Journalistinnen und Journalisten als Fälscher?
Gelegentlich kommt es vor, dass Journalisten bewusst und mit betrügerischer Absicht Geschichten erfinden, die sie ihren Redaktionen als Wahrheit vorsetzen.
Claas Relotius
Der Skandal um den Reporter Claas Relotius flog im Jahr 2018 auf.
Linkvorschläge:
- SPIEGEL Online über den Fall Claas Relotius (Mai 2019) – Einführender Artikel
- SPIEGEL Online: Dokumentation (PDF, 500 kb). Diese Dokumentation ist auch im einführenden Artikel verlinkt (siehe vorangehenden Link). Sie gibt einen längeren Artikel im gedruckten SPIEGEL (Nr. 22/2019, 25.5.2019, S. 130 – 146) wieder.
In den verlinkten Dokumenten zieht die Redaktion des SPIEGEL ein Resümee über einen Skandal, der die Redaktion selbst betroffen hat: Der Reporter Claas Relotius hatte der Redaktion jahrelang ganz oder teilweise erfundene Artikel angeboten, und niemand merkte das.
Vorschläge zur Arbeit mit diesem Beispiel für einen Medienskandal
Bearbeitet diese Aufgaben in Gruppen:
- Lest die auf der oben verlinkten Seite bei SPIEGEL Online vorgeschlagenen Texte. In der längeren Dokumentation (PDF) gehen z. B. die Seiten 2 bis 3 und 8 bis 14 des PDF-Dokuments (originale Seitenzählung: S. 131 bis 132 und S. 138 bis 141) auf die Gründe dafür ein, dass der Betrug nicht gleich erkannt wurde.
- Sucht weitere Artikel über den Fall Claas Relotius und findet heraus, wie andere Redaktionen und Medien diesen Fall einschätzen. Beispiel: Er hat sein Talent missbraucht, WELT Online, Dezember 2018.
- Diskutiert die Frage, ob es sich bei dem Fall Claas Relotius um Fake News handelt. Nehmt als Ausgangspunkt diese beiden Argumente:
- Pro Fake News: Es handelt sich um eine bewusste Fälschung mit dem Ziel der Irreführung der Leserinnen und Leser.
- Kontra Fake News: Nicht die Redaktion hat getäuscht (und wollte die Leserinnen und Leser betrügen), sondern sie wurde selbst getäuscht. Sie hat den Skandal offen und transparent aufgearbeitet.
Definitionen des Begriffs Fake News - Haltet das Ergebnis eurer Diskussion fest:
- in einer Präsentation
- oder einem Lernplakat
- oder in einem Eintrag in ein Moodle-Wiki.
Zur Vertiefung und zum Vergleich
Andere Beispiele für Journalistinnen und Journalisten, die in seriösen Medien erfundene Geschichten publizieren konnten, werden in einem Artikel der Schweizer Tageszeitung „Der Bund“ dargestellt:
Fünf Autoren, die ihre Leser betrogen (20. 12. 2018).
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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