Zweiten Weltkrieg erinnert. Er selbst musste mit 15 Jahren in den Krieg ziehen. Ein reiches kulturgeschichtlich interessantes Angebot bietet dieses Büchlein mit seinen kurzen Geschichten und zeigt, wie vieles in der Erinnerung der Menschen lange noch lebendig bleibt. Es ist ein spannend erzähltes Buch, das das Alltägliche ebenso wie das Geheimnisvolle abbildet und besonders jüngeren Schülerinnen und Schülern zur Lektüre empfohlen werden kann.
Buch des Monats: Juli 2005
Gattung: Jugenbuch, Biografie
Inhaltsbereich: Geschichte, Krieg, Politik, Erdkunde, Naturschutz