10.02.2025 LSBTIQ*
27.01.2025 LSBTIQ*

Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)

LSBTIQ*

Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter*, asexuelle, nichtbinäre und queere Menschen in der Schule

Die Leitperspektive Bildung von Akzeptanz und Toleranz von Vielfalt (BTV) bildet den pädagogischen Rahmen in dem auch queere Menschen in der Schule mehr Toleranz und Akzeptanz als Teil der Gesellschaft und Schulgemeinschaft erfahren sollen.

In den letzten Jahren hat sich die Lage und Sichtbarkeit von queeren Menschen in unserer Gesellschaft verbessert. Trotzdem erleben viele dieser Personen noch Diskriminierung in ihrem Alltag. Daher ist es entscheidend, auch im schulischen Alltag den Schutz vor Diskriminierung und deren Abbau in den Mittelpunkt zu stellen.
Unsere moderne Gesellschaft ist durch eine zunehmende Komplexität und Vielfalt geprägt. Deshalb sollten alle am Schulleben Beteiligten den Umgang mit dieser Vielfalt erlernen können. Mit der Einführung der Leitperspektive "Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt" (BTV) wird seit 2016 der Diversität stärker Rechnung getragen. Diese Leitperspektive stellt sicher, dass Themen wie geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung verpflichtend und fächerübergreifend im Bildungsplan verankert sind.

Aspekte für die Schule und den Unterricht:

Sensibilisierung und Weiterbildung der Lehrkräfte

Lehrkräfte sollten regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, die sie für die Belange und Herausforderungen von queeren Kindern und Jugendlichen sensibilisieren. Themen sind hierbei die rechtlichen Rahmenbedingungen und pädagogische Ansätze.

  1. BTV und Inklusion im Bildungsplan 2016:
    Die Thematisierung von geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung sollte nicht nur in spezifischen Fächern, sondern fächerübergreifend stattfinden. Beispielsweise können im Geschichtsunterricht bedeutende queere Persönlichkeiten und ihre Beiträge thematisiert werden, während im Biolo-gieunterricht verschiedene Aspekte der menschlichen Sexualität und Ge-schlechtervielfalt behandelt werden.

  2. Schaffung eines sicheren Schulumfelds:
    Es ist wichtig, eine Schulatmosphäre zu fördern, in der sich alle Kinder und Jugendliche sicher und akzeptiert fühlen. Dies kann durch die Implementierung und Durchsetzung von Anti-Diskriminierungsrichtlinien und die Einrich-tung von Anlaufstellen für betroffene Lernende geschehen.

  3. Förderung von Akzeptanz und Toleranz:
    Projekte und Aktivitäten, die das Bewusstsein und die Akzeptanz für Vielfalt fördern, sollten regelmäßig durchgeführt werden. Hierzu können Workshops, Projekttage oder Schulaktionen gehören, die sich mit Themen wie Toleranz, Respekt und Diversität beschäftigen.

  4. Einbindung von Eltern und Gemeinschaft:
    Eltern und die weitere Schulgemeinschaft sollten in diese Prozesse einbe-zogen werden. Informationsabende, Elternbriefe und die Einbindung von lokalen Organisationen können dazu beitragen, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.

  5. Unterstützung durch Beratungsstellen:
    Die Schulpsychologischen Beratungsstellen und die externen Beratungsstellen sind für Kinder und Jugendliche zugänglich, die Unterstützung benötigen. Diese Beratungsstellen können auch Lehrkräfte beraten, wie sie Kinder und Jugendliche am besten unterstützen können. Für die Lehrkräfte stehen die Fortbildenden des ZSL ebenfalls zur Verfügung.

Durch diese und die nachfolgenden Maßnahmen können Schulen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Diskriminierung abzubauen und ein inklusives Lernumfeld zu schaffen. Dies ermöglicht es allen Lernenden und Lehrkräften, in einer Atmoshäre des Respekts und der Wertschätzung ihr volles Potential zu entfalten.

Schule als sicherer Ort

Wissen schafft Akzeptanz

  • Geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung als Thema im Unterricht
  • Gendersensibler Unterricht
  • Professionalisierung der Mitarbeitenden
  • Pädagogische Ansätze

Antidiskriminierungspädagogik

  • Ist eine Aufgabe für die gesamte Schule
  • Ist ein fortlaufender Prozess
  • Grundlagenwissen
  • Prävention und Intervention

Sichtbarkeit in der Schule

  • Außendarstellung
  • LSBTIQ* - Bücher in der Schulbibliothek
  • Informationsmaterialien
  • AG für Jugendliche
  • Ansprechpartner
  • Projekttage oder Aktionen

Die konkrete Umsetzung in der Schule kann wie folgt aussehen:

  • Ziele, Werte und Haltungen im Leitbild verankern
  • LSBTIQ* in der Schule sichtbar machen
  • Vielfalt im Unterricht reflektieren und abbilden
  • Konzept zu Antidiskriminierung in der Schule entwickeln

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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