Blitzlichter

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BLITZLICHT IN DIE PRAXIS :

Kommunaler Bildungsplan Biberach a. d. Riß & Projekte

„Der Städtetag von Baden-Württemberg hat bereits in einem am 30. April 2010 verabschiedeten Positionspapier zur kulturellen Bildung die stetige und professionelle Verzahnung im Dreieck Kultur, Bildung und Jugend/ Soziales als Basis für die Teilhabe der Bürger/innen an der Stadtgesellschaft erkannt und deren Ausbau im Sinne eines gesamtstädtischen Netzwerks empfohlen. (Kommunaler-Bildungsplan, 17.04.2019)

Der kommunale Bildungsplan soll Bildungsgerechtigkeit aller Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft ermöglichen. Dabei werden Kooperationspartner der Stadt (Bibliothek, Museum, Jugend Aktiv, Musikschu- le, ...) für sekundäre Bildungsangebote eingebunden.

Im Fall der VKL Biberach wird mit den Schülerinnen und Schülern jede Woche für das Cajón-Projekt geübt, das durch eine Lehrkraft der Musikschule unterstützt wird. Transkulturelle Musikpädagogik zum Deutschlernen mit Rhythmen, zur Bildung der Gruppe, als Übung zur Eingliederung in die Gemeinschaft: Beim gemeinsamen Musizieren kommt es nicht auf die Vorerfahrungen an, sondern jeder Schüler und jede Schülerin kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen und muss lernen sich in die Gruppe einzufügen. Das heißt auch, dass jeder auf sich und sein Spielen hören muss sowie auch auf die anderen. Auch die Steigerung des Durchhaltevermögens und das Ertragen / der Ausbau der Frustrationstoleranz sind bei diesem Projekt wichtige Lernziele. Verschiedene Musikstücke werden eingeübt und bei Vernissagen oder auf dem Marktplatz aufgeführt.

Ein weiteres Projekt heißt ,Hand in Hand‘. Ein ausgebildeter Wing-Tsun-Trainer übt mit den Schülerinnen und Schülern diese spezielle Art der Selbstverteidigung.

Ziel ist es erst einmal, das Druckempfinden in Armen und Beinen zu trainieren, um die Kraft des gegnerischen Angriffs anzunehmen und die gewonnene Energie umzulenken. Mit der Kraft des Gegners können die Schülerin- nen und Schüler sich dann wehren und verteidigen. Beim Training ist entscheidend, dass der eigene Körper intensiv wahrgenommen wird, Konzentration ist erforderlich. Übungen zum Thema Selbstsicherheit, Nähe und Distanz sind wichtige Bestandteile der Unterrichtsstunden. Auch die Themen ,Grenzen erkennen und einhalten‘ sowie Deeskalation stehen immer wieder im Fokus.
Die Schülerinnen und Schüler erfahren in diesen Stunden einen erkennbaren Lernzuwachs, da diese Themenfelder für alle erst einmal neu sind. Durchhaltevermögen ist für fast alle Beteiligten immer wieder schwierig. Aber die Gruppe, die startet, wächst zusammen. Ein Ziel (gemein- samer Auftritt) wird angestrebt. Jeder hat die Möglichkeit sein Können, auch einmal unabhängig vom Deutschlernen und mathematischen Fähigkeiten, zu zeigen.“


Angelika Scherb, Lehrerin einer VKL und Quo-Vadis?-Multiplikatorin

 

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BLITZLICHT IN DIE PRAXIS :

Quo-Vadis? -Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren

„Wir Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden seit vielen Jahren in einem feststehenden Kreis ausgebildet und fortgebildet. Die enge Verzahnung zur Wissenschaft verknüpft immer wieder neue Forschungsergebnissemit unserer täglichen Arbeit vor Ort in den Klassen. Der regelmäßige Austausch und das Netzwerk unter den Fortbildnerinnen und Fortbildnern bieten uns kurze Wege bei schwierigen Fragestellungen.
Wir können von jeder Lehrkraft und jeder Schule zur Beratung und Unterstützung angefordert werden. Eine Bestandsaufnahme der Situation vor Ort, das Heraus- filtern der Fragestellungen und Schwierigkeiten stehen am Anfang. Mit der vielfältigen Erfahrung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren können Lösungsansätze passgenau für die Schule vor Ort erarbeitet werden.“

Angelika Scherb, Lehrerin einer VKL & Quo-vadis?- Multiplikatorin

 

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BLITZLICHT IN DIE PRAXIS :

