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2. Station: Alexander I. (1801-1825)

Einerseits Beibehaltung der Autokratie, andererseits Reformen?

Zar Alexander I.

 

Zar Alexander I. bestieg 1801 nach der Ermordung Zar Peters I. den russischen Thron. Er war in den Ideen der Aufklärung erzogen worden, stand also zunächst unter dem Einfluss westlicher liberaler Ideen. Er begann auch mit einigen Reformen, sein Staatsminister Speranski betrieb sogar ein Verfassungsprojekt, doch die Reformen endeten bald , denn der Zar schwenkte unter dem Eindruck der Umwälzungen in Europa durch die Französische Revolution und Napoleon bald auf den autokratischen Kurs seiner Vorgänger ein. Auf dem Wiener Kongress, nach dem Sieg über Napoleon, schloss er sich der Heiligen Allianz an, einem Bündnis zwischen Russland, Preußen und Österreich gegen revolutionäre Umtriebe in Europa, dem sich noch weitere Staaten anschlossen. Der "Bund von Thron und Altar" sollte erhalten werden. Er erkannte, dass der Liberalismus die Autokratie und der Nationalismus den Zusammenhalt des Vielvölkerstaates Russland gefährden würden. Auch zu Reformen wie in Preußen (Preußische Reformen), die die Machtstellung des Herrschers nicht gefährdeten, raffte er sich nicht auf. Die Notwendigkeit von Reformen war damals noch nicht so deutlich, da der Abstand zum Westen noch geringer war als in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als dieser nach der einsetzenden Industrialisierung in West- und Mitteleuropa und wegen außenpolitischer Rückschläge immer ausgeprägter wurde.

Polen kam auf dem Wiener Kongress in Personalunion zu Russland. Zar Alexander I. gewährte eine liberale Verfassung, so dass die Polen größere Freiheiten besaßen als die Russen. Nach zwei polnischen Aufständen 1830/31 und 1863 wurde Polen allerdings russische Provinz. Das Verhältnis der Polen zu Russland ist u.a. deshalb heute noch schwierig.

Aufgaben:

  1. Erkläre, weshalb der Zar seine liberalen Reformpläne bald aufgibt.
  2. Erläutere die Begriffe "Heilige Allianz" und "Bund von Thron und Altar".
  3. Erläutere, weshalb Zar Alexander I. keine gesellschaftlichen Reformen wie in Preußen durchführte.

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