Lösungsorientiert Konflikte und Stress bewältigen

Stressbewältigung: Menschen empfinden den Charakter von belastenden und/oder herausfordernden, als "stressig" erlebten Situationen unterschiedlich. Es geht darum zu lernen, solche Situationen angemessen einschätzen, bewerten und reflektieren zu können - um dann die eigenen Fähigkeiten in wirkungsvoller Weise zu aktivieren und umzusetzen, um die Stress-Situation zu bewältigen. Bedeutsam für den Umgang mit Stress ist dabei, das aktive Zugehen auf solche Situationen und das aktive wie angemessene Einsetzen von Bewältigungsstrategien. Zum adäquaten Umgang mit Stress gehört allerdings ebenfalls das Kennen der eigenen Grenzen und Kompetenzen - und die Fähigkeit, sich (dann) soziale Unterstützung zu holen). (Aktive Bewältigungskompetenzen, Rönnau-Böse & Fröhlich-Gildhoff, 2015, S. 19)


Indikatoren:

A) Konfliktbewältigung lösungsorientiert:

Selbstwahrnehmung  

  • erkennt, wenn er/sie gestresst oder unter Druck ist. kennt die eigenen Stärken und Schwächen.
  • kennt die eigenen Wünsche und Abneigungen.
  • kann sich selbst gut einschätzen.
  • sieht bei Konflikten mit anderen die eigenen Fehler. schätzt die Folgen eigenen Handelns realistisch ein. versucht eigene Fehler wieder gutzumachen.
  • beschreibt eigenes Verhalten genau.

proaktive Problemwahrnehmung

  • versucht, kritische Situationen und Probleme vorauszusehen und durch sachge rechte Entscheidungen zu entschärfen.
  • scheut sich nicht, Probleme anzusprechen.
  • geht Probleme zielorientiert an.
  • prüft unterschiedlichste Lösungsvorschläge.
  • ist optimistisch.
  • geht Probleme pragmatisch an.

Kritisches Denken:

  • kann Informationen und Erfahrungen objektiv analysieren.
  • erkennt Einflussfaktoren auf das eigene Verhalten und die eigenen Einstellungen (z. B. Werte, Gruppendruck, Medien)
  • kann Einflussfaktoren einordnen und bewerten.

Kommunikation:

  • Kontaktverhalten:
    • baut in Friedenszeiten Arbeitsbeziehungen aus.
    • zieht sich in Konfliktphasen nicht zurück.
    • intensiviert in Konfliktphasen den Kontakt.
    • redet in Konfliktphasen miteinander und nicht übereinander. o zeigt Interesse an der Person.
    • zeigt Interesse an besserer Zusammenarbeit.
  • Verdeutlichen der eigenen Sicht/Position:
    • zeigt eigene Annahmen und Absichten auf.
    • macht Informationen transparent.
    • verhält sich konsistent und damit einschätzbar. o verhält sich zuverlässig.
    • verhält sich glaubwürdig.
    • o kann abweichende Sichtweisen stehenlassen.
    • versucht andere Sichtweisen besser zu verstehen.
    • setzt die eigene Sicht deutlich sichtbar neben andere Sichtweisen.
    • nutzt MetaKommunikation für schwierige Gesprächsphasen.
  • Umgang mit Dissens:
    • kann Dissens akzeptieren.
    • lässt Raum für subjektive Sichtweisen und Gefühle.
    • macht keine Vorwürfe, sondern stellt systematische Fragen. 

konstruktives Handeln in Konfliktsituationen

  • verhält sich kooperativ und kompromissbereit:
    • unterbreitet Vorschläge.
    • sammelt Lösungen.
    • berücksichtigt andere Bedürfnisse. o gibt nach.
    • hält Regeln ein.
    • unterstützt andere.
    • prüft die Zufriedenheit der anderen.
  • angemessene Selbstbehauptung:
    • drückt sich verbal und nonverbal situationsangemessen aus.
    • äußert Bedürfnisse und Befürchtungen angemessen.
    • gibt Auskunft über die eigenen Gefühle.
    • bittet bei Bedarf um Rat und Hilfe.
    • reagiert auf unangebrachtes Verhalten anderer angemessen.
    • wehrt sich gegen ungerechte Behandlung.
    • kann sich ohne Gewaltanwendung wehren, wenn er/sie ungerecht behndelt wird.
    • äußert Meinung und Kritik in normaler Lautstärke.
    • sagt, was er/sie denkt, auch wenn andere nicht seiner/ihrer Meinung sind.
    • schafft es sich zu entschuldigen, wenn er/sie etwas Falsches getan hat. o bleibt ruhig, wenn andere ihn/sie ärgern.
    • verwendet keine verletzenden Worte.
  • verhält sich empathisch:
    • hört anderen zu.
    • akzeptiert die Meinung anderer.
    • fragt nach Ursachen für Konflikte.
    • fragt nach wie der andere sich fühlt.
    • kann sich in die Situation anderer Personen hineinversetzen. o kann Personen, die anders als er/sie sind, verstehen.
    • kann Personen, die anders als er/sie sind, akzeptieren.
    • verhält sich tolerant gegenüber anderen.
    • unterstützt andere.
    • versucht, die anderen zu beruhigen.
  • behält bei Wut die Kontrolle über sich:
    • enkt sich mit einer anderen Beschäftigung ab. o vermeidet eine Steigerung des Konflikts.
    • kommt Aufforderungen nach.
    • kommt unaufgefordert Verpflichtungen nach.


B) Stressbewältigung lösungsorientiert: 

proaktive Problemwahrnehmung  

  • versucht, kritische Situationen und Probleme vorauszusehen und durch sachge rechte Entscheidungen zu entschärfen.
  • scheut sich nicht, Probleme anzusprechen.
  • geht Probleme zielorientiert an.
  • prüft unterschiedlichste Lösungsvorschläge.
  • geht Probleme pragmatisch an.

Hilfreiche Stressbewältigungsstrategien:

  • lenkt sich ab:
    • tut etwas anderes.
    • spielt.
    • schläft.
    • lenkt sich mit Humor ab. o lenkt sich visuell ab.
  • geht Probleme an:
    • sucht nach Informationen.
    • fragt nach.
    • denkt über Problemlösungen nach.
    • entscheidet sich für einen Lösungsweg. o verändert etwas zum Positiven.
  • ändert die eigenen Gedanken:
    • denkt positiv.
    • denkt an Belohnung.
    • versucht es beim nächsten Mal besser zu machen.
  • erträgt die stressverursachenden Dinge:
    • setzt sich Furcht aus.
    • fügt sich in die Situation.
  • zieht sich zurück
    • nimmt sich eine Auszeit.
    • geht woanders hin.
  • sucht soziale Unterstützung
    • spricht mit Eltern.
    • erzählt jemandem was passiert ist.
    • lässt sich von Freunden oder Freundinnen helfen. o lässt sich trösten.
    • berichtet über Gefühle.
    • bittet jemanden um Hilfe.
  • sucht spirituelle Unterstützung
    • betet.
  • verändert Stressoren
    • schlägt Kompromisse vor.
    • verändert die Situation.
  • kann eigene Emotionen konstruktiv regulieren:
    • ruht sich aus, entspannt sich.
    • sammelt neue Kraft.
    • gönnt sich Pausen.
    • macht es sich bequem.
    • tut etwas, was er/sie richtig genießen kann.
    • reagiert sich ab.



Quellenangaben


Urheber: © liegt beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg

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