Gesprächskreis am Staatlichen Schulamt Offenburg

„Seit 2016 hat sich an unserem Staatlichen Schulamt ein regelmäßig stattfindender Gesprächskreis namens TIBS (Treffpunkt Interkulturelle Bildung und Sprachförderung) etabliert. Hier treffen sich VKL-Lehrer/innen, in der Sprachförderung tätige Lehrkräfte, Referendar/innen, Pädagogische Assistent/innen, Schulsozialarbeiterinnen und Ehrenamtliche an Schulen, um Multiprofessionalität zu erfahren, ihre Fachlichkeit zu steigern und Sicherheit im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Den kollegialen Austausch zu relevanten Themen wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr zu schätzen. Bei jedem Treffen folgen nach einem kurzen theoretischen Input zu praxisrelevanten Themen fundierte Diskussionen zur Umsetzung in die Praxis, begleitet von Materialienaustausch und individueller Beratung.
Gleich zu Beginn dieses Schuljahres hat das Thema ,Anschlussförderung planen und umsetzen‘ Einzug in unseren Gesprächskreis gefunden. Die seit Jahren ersehnte Förderung, nun Realität geworden, will gut ge- plant und zielgerichtet ,angepackt‘ werden, sodass den ehemaligen VKL-Schülerinnen und VKL-Schülern der Weg in die Regelklasse geebnet wird, mit dem Ziel, allen eine gelingende Integration zu ermöglichen.“

Elfriede Kato, Koordinatorin für Migration und Integration am SSA Offenburg, Fachberaterin DaZ

 

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BLITZLICHT IN DIE PRAXIS :

Dolmetscherpool (iDol, Biberach an der Riß)

„Der Dolmetscherpool iDol (interkulturelle Dolmetscher) kann von allen Institutionen im Landkreis genutzt werden. Eine Registrierung ist erforderlich. Die Kosten für die Ehrenamtlichen (eine Aufwandsentschädigung) werden (in unserem Fall) von der Stadt getragen.
Alle Dolmetscher wurden geschult und unterliegen der Schweigepflicht.“

Angelika Scherb, Lehrerin einer VKL & Quo-vadis?-Multiplikatorin

 

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BLITZLICHT IN DIE PRAXIS :

STAATLICHES SCHULAMT OFFENBURG

„Ein Großteil der zugewanderten Kinder und Jugend- lichen werden über das Staatliche Schulamt den zur Verfügung stehenden Vorbereitungsklassen zugeteilt. Der angeführte Aufnahmebogen (Themenbereiche 1 bis 4) ist Basis für das Erstgespräch, bei dem außer dem/der zukünftigen VKL-Lernenden auch die Eltern bzw. Verwandte, ein/e Betreuer/in und bei Bedarf ein/e Dolmetscher/in anwesend sind. Wichtig für uns ist, dass das einzuschulende Kind dieses Treffen nicht als Test, sondern als wohlwollendes Gespräch empfindet. Das Alter, die schulische Vorerfahrung und die Ergebnisse des Gespräches, sowie der derzeitige Wohnort führen zu der Entscheidung, welche Schule mit VKL dem/der Zugewanderten empfohlen wird.
Es muss auch sorgfältig bedacht werden, an welcher Schulart der/die Schüler/in seine Kompetenzen am besten entfalten kann. Die Anzahl der Schüler/innen pro VKL ist ebenfalls ein in Erwägung zu ziehendes Kriterium. Wenn möglich, wird dem/der zukünftigen VKL-Schüler/in eine Klasse mit einer geringeren Schülerzahl empfohlen.
Die Frage „was nach der VKL kommt“ wird auch geklärt, das gibt der Familie Sicherheit für die Zukunft und zeigt, wie ernst die schulische Laufbahn der Kinder genommen wird. Unmittelbar nach dem Gespräch wird die Zielschule kontaktiert (Schulleitung und VKL-Team), die für das weitere Vorgehen zuständig ist.
Die VKL-Lehrer/innen stehen im ständigen Kontakt mit dem Staatlichen Schulamt, wenn es um die schulische Laufbahn der zugewanderten Schüler/innen nach der VKL geht. Nur so kann Integration wirklich gelingen.“

(Anmerkung zum Aufnahmebogen: Dieser ist vom Staatlichen Schulamt für die Aufnahme an Schulen entwickelt worden und beinhaltet deshalb auch die Bereiche „Verzahnung mit der Regelklasse und Übergang in die Regelklasse“.)

Elfriede Kato, Koordinatorin für Migration und Integration am SSA, Fachberaterin DaZ

 

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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

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