Ausgangssituation

ZielgruppeHürden überwinden  Zurück zur Übersicht         

Im Vorfeld der Planung eines Förderkonzepts für leistungsstarke und leistungsmotivierte Kinder und Jugendliche in den Vorbereitungsklassen ist es notwendig, dass man sich der Besonderheiten der Zielgruppe klar wird. Auch sollte bedacht werden, wo für diese Lernenden Hürden beachtet und überwunden werden müssen, damit die guten Voraussetzungen in einen schnellen Übergang in den Regelunterricht führen.

 

ZIELGRUPPE

Neu eingewanderte leistungsstarke und leistungsmotivierte Kinder und Jugendliche haben das Potenzial, schnell an das deutsche Bildungssystem anzuschließen.

Unter Umständen....

  • haben sie bereits gute fachliche und bildungssprachliche Kompetenzen, die sie aus ihrem Herkunftsland mitbringen und/oder

  • haben sie ein besonderes schulisches Begabungsprofil und/oder

  • sind sie besonders leistungsfähig und/oder

  • erlernen sie die deutsche Alltags- und Bildungssprache besonders schnell und/oder

  • sind sie wissbegierig und haben eine schnelle Auffassungsgabe und/oder

  • besitzen sie ein besonders diszipliniertes Lernverhalten und/oder

  • haben sie eine hohe intrinsische Leistungsmotivation und streben zügig einen (überdurchschnittlich) guten Schulabschluss an.

Da die individuellen Leistungsprofile sehr unterschiedlich kombiniert und ausgeprägt sein können, sind Bildungswege in bestimmten Schularten nicht generell vorhersehbar. Förderung von leistungsstarken und leistungsmotivierten Kindern und Jugendlichen kann an allen Schularten erfolgen.

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HÜRDEN ÜBERWINDEN

Auf verschiedenen Ebenen kann der Anschluss eigentlich leistungsstarker Schülerinnen und Schüler erheblich verzögert werden oder sogar scheitern.

  • An sich leistungsstarke Schülerinnen und Schüler brauchen kontinuierlich genügend qualitativ und quantitativ hochwertigen Input, um ihre Leistungsfähigkeit umzusetzen.

  • Es ist notwendig, dass eine solide Vorbildung und ein starkes Leistungsprofil trotz anfänglicher sprachlicher und psychologischer Hürden rechtzeitig erkannt und gefördert wird.

  • Im Ausbildungsabschnitt der Vorbereitungsklasse braucht es passende Angebote für die individuellen Profile der Kinder und Jugendlichen, die ihnen trotz noch bestehender sprachlicher Hürden den sicheren und schnellen fachlichen und sozialen Anschluss ermöglichen.

  • Strukturelle Diskriminierungstrukturelle DiskriminierungEine Folge von struktureller Diskriminierung ist z.B. dass Schulerfolg und Bildungschancen immer noch von der sozialen Herkunft abhängig sind.  Im Kontext von schulischer Integration ist die Ungleichbehandlung von Herkunftssprachen der Lernenden ein gutes Beispiel. Häufig besteht eine strukturelle Gleichbehandlung, die aber nicht unbedingt Chancengleicheit hervorbringt. Die Privilegien bestimmter Gruppen bestimmen durch Tradition einen Standard, dem andere Gruppen nicht gerecht werden können.  (Gomolla 2009) steht oft einem gelungenen Anschluss auch von leistungsstarken Lernenden im Wege. Sie wird vermieden z. B. durch ...

    • eine ressourcenorientierte statt einer defizitorientierten Perspektive: Der Blick wird auf die Stärken, Fortschritte und nächsten Entwicklungsschritte gerichtet und Schwächen werden nicht als Problem, sondern als Anlass zum nächsten Lernschritt gesehen;

    • vorhandene Förder- und Integrationsstrukturen, die fachliche und soziale Bedürfnisse dieser Lernenden adäquat aufgreifen;

    • vorurteilsbewusste Abwägung von vermeintlichen und tatsächlichen Risikofaktoren der Kinder und Jugendlichen seitens der Schule und Schulverwaltung;

    • Beachtung mehrsprachiger Kompetenzen in der Unterrichtsplanung;

    • Anerkennung der Herkunftssprache als Fremdsprache in den meisten Schularten oder zumindest Wertschätzung der Sprache und der Sprachkompetenz der Kinder und Jugendlichen;

    • Abbau der Zugangshürden älterer eingewanderter Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe;

    • passende Zuweisungen zu Bildungswegen in den Übergängen auf Grundlage fundierter Diagnosekompetenz der Lehrkräfte, etc.

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